Kapitel 3: Time Out

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Das Essen schmeckt echt gut, aber mir ist irgendwie der Appetit vergangen. Natürlich haben alle Harry und mich schief angeschaut, als ich mit verheulten Augen am Tisch Platz nahm, aber keiner hat was gefragt.

Nachdem alle mit dem Essen fertig sind, stehe ich auf und laufe zu der Leiterin Josy.

„Kann ich mal mit dir reden?“, frage ich sie und wippe dabei auf meinen Zehen herum.

„Sicher! Was gibts denn?“, erwidert sie und schaut mich freundlich an.

„Ehm, also eigentlich.. wollte...“, nuschle ich vor mich hin.

„Ah ich versteh' schon! Unter vier Augen? Lass uns doch ein wenig im Dorf rumlaufen, okay?!“, schlägt sie verständnisvoll vor. Ich nicke dankbar. Mit Josy verstehe ich mich echt gut, sie ist total nett. Nicht so wie die anderen Helfer. Die sind weder zu mir noch zu den Dorfbewohnern nett. Ich frage mich, wieso die überhaupt da sind...

Als wir ein Stück weiter weg von den anderen sind, fragt sie mich: „Also, was ist los Vanessa?“

„Also, mir ist das irgendwie unangenehm das zu fragen, aber… Ich wollte fragen ob ich Morgen, sozusagen... „frei“ bekommen könnte. Einfach mal für einen Tag in die Stadt, eine Auszeit nehmen... Mir ist das gerade alles etwas zu viel hier, mit dem Promibesuch und allem...“, erkläre ich ihr schüchtern.

„Ich weiß nicht...“, zögert Josy am Anfang noch.

„Bitte?!“, seufze ich leise.

„Ehm.. Ich denke schon, dass das geht... Aber Morgen war noch irgendwas... Ich schau nachher mal nach, aber prinzipiell würde das schon klappen.“, lenkt sie dann doch ein.

„Danke!“, rufe ich und voller Begeisterung falle ich ihr um den Hals.

„Wie gesagt ich muss erst noch schauen, was Morgen so ansteht!“, versucht sie meine Begeisterung zu zügeln.

„Ja, weiß ich doch!“, grinse ich sie an.

„Dann geh ich mal. Du kannst in einer halben Stunde bei mir im Büro vorbeikommen!“, meint Josy.

Begeistert nicke ich und gehe auch, aber in die kleine Hütte um dort schon mal meine Tasche für Morgen zu packen. Ich muss hier einfach mal für einen Tag weg. Vor allem weg von Harry, denn er ist zu neugierig und ich will echt nicht, dass er was über meine Vergangenheit erfährt. Ich brauche nicht viel einzupacken. Mein Geld und mein iPod genügen mir. Ich setze mich noch ein bisschen in die Sonne, und schon wird es Zeit, dass mich auf den Weg zu Josy mache. Nach ein paar Metern kommt mir schon Nala entgegen.

„Nessa? Wohin gehst du? Du wolltest doch noch mit mir spielen!“, fragt sie traurig.

Ich gehe in die Hocke, um auf ihrer Augenhöhe zu sein.

„Ich gehe nur schnell zu Josy und dann spiele ich mit dir, versprochen!“, versichere ich ihr.

„Okay! Ich bereite schon mal alles vor!“, strahlt sie mich an und saust davon. Ich lächle ihr hinterher. Sie ist so ein Wirbelwind und so liebevoll. Einfach zum Knuddeln.

Bei Josy angekommen, stoße ich in Niall hinein.

„Vorsicht, nicht so stürmisch!“, lacht er und hält mich fest, sonst wäre ich auch noch umgefallen. Zum Glück aber nicht, es ist ja schon genug peinlich, dass ich in ihn reingerannt bin.

„Sorry.“, sage ich tonlos.

„Schon okay, ich wollte dich sowieso gerade suchen.“, sagt er.

Er wollte mich suchen?! Komisch.. Mein Blick muss wohl Bände sprechen, denn er erklärt mir sofort was ist: „Josy wollte dich sprechen, wegen deinem freien Tag oder so!“

Hall Of Fame?! - Nein, danke! (1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt