Nele
Ich hetze aus meiner Mittagsvorlesung und laufe durchs Unigebäude, um rechtzeitig zum Spiel zu kommen. Ich fahre die 30 Minuten zum Fünftligisten, gegen die heute gespielt wird. Ich finde es wirklich zuckersüß wie Marco darauf bestanden hat, dass ich beim Spiel dabei bin. Ich erreiche den Ort leider erst 10 Minuten nach Anpfiff. Ich suche mir einen der letzten Parkplätze und schnappe mir mein Handy. Marco hat mich zweimal angerufen, aber ich habe die Anrufe verpasst. Ich schüttele ungläubig mit dem Kopf. Der macht mich fertig. Wir sind gerade extrem süchtig nacheinander. Nachdem ich Marco mein Leben eröffnet habe, hat sich soviel verändert. Wir sind so stark zusammengewachsen und der Urlaub hat uns nur positives für unsere Beziehung gebracht, sodass wir uns gegenseitig auffressen könnten. Ich suche mein Ticket raus und laufe schnell zum Einlass. Im VIP-Bereich lasse ich mich fallen und schaue übers Spielfeld. Marco ist allerdings nicht zusehen und ich ziehe eine Augenbrauen hoch. Erneut nehme ich mein Handy und tippe fix eine Nachricht.
'Wo steckst du? Sorry, ich bin jetzt erst angekommen! Warum spielst du nicht?'
'Wir haben kurz vor Schluss nochmal durchgewürfelt. Ich spiele zur zweiten Halbzeit. Ich wollte nicht ohne dich aufs Feld. Und da ich gute Kontakte im Trainerteam habe, konnte ich das klären.'
'🤨'
Marco ist ein richtiger unausstehlicher Schelm. Ich schüttele belustigt mit dem Kopf. Ich liebe ihn unfassbar. Meine Brust schwillt an und ich muss durchatmen. Zur Halbzeit gehe ich runter und fange die Jungs vor der Kabine ab. Marco küsst mich kurz und ich schaue mich um. "Alles gut?", er nimmt mein Gesicht in seine Hände. "Ja, sorry! Das ist ja ein Testspiel. Eine handvoll Fotografen, keine hysterischen Fans, kein Aufpassen was wir tun.", Marco nickt und küsst mich erneut. "Außerdem soll jeder wissen, wie sehr ich dich liebe.", er küsst mich lange und ich nicke eingestehend. "Du hast Recht!" Im Gebäude besprechen die Jungs sich nochmal. Marco spielt jetzt. Langsam fokussiert er sich und ich werde ruhig und lasse ihn in Ruhe. Mein Freund küsst mich einmal zum Abschied und sie laufen raus. Papa geht langsam mit mir hinterher. Er umarmt mich von der Seite und küsst meine Stirn. "Komm mit zum Spielrand. Die Fotografen stehen auf der Pressetribüne und sind weit weg.", ich schaue skeptisch, doch nicke dann. Ich erinnere mich wieder, dass es nur ein Testspiel ist und die Atmosphäre viel entspannter. Die Leute achten gar nicht auf mich. Die BVB-Fans sind hier wie Freunde oder eine große Familie. Keiner ist hysterisch, besonders aufgeregt oder aufdringlich. Neben dem Spiel unterhält sich Papa mit ein paar Fans. Die Gespräche erinnern mich an Männerfußballstammtische. Ich grinse in mich rein. Als Marco mit dem Ball aufs Tor zu läuft, wird es etwas lauter, aber er verfehlt das Tor. Keiner ärgert sich. Wir führen sowieso mit 7 Toren. Es ist eben nur ein Testspiel. Marco blickt nervös zu mir rüber und sein Blick geht zur Uhr. Dann wieder zu mir! Ich werfe ihm einen Luftkuss zu. Sanft lächelt er. Das Spiel ist schleppend, aber hat trotzdem eine gewisse Spannung. Die gegnerische Mannschaft versucht so wenig Tore wie möglich zu kassieren und der BVB versucht soviel Kilometer zu laufen, wie nur irgendwie möglich. Die Spieler wissen genau wie wichtig das für die Statistik ist. Marco schnappt sich kurz vor Schluss erneut den Ball. Ich drücke die Daumen und er trifft diesmal mit Leichtigkeit. Er klatscht nicht mit seinen Mannschaftskollegen ab. Stattdessen läuft er zu mir und die Jungs hinterher. Er kniet sich vor mir hin und tut so als würde er was aus seiner Hosentasche holen. Ich verstehe sofort was das wird! Er öffnet in der Luft eine imaginäre Ringschachtel und meine Augen fangen an zu strahlen. Die Mannschaft bildet einen Halbkreis um Marco und schirmen ihn etwas ab. Marco schaut grinsend fragend und ich wische mir fix eine kleine Träne weg. Ich muss lachen. Ganz leicht nicke ich und die Jungs werfen ihn in die Luft. Papa kommt zu mir und drückt meine Schulter. Ich schaue zu ihm und wir grinsen uns an. "Ich fand es bescheuert.", lacht er. Ich muss auch lachen und muss nun doch weinen. Es ist eine typische Marco Aktion, weshalb es so einfach und doch perfekt war. "Es ist wunderschön!"
Nachdem Spiel fallen wir uns in die Arme und Marco küsst mich. Sanft hebt er mich hoch. "Komm mit!", er führt mich in eine leere Kabine. Auf dem Boden liegt ein Herz aus gelben Rosenblättern. Ich muss lachen und werde ein bisschen rot. Er kniet sich erneut vor mich hin. Fest hält er meine Hände in seinen. "Nele, ich liebe dich! Seit Tag eins, als ich dich im Flur hockend gefunden haben und erst Recht als du mir die Currywurst verkauft hast. Ich war hin und weg von dir! Unsere erste Currywurst zusammen, bleibt mir auch für immer in Erinnerung. Ich wusste von Anfang an, dass du meine Traumfrau bist. Wir hatten einen holprigen Start, aber das hat mich nicht abgehalten. Ich wusste, ich will dich. Ich wollte dich damals. Ich will dich jetzt noch mehr und ich will dich auch in Zukunft an meiner Seite. Ich will mein Leben mit dir teilen. Ich will eine kleine Fußballmannschaft mit dir kriegen und dich niemals mehr loslassen. Nele, bitte werde meine Frau. Willst du mich heiraten?", seine Stimme zittert und ich muss mich selbst räuspern. "Oh Gott, Marco...", ich schluchze aufgeregt. Ich bekomme kaum Luft. "Ja. Natürlich will ich Marco! Ja!", er holt dieses Mal tatsächlich einen Ring aus seiner Tasche und ich atme tief durch. Ich platze vor Glück. Sanft steckt er mir den Ring an den Finger. Er will aufstehen, aber kommt nicht mehr hoch. Zu erschöpft und ungedehnt ist seine Muskulatur. Ich muss lachen. Sanft helfe ich Marco auf. Erschöpft blickt er verheult auf mich hinab. Ich nehme sein Gesicht in meine Hände und küsse ihn. Ich kuschele mich an seine Brust. Marco legt seine Arme um mich und seinen Kopf auf meinen. Ich schaue mir den Ring genauer an und strahle noch breiter. "Er ist wirklich wunderschön!" "Es freut mich, dass er dir gefällt!", wieder küssen wir uns. "Ich gehe schnell duschen und mich umziehen. Nimmst du mich in meinem Auto mit zurück?", kichert mein Verlobter. "Ausnahmsweise!" "Wenn du möchtest, dann fahren wir Mittag essen. Ich habe einen Tisch bestellt.", meine Prüfung am Freitag ist vergessen und ich nicke aufgeregt. Mein Blick geht an mir herunter. "Keine Angst. Es ist ein ganz schlichtes Lokal. Wir sind ganz für uns alleine. Der Besitzer ist ein Kumpel. Wenn du es mir nachsiehst, würde ich mir eine Jogger anziehen.", schmunzelt Marco. Ich schnaufe erleichtert. "Natürlich, du darfst sehr gerne in Sportsachen bleiben. Dann fühle ich mich schicker.", Marco lacht und schnippt sanft gegen meine Stirn. "Sei nicht so gemein.", er schmollt kurz, aber wir lachen gemeinsam.
DU LIEST GERADE
Glaubst du an die echte Liebe? - Jürgen Klopp, Marco Reus
FanfictionNele Klopp, die Tochter vom Trainer Jürgen Klopp, ist 20 Jahre jung und studiert Sportwissenschaft in Dortmund. Sie jobbt im Stadion als Imbissmitarbeiter und steht nicht in der Öffentlichkeit. Auch die BVB Spieler kennen sie nicht. Nele ist damit s...