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Hobi

*

Ich atmete bis drei, ehe ich es noch einmal versuchte.
"Yoongi! Iss endlich etwas! Dir ist nicht geholfen, wenn du umkippst!”
“Ist doch besser so, mich braucht doch eh keiner.“, hörte ich es nuscheln und ich rollte mit den Augen.

Wie konnte man nur so ein Baby sein?

Er hat sich die Scheiße doch selber eingebrockt, statt zu reden.

Ich seufzte auf und ging aus dem Gästezimmer. War besser so, denn hier stank es nach Alkohol, Schweiß und Ungewaschenem.

Ganz zu schweigen, dass frischer Sauerstoff im Raum fehlte.

Ich schloss die Tür und ging in die Küche.
“Und?”, fragte mich Namjoon.
“Die übliche Antwort. Ihn braucht doch keiner.”

Jin klatschte sich an die Stirn und Namjoon schüttelte mit dem Kopf.
“Also ehrlich, so habe ich ihn noch nie erlebt. Das grenzt schon an Wahnsinn.”

Ich nickte und wollte mich setzen, als es klingelte. Ich ging zur Tür und schaute auf das Display.
“Achtung! Die Eltern von Jimin und Yoongi sind im Anmarsch.", rief ich und ließ sie rein.

Jin und Namjoon kamen zu mir gerannt.
“Was? Was wollen sie hier?”
“Woher soll ich das wissen?”, fragte ich und dann hörten wir den Fahrstuhl.

Die Eltern kamen um die Ecke und mit einem wirklich wütenden Gesichtsausdruck.
Ohne dass ich überhaupt etwas sagte, stürmte Yoongis Eomma, gefolgt von den Eltern von Jimin, in meine Wohnung.

Bitte sehr, tretet ein! Innerlich biss ich mir auf die Zunge.

“Ist unser Sohn hier, Hobi?”, fragte mich Yuri Noona.
Ich nickte und sie wollte ins Gästezimmer.
“Halt! Bitte entschuldigt, aber das ist wirklich ungünstig.”, hielt ich Nonna auf und ich blickte Jin und Namjoon an.

Die sollten mir gefälligst helfen!

Beide standen auf und kamen auf uns zu.
“Bitte setzt euch euch doch. Wir können das alles erklären.”

“Hier gibt es nichts zu erklären. Wir sind stocksauer! Hobi! Namjoon! Jin! Von euch dreien hatten wir sowas nie erwartet!”, rief Yuri Nonna und tatsächlich fühlte ich mich, als wäre ich fünf Jahre alt und wurde bei etwas, was man nicht tun durfte, erwischt.

Jin und Namjoon sahen ebenfalls etwas betreten rein, doch Namjoon holte schon Luft, um klar seine Gedanken zu äußern.

“Passt mal auf! Mal ehrlich? Was erwartet ihr? Ihr habt Yoongi und Jimin mit einer Ehe gezwungen, nur weil ihr die Firmen als Partner wolltet. Man hätte das auch ohne eine Ehe machen können, wenn man den Firmen Zeit gegeben hätte, etwas zu starten. Und dann die beiden vor die Wahl zu stellen, nachdem wir alle hart gearbeitet haben, ist einfach respektlos!”, sprach Namjoon zuerst ruhig, doch dann wurde er immer energischer. Vor allem als die Appas etwas einwenden wollten, doch Namjoon hob die Hand.

“Sagt nichts! Versetzt euch in die Lage der beiden. Sie haben sich gehasst, weil sorry, wenn ich das sage und wir ehrlich sind. Wir…”, deute Namjoon auf mich.
“und Yoongi waren damals in der Schule nicht gerade nett zu Jimin und den anderen beiden. Sie haben uns gehasst und tatsächlich wir sie.”

Bei Jimin Eomma tauchte Erkenntnis auf.
“Jimin sagte damals, dass etwas in der Schule gewesen sei.”
“Ja! Und ich gebe es zu, jetzt im Erwachsenen Alter und dass wir selber Trainees haben, die selbst dem Mobbing ausgesetzt sind, schämen wir uns, was wir getan haben. Wir haben zwar nie Gewalt angewendet, doch Worte können genauso einen verletzen. Wir lernen auch aus unseren Fehlern.”

“Doch dass wir nach Jahren die Jungs wieder sehen, erstaunte nicht nur uns, sondern auch Yoongi. Die Park Company hat etwas drauf und ich gebe zu, dass ich begeistert bin und Jimin hat meinen Respekt. Er kniet sich rein, geht sogar bis über seine Grenzen. Yoongi tut es auch, aber er achtet mehr auf sich.”, sprach mein Kumpel und ich war immer wieder erstaunt, wie gut er reden konnte.

“Nur hat sich durch das Ganze etwas zwischen den beiden entwickelt. Nur sind die beiden zu dumm um klar zu kommunizieren, was sie zueinander fühlen.", quasselte Namjoon weiter und ich dachte er hört nie auf.

“Lass gut sein Namjoon.”, brummte es und Yoongi kam raus. Die Eltern drehten sich um und keuchten auf.

Ja! Das würde ich auch tun.

Yoongi sah aus wie der nächstbeste Penner aus einer Obdachlosen Ecke.

Haare total fettig. Sein weißes Shirt total fleckig und eine Jogger die auch seine Tage erlebt hatte. Von seinem Bart ganz zu schweigen.

“Oh mein Gott.”, hauchte seine Eomma.

Naja! Wie Gott sah er nicht gerade aus.

Ich wollte gerade etwas sagen, als es erneut klingelte.
Ich ging einfach zur Tür und sah, dass Tae, Yeri und Kookie vor ihr standen. Ich ließ sie rein.

Es dauerte auch nicht lange und Tae kam um die Ecke. Aber bei seinem Blick lief es mir kalt über den Rücken.

Tae lief schnurstracks rein, die anderen ebenfalls und ich sofort hinter. Tae sah sich gerade um, als er Yoongi erblickte.

Yoongi kratzte sich an seinem Kinn, ehe er träge und mit blutunterlaufenen Augen zu Tae blickte.

Und dann wussten wir nicht, wie wir reagieren sollten. Nur Namjoon sprang auf.

Tae lief wie ein Stier zu Yoongi und holte aus.

Er verpasste Yoongi einen Schlag ins Gesicht.

*

Copper-Curly

Forced Happiness? ||• Yoonmin •||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt