Kapitel 6: Albtraum

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Ich sitze nun seit 5 Stunden im Flieger zurück nach Deutschland. Ich will aber gar nicht zurück. Nicht zu meinen Eltern oder meinem Bruder. Ich will einfach da bleiben, wo ich gerade war. In Togo bei Becca, Nala, Bem und all den anderen. Ich würde lieber sterben, als zurück in das kleine Kaff zu gehen in dem ich wohne.

Plötzlich ruckelt das Flugzeug. Ich schaue mich panisch um. Was passiert denn hier?

Jetzt steht eine Stewardess neben mir. „Josy?“, frage ich ungläubig. Das kann doch nicht Josy sein.

„Ja?“, antwortet sie mir. Sie ist es also wirklich.

„Was ist hier los?“, frage ich sie ängstlich. Zum einen eingeschüchtert von dem wackelnden Flugzeug zum anderen wegen ihr.

„Du hast doch gesagt, du willst sterben, damit du nicht nach Deutschland musst.“, sagt sie mit beängstigend ruhiger Stimme. „Der Pilot steuert jetzt auf den Boden zu. Mit der Spitze voraus.“

„Aber was ist denn mit den anderen Passagieren?“, frage ich panisch und schaue mich im Flieger um. Doch da ist nirgends jemand.

„Josy, du wirst auch sterben!“, rufe ich aufgebracht.

„Ich weiß.“, sagt sie immer noch so ruhig wie zuvor.

„Wer fliegt diesen Flieger?!“, schreie ich mit schriller Stimme. Ich warte erst gar keine Antwort ab, sondern stehe auf und renne ins Cockpit. Doch ich bekomme einen noch größeren Schock, als da, wo mich Josy erschreckt hat. Am Cockpit  Katrin - meine allerbeste Freundin - und Becca. Auf Becca’s Schoß sitzt Bem und auf Katrins Schoß sitzt Nala.

„Katrin! Becca! Was macht ihr da? Lenkt das Flugzeug sofort wieder nach oben!!!“, schreie ich.

„Aber du wolltest doch sterben.“, sagt Katrin. Nicht vorwurfsvoll, sondern eher böse schaut sie mich an. Auch Becca, Nala und Bem schauen mich hasserfüllt an.

„Was ist denn nur los mit euch?!? Was hab ich denn getan?!“, wimmere ich verzweifelt.

„Du willst sterben! Schon mal daran gedacht, dass du uns wichtig bist?!? Und dass wir wollen, dass du weiterlebst?“, ruft Nala wütend und steht auf. „Aber das ist dir ja egal, du bist ja sowieso so egoistisch!!!“, fügt sie noch hinzu, allerdings mit der Stimme meines Vaters. Während sie das sagt, wächst Nala, sie wird größer wie ich und sie verwandelt sich in einen Mann. Genaugenommen in meinen Vater.

Er schaut mich böse an. „Du treibst uns alle ins Verderben!!!“, schimpft er mich und ich bilde mir ein, dass seine Augen rot leuchten.

„Katrin, bitte lenke den Flieger wieder nach oben! Ich will nicht sterben!!!“, schreie ich.

„Zu spät.“, meint Katrin und das Flugzeug schlägt auf dem Boden auf. Alles explodiert und ich kreische so laut ich kann. Dann ist es vorbei.

Niall schüttelt mich an meinen Schultern. „Vanessa! Hey Vanessa! Hallo? Süße, bitte wach auf! Du hast nur schlecht geträumt. Wach auf, komm schon!“

Mit Tränen in meinen Augen setze ich mich auf. „Mein Vater... Nala... Explosion...“, murmle ich verwirrt und weinend vor mich hin. Ich bin komplett durchgeschwitzt.

Niall nimmt mich in den Arm. „Shhht, alles wird gut. Es war nur ein Traum. Das ist alles nicht wahr.“, sagt er während er mir über den Rücken streichelt. „Willst du mir davon erzählen?“, fragt er vorsichtig.

„Lieber nicht“, schüttle ich meinen Kopf.

Er nickt und drückt mich einfach noch fester. Nach einer Weile habe ich mich wieder beruhigt. „Kann ich wieder aufs Sofa?“, fragt er.

Hall Of Fame?! - Nein, danke! (1D FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt