Tor 23

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Nele

Als wir in Ibiza gelandet sind und auch unsere Koffer haben, suchen wir uns ein Taxi und lassen uns zum Hotel bringen. Ich habe Marco das buchen überlassen, weil er hier öfter Urlaub macht und die volle Bandbreite bereits kennt. Er hat nicht zuviel versprochen. Das Hotel ist wirklich ein absoluter Traum und ich staune ununterbrochen. Marco nimmt meine Hand und wir schlendern durch eine riesige Lobby. Unsere Koffer wurden uns abgenommen und werden von einem Hotelmitarbeiter in unser Zimmer gebracht. Marco setzt mich auf eine bestimmt Tausend Euro teure Couch und geht zur Rezeption. Dort meldet er uns an und holt die Schlüsselkarten. "Hier, die gab es dazu!", grinst mein Traum. Marco reicht mir eine kleine Schokolade. Ich reiße sie ihm praktisch aus der Hand und esse sie sofort. Dann zieht er mich hoch und nimmt mich an der Hand.
Das Zimmer ist wunderschön! Ich fühle mich sofort wie im Paradies und der Blick vom Balkon aufs Meer flasht mich zusätzlich. Marco umarmt mich von hinten und küsst meinen Nacken. Gänsehaut breitet sich auf meinem ganzen Körper aus. Ich verschränke unsere Finger und versuche ihn anzusehen. "Danke, dass ich das hier mit dir erleben darf!", werde ich leicht emotional. Mein Freund küsst mich auf die Wange und drückt mich noch fester. Nachdem wir uns eingerichtet haben, setze ich mich aufs Bett und beobachte Marco dabei, wie er die Aktivitätenliste studiert. "Ich habe Hunger Nele! Mach dich richtig schick. Wir gehen jetzt richtig teuer essen! Natürlich nur zur Feier des Tages!", sagt er umsichtig. Ich grinse ihn an und nicke widerwillig. Das Kleid, was ich anziehe, habe zuvor kein einziges Mal getragen und ich betrachte mich unsicher im Spiegel. Es ist schick, aber vielleicht findet Marco es auch zu schick. Vorsichtig trete ich aus dem Bad und drehe ich mich zu ihm. Er zieht scharf die Luft ein und schluckt. Auch Marco ist umgezogen. Sein weißes Hemd lässt seinen muskulösen Oberkörper strahlen. Ich muss auch stark schlucken. "Wir sollten los, sonst reiße ich dir das Kleid gleich wieder vom Leib.", er nimmt seine Kreditkarte und sein Handy und hält mir die Tür auf. Ich schlüpfe schnell in meine hohen Schuhe und lächle ihn verlegen an. Ich fühle mich gerade als wäre ich mit Marco eine Woche und zwei Tage zusammen. Er verunsichert mich noch immer. Viel zu attraktiv und viel zu stabil ist dieser Mann. Marco steckt seine Sachen in meine kleine Handtasche und nimmt dann meine Hand. Wir suchen uns ein Taxi und Marco verrät dem Fahrer, wo es hingeht. Auf der Fahrt flüstert mir mein Freund viele unanständige Dinge ins Ohr. Das macht er mit Absicht, ich bin mir sicher. Ich küsse ihn sanft und lege meine Hand auf seinen Oberschenkel. Ich liebe ihn! Und das mit vollen Stücken. Marco führt mich zum Mittag in ein wirklich sehr teures Restaurant. Er hat nicht übertrieben. Dafür schmeckt es allerdings auch sehr gut und dieses 5 Gänge Menü vergesse ich nicht mehr so schnell. Ich fühle mich in dieser Umgebung automatisch berühmt und fruchtbar reich. Wir wechseln voll gefuttert zur Bar und Marco bestellt heimlich einen sündhaft leckeren Wein. "Prost Hase, auf einen schönen Urlaub!", wieder benutzt er Kosenamen, die mich in Verlegenheit bringen. Ich kichere und stoße mit ihm an. "Warte mal, ich möchte so eine Instagram-Story machen! So ein Boomerang oder wie auch immer das heißt!", schnell hole ich mein Handy raus und klicke auf meine neue App. Seit ein paar Tagen bin ich bei Instagram. Ganz offiziell als Nele Klopp. Schnell habe ich einige Follower bekommen. Marco lacht mich kurz aus, aber lässt den Kram über sich ergehen. Ich versuche es mehrere Male, bis er mich stoppt. "Nele, wenn ich jetzt nicht gleich trinken darf, dann fange ich an zu sabbern.", er nimmt einfach einen Schluck. Das war der perfekte Schnappschuss. Nur seitlich ist Marco zusehen und trotzdem erkennt man, wer es ist. Er bewegt das Glas perfekt zur ständigen Boomerang Wiederholung. Ich poste es und grinse stolz. Meine erste Aktivität bei Social Media. Marco schüttelt belustigt den Kopf. Dann genießen wir den Nachmittag zusammen und fahren danach zurück ins Hotel. Die Sonne geht mittlerweile langsam unter und wir legen uns gemeinsam auf die Liege auf unserem Balkon. Kuschelnd schlafe ich bei wunderschönem Ausblick ein und wache erst wieder bei strahlendem Sonnenschein im Bett auf. "Guten Morgen Studentin, aufstehen! Wir müssen zum Frühstück!", grinst Marco bitter. Ich rolle mit den Augen und lache.
Das Frühstück hier ist köstlich. Danach machen wir uns für den Strand bereit und ich creme Marcos weißen Rücken ein. Sanft küsse ich ihn immer wieder und genieße seine Haut unter meinen Fingern. Er blickt derweil nachdenklich nach draußen. "Nele?", fragt Marco überlegend. "Mh...", mache ich nur verträumt. "Was hälst du davon, wenn wir wieder zurück in Deutschland sind zusammenziehen?", leicht dreht er sich, um meine Reaktion zusehen. Ich schaue ihm in die Augen. Kurz überlege ich! Dann zucke ich mit den Schultern. "Ich weiß nicht..." "Spatz, mein Haus ist groß genug, groß genug für uns beide und für unsere zukünftigen Kinder. Und jetzt komm mir nicht mit irgendwelchen Gedanken zum Geld! Du musst langsam akzeptieren, dass du mit mir sorgenfrei leben kannst. Deinen Papa sei Dank, dass er dich bodenständig erzogen hat. Du darfst auch so bleiben, aber es wird auch zukünftig so bleiben, dass ich am meisten verdiene und du theoretisch gar nicht arbeiten musst.", Marco redet sich um Kopf und Kragen. "Naja, aber das gilt nicht, wenn wir uns in den nächsten Jahren trennen. Ich habe doch keine Absicherung. Wenn ich jetzt ausziehe, dann zieht einer meiner Brüder in meine Wohnung. Und dann stehe ich ohne alles da. Ich kann mir in den nächsten Jahren noch nichts eigenes leisten.", mein Blick geht zum Boden. Marco allerdings hebt mein Kinn hoch und schaut mich ernst an. "Nele, ich möchte mein Leben mit dir teilen. Wirklich! Wenn nötig dann gebe ich auch ein Versprechen dafür ab. Oder wir legen etwas vertragliches fest. Ich würde dich niemals einfach so im Regen stehenlassen.", sanft küsst er meine Stirn. Ich lache entsetzt auf. "Marco, sag solche Sachen doch nicht einfach so daher. Das war ja fast ein Heiratsantrag. Marco ich möchte auch mein Leben mit dir verbringen, wirklich! Auch unglaublich gerne unter einem Dach, aber mir geht das alles etwas schnell. Ich bin mir einfach nicht sicher genug.", Marco schaut mir tief in die Augen. Ich bin nicht stark genug, um dem Blick standzuhalten. Sanft drückt er mich aufs Bett. "Hase, ich möchte, dass du mir jetzt erzählst, was dich damals so verunsichert hat. Welcher Vollidiot hat sich damals so belogen und ausgenutzt, dass du heute so wenig Vertrauen hast?"
Verdammt!

Glaubst du an die echte Liebe? - Jürgen Klopp, Marco ReusWo Geschichten leben. Entdecke jetzt