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Yoongi

*

Ich nahm einen großen Schluck aus meinem Glas und blickte raus, ohne etwas wahrzunehmen, bis auf die kühle Brise. Es war befreiend. Kühl strich sie über meine Brust, mein Hemd halb geöffnet, während Krawatte und Jacket achtlos am Boden lagen.

Ich war im Penthouse eines Bekannten. Er schuldete mir so oder so noch einen Gefallen und dies nahm ich jetzt in Anspruch. Nach Hause wollte ich nicht. Da war zu viel Jimin.

Ich drehte mich um, ging auf die kleine Bar zu und füllte erneut mein Glas. Whiskey. Mit dem Glas ging ich raus auf die Terrasse.

Heute Morgen war noch herrliches Wetter und jetzt zum Abend regnete es. Der Himmel weinte. Er weinte für mich mit. Meine Hand drückte das Glas fester.

So war es richtig!

Es war das Beste!

Jimin konnte endlich frei sein und ich auch.

Nur so konnten wir weitermachen.

Natürlich war es nicht nett, dass wir unsere Familien getäuscht haben. Aber wer hatte uns dieses Schlamassel erst angetan?

Sie!

Doch was daraus folgen würde, hätte ich nie träumen gewagt.

Helles Licht tauchte auf, ehe es von einem Donner und Grollen folgte. Der Regen wurde stärker und der Wind blies um sich.

Ich nahm einen weiteren großen Schluck und legte meine Hand auf meine Brust.

Warum tut es dann so weh?

Hoffte den Schmerz wegwischen zu können, aber verdammt, so einfach ging das nicht.

Plötzlich klingelte mein Handy.

Ich zog es aus meiner Hosentasche und nahm den Anruf entgegen, aber drückte auf den Lautsprecher, ehe ich mich auf einen der Sessel setzte.

“Verdammt Yoongi! Wo bist du?”, motzt mich mein bester Freund an.
“Ist doch egal, wo ich bin. Ich brauche grad einen Moment für mich allein.”
“Yoongi! Musste das sein? Gleich so ausfahren und alles beenden?”
“Lieber jetzt, als später, bevor es noch mehr weh tut.”, sprach ich leise und schloss meine Augen, während ich meinen Kopf in den Nacken legte.

“Yoongi…”
"Lass Gut sein, Namjoon. Ich komme schon klar. So wie immer.", und legte auf.

Ich trank mein Glas leer und zog mich nun komplett aus und ging unter die Dusche. Ich stellte mich unter die Brause und blieb stehen.

Ließ es zu, dass das Wasser sich mit meinen Tränen vermischte. Niemand sah es. So wie immer.
Ich ließ es zu, dass die Gefühle Oberhand gewann und die Traurigkeit ausbrach. 

Ich weinte.

Ich weinte bitterlich, obwohl ein gestandener Mann das nie tun sollte. Aber ich war auch nur ein Mensch und vor allem das erste Mal so richtig verliebt und fasziniert zugleich von einem Menschen.

Jimin.

Verdammt!

Warum tut Liebe so weh?

*

Copper-Curly

Forced Happiness? ||• Yoonmin •||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt