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Jimin

*

"Du hast was? Du hast dich an den Teufel verkauft? An den Typen, der dich die Jahre fertig gemacht hat? Den sein Dödel hattest du in dir und hat dich so zugerichtet?", sah mich Kim Yeri entsetzt an.

Eine Freundin, die wir zu unserer Studienzeit kennengelernt haben. Tae saß auf der Couch und Kookie auf dem Teppich und schauten dem Spektakel still zu. Tae grinste, während Kookie so aussah, als wüsste er nicht, was er dazu sagen sollte.

Ja! Ich auch nicht. Es war nun mal passiert.

"Ich habe mich nicht verkauft! Siehst du irgendwo einen Sack voller Geld? Was würdet ihr tun, wenn ihr ein saftiges Stück Fleisch permanent neben euch habt und ihr dürft es nicht essen? Nach einer gewissen Zeit verliert man den Kampf. Man stürzt sich drauf.", rechtfertigte ich mich, obwohl ich das nicht musste. Ich war alt genug.

Tae und Kookie brachen in schallendes Gelächter aus.

"Jetzt betitelst du den Parasiten noch als ein Stück Fleisch. Nett.", grinste Kookie.
"Hallo? Hier geht es um Min Yoongi!", rief Yeri und sah mich fassungslos an.

Ich ergriff ihre Hände.

"Yeri! Bleib locker. Ich weiß, dass ich meine Prinzipien über Bord geworfen habe."
"Und die Kneifzange!", warf Tae ein, lachte wieder schallend los.

Ich rollte mit den Augen und sah wieder zu ihr.
"Aber ich habe die letzten Jahre niemanden an mich rangelassen, weil ich nicht der Typ Mensch bin, der sich jedem an den Hals wirft. Dass Yoongi und ich für eine lange Zeit in einem engen Bett geschlafen haben, war auch nicht einfach. Vor allem wenn er der Typ Mann ist, der mich anspricht."

"Ich verstehe dich ja, aber warum ausgerechnet…"
"Du vergisst, dass sie " verheiratet" sind.", warf Kookie ein.

"Nein, das habe ich nicht vergessen du Hase!", warf sie ein Kissen zu Kookie.
"Aber es geht um dein Seelenheil, Minie. Wolltest du ihn nicht fertig machen?"

Wieder lachte Tae.
"Glaub mir, Yeri. Jimin hat ihn fertig gemacht, aber mit ganz anderen Dingen.", wackelte er mit den Augenbrauen und ich wurde doch tatsächlich rot um meine Nase.

Das war nicht meine Art, aber bei Yoongi konnte ich mich tatsächlich gehen lassen.

"Bäh! Verschon mich mit Details. Mag ja alles gut und schön sein, dass dein Dödel endlich mal wieder Leben eingehaucht bekommt, aber wie willst du weiter verfahren?"

Verwirrt sah ich sie an.
"Naja, ich ziehe zu ihm. Was ein weiterer Teil der Bedingung war. Wir leben erst Mal zusammen, bis uns unsere Eltern die gültigen Papiere zur Übernahme der Firmen zureichen und sobald das erledigt ist, gehen wir getrennte Wege.", sprach ich aus.

Yeri hob eine Augenbraue.

Ich wusste, was kommen würde.

"Und was ist, wenn du dich in dieser Zeit verliebst?"

Ich lachte und verschluckte mich beinahe an meiner eigenen Spucke.

"Keine Sorge, das wird nicht passieren. Ich mich verlieben? In Min Yoongi? Niemals!", nickte ich und stand nun auf, dabei zischte ich leicht auf.

"Das ihr es auch so wild treiben müsst. Hat Noona nicht gesagt, dass ihr das nicht tun sollt.", kam es von Tae.

Ich rollte mit den Augen.
"Egal. Ich fange mal an zu packen, immerhin sollte ich heute wieder zu ihm."
"Oh nein! Das kannst du vergessen. Damit er dich wieder wundvögelt? Du bleibst hier und gibt's deinem Hintern eine Pause!", kam es fordernd von Yeri.

"Außerdem bin ich extra hierher gekommen, um dir beizustehen und dich von den Parasiten fernzuhalten und was passiert ist? Du schläfst mit ihm!", warf sie die Hände nach oben.

"Ich räume mein Gästezimmer ein und dann gehen wir alle zur Erholung in einem Spa. Dein Körper braucht diese Ruhe.", drehte sie sich auf den Absatz um und verschwand ins Gästezimmer.

Ich ächzte und setzte mich wieder seitlich auf die Couch. Dabei sah ich die amüsierten Blicke meiner Freunde.
"Sagt ja nichts!"

"Was denn? Wir haben gleich gesehen, dass etwas gelaufen ist, aber jetzt mal im Ernst. Wie geht es dir wirklich?", fragte mich Tae.

"Ganz gut, bis auf das mir der Hintern brennt. Yoongi hat sich entschuldigt für das, was er in der Schule getan hat. Wir kamen die ersten Tage zurecht, haben kaum geredet, nur das Nötigste, aber die Tage hatte sich eine Anspannung aufgebaut. Ich habe von ihm geträumt und bin stöhnend aufgewacht. Ein Glück, dass er das nicht mitbekommen hat.", schüttelte ich den Kopf.

"Jedenfalls tun wir das alles nur dem spaßeshalber Willen, wer weiß, wem ich, sobald alles vorbei ist, jemals an mich ran lasse. Ist gar nicht so einfach.", nuschelte ich.

"Wir haben dir oft angeboten, dir zu helfen, Jiminie!", sah mich Tae an.

Kookie stand auf und setzte sich hinter Tae, umarmte ihn und blickte mich auch an.

Die beiden waren einfach verrückt. Leicht musste ich lächeln. Damals sind wir alle zurückhaltend gewesen, kamen nie auf den Gedanken, so etwas jemanden anzubieten.

Ich wusste, sobald wir uns körperlich veränderten, sowie unser Aussehen, dass die beiden offen für eine dritte Person in ihrer Beziehung waren, zumindest nur eine, mich! Aber ich habe es damals klipp und klar verneint. So etwas konnte ich nicht. Sie waren nun mal meine besten Freunde und das Freundschafts-plus Ding war nicht meins.

Allein die Vorstellung, Tae und Kookie würden mir bei meinem Problem helfen, verursachte mir eine Gänsehaut. Nicht eine, die angenehm war.

"Runzel nicht so die Stirn! Wir wissen, dass du nie zusagen würdest, aber du weißt, wir sind sofort für dich da.", sah Kookie mich weiterhin an und biss sich auf die Lippe. Ich wollte nicht in seinen Kopf schauen.

"Danke, aber davon dürft ihr nur träumen. So! Ich geh mir etwas bequemeres anziehen. Macht euch auch fertig.", sprang ich auf und keuchte.

Verdammter Hintern! Ich glaube, es ist doch gut, dass ich nicht gleich zu Yoongi mache. Ehemann hin oder her.

*


Copper-Curly

Forced Happiness? ||• Yoonmin •||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt