Glaubst du an die echte Liebe? - Jürgen Klopp, Marco Reus

Tor 22

Marco

Nur langsam kommt Nele hinter mir her. Sie ist sehr träge und freut sich überhaupt nicht darauf meine Jungs kennenzulernen. Ich freue mich stattdessen doppelt. Wir haben noch 2 Stunden bis zum Anpfiff. Da heute der letzte Tag vorm Winterurlaub ist, legt Kloppo viel wert darauf, dass wir als Mannschaft nochmal schön zusammensitzen. Die Familien sind alle eingeladen und nachdem Spiel setzen wir uns zusammen und lassen Weihnachten einklingen. Im Prinzip wie eine Weihnachtsfeier der Mannschaft. Die ganze VIP Tribüne ist an diesem Tag für die Familie reserviert und ich bringe Nele hoch. "Ich möchte da jetzt nicht alleine reingehen. Ich kenne doch gar keinen.", mault sie. Sanft nehme ich Neles Gesicht in meine Hände. "Spatz, sie werden dich lieben. Ich verspreche dir, es wird schön. Außerdem musst du dich freuen, denn du sitzt Mal wieder auf der Tribüne und nicht in deinem Currywurststand. Wenn es scheiße wird, dann musst du nie wieder mit, ok?", versucht er mich zuerpressen. Er muss sich ja ganz sicher sein, dass es ein guter Tag wird. Ich stöhne. "Schon gut! Ich mache es nur für dich Marco! Und weil es gestern eine sehr gute Nacht war!", grinst meine Freundin plötzlich breit. Ich muss lachen. "So bekomme ich dich also. Gut zu wissen. Ich muss jetzt runter. Viel Spaß!", sanft küsst er mich. "Denk an mich.", grinst Nele bitter. "Eine Leichtigkeit!", zwinkere ich und lasse sie alleine. Beim Aufwärmen schaue ich immer wieder zu ihr hoch. Nur am Anfang scheint auch sie auf mich zuachten. Später erkenne ich, dass sie angeregt mit Owo's Frau redet. Ich wusste, dass es einfacher ist, als sie glaubte. Das Spiel endet gut. Zwar nur 1 zu 0, aber wir haben gewonnen. Die Stimmung ist deshalb ausgelassen und wir gehen frisch geduscht und gut gelaunt, hoch zu unseren Frauen. Nele empfängt mich breit lachend und scheinbar glücklich. "Gut gespielt!", sie küsst mich sanft. "Danke! Gut gequatscht.", grinse ich. "Ja, es war doch einfacher als ich dachte, jemanden zu finden, der auch mit mir reden wollte. Die sind alle super nett.", erzählt mir meine Freundin und ich spare mir besserwisserische Worte. "Komm, ich muss dir meinen besten Freund vorstellen.", an ihrer Hand ziehe ich sie mit mir. Sofort ist Nele wieder unsicher und ich schüttele belustigt mit dem Kopf. Als ob sie Angst haben müsste, dass sie nicht gemocht wird. Jeder mag Nele! "Mario! Hier ist sie! Meine Freundin Nele!", er dreht sich zu mir und grinst sofort. "Na endlich, hat das ein Ende. Endlich lerne ich dich kennen und Marco muss nicht mehr soviel von dir erzählen. Freut mich! Ich bin Mario!", umarmt er Nele. "Freut mich auch!", mit Leichtigkeit wickelt sie Mario mit ihrem Charme ein. Wir unterhalten uns gut, bis es laut wird, weil die Jungs grölen. Das Trainerteam kommt in den Raum und wir bejubeln unsere Trainer. Wir sind Wintermeister und führen die Tabelle mit 6 Punkten Abstand an. Nele kuschelt sich an meinen Arm. Der Abend ist sehr schön und auch Nele genießt es total. Ich denke, sie freundet sich gut mit dem Gedanken an, Spielerfrau zu sein. Ich denke, ich merke, dass sie Spaß daran hat. Damit werde ich sie definitiv heute Abend noch aufziehen. Da nicht nur wir, morgen in den Urlaub fliegen, löst sich das Fest schon früh am Abend auf. "Bis morgen mein Engel. Ich hole dich pünklich um halb 5 ab.", küsse ich meine Traumfrau immer wieder ab. "Alles klar. Ich warte auf dich.", ihre Hand an meiner Wange, macht mich ganz weich und ich lächele sie verliebt an. "Neleee, wenn du jetzt nicht kommst, dann fahre ich ohne dich!", ruft mein Schwiegervater leicht genervt aus seinem Auto. "Ich liebe dich!", flüstert sie noch. Dann lösen wir uns und Nele steigt ins Auto. Ich winke ihnen noch zu und fahre dann selbst nachhause. Dort packe ich meinen Koffer und gehe dann früh schlafen, weil ich morgen früh raus muss.

Der Wecker klingelt um halb 3 in der Nacht und ich quäle mich hoch. Ich richte mich und ziehe meine Jeans über und mein Pullover. Als ich auf die Uhr blicke, stockt mein Atem. Ich bin viel zu spät dran und ich sprinte runter. Verdammt! Ich schnappe mir meinen Koffer und fahre im übermäßigen Tempo zu Neles Wohnung. Ich bin 10 Minuten zu spät. Nele kommt mit einem angesäuertem Blick aus dem Haus und ich steige grinsend aus. "Tut mir leid. Ich weiß nicht warum ich so langsam heute morgen war. Die Zeit holen wir zum Flughafen wieder auf.", ich begrüße sie mit einem Kuss. Nele nickt sarkastisch und lässt den Koffer von mir ins Auto heben. Im Auto ist eine angespannte Stimmung, was wohl auch an unserer Morgenmuffeligkeit liegt. Am Flughafen läuft das Boarding schon und wir müssen laufen. Es war meine Idee erst so spät am Flughafen anzukommen. Ich wollte die Wahrscheinlichkeit ausschließen, dass wir erkannt werden. Verdammt, dass hat jetzt den Tag versaut. Wir schaffen es noch rechtzeitig und erreichen rechtzeitig die Plätze. Nele schaut sich gespannt um und ist sichtlich erstaunt. Sie fliegt das erste Mal First Class. Ich lehne mich zurück und ziehe meine Jacke aus. Nele beobachtet mich und muss dann das erste Mal heute Morgen lachen. Ich schaue fragend. "Mh?" "Du hast Tomatensoße auf deinem Pullover. Ich schaue an mir herunter und grinse bitter. Verdammt, ich habe den Pulli aus dem Schrank genommen, den ich nur zuhause trage. Ich werde etwas rot und Nele lacht mich weiter aus. Die Stimmung wird dadurch deutlich besser und ich schnipse ihre Wange. "Hör auf jetzt, dass kann Mal passieren.", wir küssen uns und als das Flugzeug sich in Bewegung setzt, schnallen wir uns an. Der erste Urlaub mit meiner Freundin beginnt. Auf nach Ibiza. Ich freue mich riesig.