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Yoongi

*

Zum hundertsten Mal strich ich mir die Haare nach hinten, doch leider fielen sie mir immer wieder nach vorn. Es war zum Ausrasten! Kurz entschlossen band ich sie mir zusammen.

Ich schmiss mein Koffer zu, schloss ihn und stürmte los, doch kaum hatte ich die Tür geöffnet kehrte ich zurück.

Reisepass sollte man nicht vergessen!

Ich lief schnell zu meinem kleinen Büro, holte meinen Reisepass hervor, ging wieder raus und schnappte im Wohnzimmer etwas, was ich definitiv nicht vergessen wollte.

Mit allem bewaffnet blickte ich mich noch einmal um. Es war alles aus. Die Bude kann schon mal nicht abfackeln.

Es hupte und ich blickte vor.
Namjoon stand da. Ich lief vor und schmiss meinen Koffer in den Kofferraum und stieg ein.

Es war eine unchristliche Zeit. Und tief im Inneren wusste ich, dass Namjoon mich dafür gerade hasste. Es war 2 Uhr morgens. Leider hatte die Fluggesellschaft keine Abendflüge mehr, daher nahm ich den frühsten den sie hatten. Mir war es egal, ob ich Schlaf bekomme oder nicht.

Mir war es egal, ob ich völlig übermüdet landete. Ich wollte einfach so schnell es ging zu Jimin.

Natürlich habe ich Namjoon bescheid gegeben, dass ich nicht auf Arbeit erscheinen würde und sie die restlichen Termine übernehmen oder absagen müssen.

Doch kaum hatte ich die Nachricht abgeschickt, rief er keine halbe Minute später an und fragte selbstverständlich warum.

Als könnte man es sich nicht denken.

Fazit Nummer eins: Ich erklärte, wo Jimin war und dass ich früh um 4 Uhr morgens den ersten Flug zu ihm nehmen würde.

Fazit Nummer zwei: Namjoon bot an mich zu fahren. Ich sagte natürlich zu. So konnte ich wenigstens ein wenig meine Gedanken sammeln und mir eine Rede einfallen lassen.

Doch nach seinem Gesicht zu urteilen bereute er dieses Angebot.

Wir sprachen nicht. Erst als wir am Flughafen ankamen, schaltete er das Auto aus und blickte mich an.
"Verkack es nicht Yoongi!"
"Keine Sorge, das werde ich nicht.”, schnallte ich mich ab.
“Danke fürs her fahren.”
“Keine Ursache. Sehe zu, dass du im Flieger schläft. Du siehst gruselig aus.”, grinste er und ich lächelte leicht zurück.

So fühlte ich mich auch. Klar, wenn man kaum schläft. Aber ja, war ja selber schuld.

Wir schlugen ein und ich stieg aus. Schnappte mir mein Koffer. Namjoon fuhr los, hupte zwei mal und ich hob die Hand.

Ich drehte mich zur Eingangstor und suchte mein Gate.

Nach endlosen Minuten des Wartens, wurde mein Flieger endlich aufgerufen und ich stürmte schon dahin.
Einfach weil ich es nicht erwarten konnte, zu sitzen und etwas zu schlafen.

Und selbstverständlich, Jimin zu sehen und mich aufrichtig bei ihm zu entschuldigen. Nur hoffte ich, dass er wirklich auf der Insel ist.

Auf der Insel, wo wir unsere Flitterwochen hatten.

Die Tage, die mich und ihn näher gebracht haben. Klar, nicht auf emotionaler Ebene, eher körperlich. Aber erst die körperliche Anziehung hat dazu beigetragen, mehr zu sehen.

Mehr zu sehen, was er verkörperte.

Ich setzte mich auf meinen Platz und legte mir alles zurecht, was ich brauchte, doch kaum startete der Flieger, schlief ich ein.

*

Copper-Curly

Forced Happiness? ||• Yoonmin •||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt