Kapitel 21 ~ Mehdin ist verliebt?

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Die nächsten Tage vergingen sehr ruhig und ich hatte kein Wort mehr von Arian gehört.
Ich freute mich sehr, dass er mir nicht mehr hinterher kam.
Von Laureen hatte ich gehört, dass er jetzt mit Azra zusammen sei.
Kann mir ganz recht sein.

,,Mehdin, hör auf!", schrie ich ohne Atem.
,,Womit denn?", grinste er provozierend und kitzelte mich weiter.
Wir lagen auf meinem Bett und hatten eigentlich sehr viel Spaß.
Aber heute war Freitag, und das heißt, dass morgen die Beerdigung von meiner Oma ist.
Die ganze Familie wird zu meinem Onkel gehen, er ist der große Bruder von meinem Vater und auch der älteste Sohn von meiner Oma und meinem Opa.
Darum findet dort alles statt.
Er hat ein Riesen Haus, darum sind die Frauen und Männer in einem Haus gesammelt.
Er hat sozusagen zwei Wohnungen, unten und oben.
Oben werden die Frauen sein und unten die Männer.
Wenn die Frauen dann kommen, müssen sie durch einen Gang, wo die Männer sie nicht sehen und können so hoch gehen.
Das ist alles vielleicht etwas kompliziert, aber es muss so.

Mehdin hörte auf mich zu kitzeln und legte sich lachend neben mich.
,,Wie du immer schreist.", lachte er.
Ich lachte mit.
,,Hallo?! Wenn du mich so heftig kitzelst!"
Meine Eltern waren nicht zuhause. Sie waren alles am vorbereiten für morgen.
,,Bestellen wir uns ne Pizza?", fragte er.
,,Was fragst du eigentlich so hässlich?! Natürlich!", sagte ich, sprang aus meinem Bett und rannte in die Küche.
Dort schnappte ich mir das Telefon und rief eine Pizzeria an.
Ich bestellte für Mehdin, meine Brüder und mich und dann setzte ich mich aufs Sofa.
Mehdin gesellte sich zu mir, legte seinen Kopf auf meinen Schoß und ich spielte mit seinen Haaren.
Ich sah Fernseher, doch ich spürte Mehdins Blicke auf mir.
,,Was ist?", fragte ich ohne ihn anzuschauen.
,,Ach, nichts.", sagte er und nahm sein Handy raus.

Nach einer Weile sagte er:,,Albulen? Ich will das du weist, dass meine ex mich angeschrieben hat."
,,Und?", fragte ich und lachte.
,,Sie will wieder was von mir.", fuhr er fort.
,,Und du?", fragte ich, diesmal leicht lächelnd.
,,Nein.", antwortete er.
Innerlich erleichterteten mich seine Worte gerade sehr, doch nach außen blieb ich desinteressiert.
,,Achso.", sagte ich.
,,Aber..", fing er an.
WAS ABER?! Will er sich das jetzt etwa noch überlegen und wieder etwas mit ihr anfangen?! Oder noch schlimmer... Hat er sich in eine andere verliebt?!
,,Ich hab mich in eine andere verliebt.", beendete er seinen Satz.
Oh mein Gott.
Warum werden meine schlimmsten Vermutungen immer wahr...
Ich tat so, als ob ich mich für ihn freuen würde und grinste:,,Und? Wer ist die glücklicheeeee?"
Er wollte gerade etwas Antworten, da klingelte es an der Tür.
,,Ich mach auf!", sagte er schnell in sprang auf.

,,Du?!", hörte ich Mehdin aggressiv sagen und rannte zur Tür.
Als ich ihn sah, rutschte mein Herz in meine Hose.
,,Was willst du hier?!", fragte Mehdin.
,,Ich wollte Albulena nur etwas sagen.", antwortete er.
,,Und das wäre?", fragte ich genervt und Mehdin sah zu mir nach hinten.
Ich trat neben Mehdin und stand jetzt vor Arian.
,,Na, los. Was willst du?", fragte ich nochmal.
,,Ich...", fing er an und packte sich an den Nacken.
Ich zog eine Augenbraue hoch und wartete geduldig auf seinen Satz.
,,Es tut mir alles Leid. Was passiert ist und so, weißt du?"
Ich war geschockt von dem was er gerade sagte. Was war nur los mit Arian?! Dienstag war er noch so und heute so?!
,,Aha.", sagte ich genervt und wollte die Tür zu machen, doch er hielt sie auf.
,,Was?!", fragte ich aggressiv.
,,Ich wollte dich noch fragen... Ob du mit mir zu einer Hochzeit kommen willst?"
Ach du scheiße.
Meint der das gerade ernst?
Ich musste lachen.
,,Was ist denn?", fragte er etwas enttäuscht.
,,Natürlich komme ich nicht mit? War das gerade ne ernste Frage?! Wenn das ein Witz sein sollte, dann war der nicht lustig.", antwortete ich emotionslos und knallte die Tür zu.

Ich hörte Arian dann in seinem Auto weg fahren.
Mehdin lachte.
,,War das gerade sein ernst, oder wollte der echt nur lustig sein?!"
,,Keine Ahnung.", antwortete ich, ,,Auf jeden Fall war das überhaupt nicht lustig."
,,Ach, komm. Ein bisschen schon.", lachte er, ,,Wenn er wirklich so dumm ist, dann ist das schon lustig!"
Ich lachte ein wenig mit.
Dann lief ich in die Küche und wollte spülen.
Plötzlich spürte ich, wie zwei starke Arme mich von hinten umarmten.
Ich riss meine Augen auf und drehte mich um.
,,Ha?", fragte ich.
,,Albulen, du bist zu geil.", sagte Mehdin und nahm mein Gesicht in seine Hände.
Er sah mich minutenlang einfach nur so an und ich sah ihn auch an.
Ehrlich gesagt, wusste ich nicht was ich machen sollte und war etwas mit der Situation überfordert.
Nach gefühlten Stunden sah er von meinen Augen zu meinen Lippen und immer so weiter.
Was geht hier gerade ab?
Dann küsste er meine Stirn und ging ins Wohnzimmer.
Ich atmetete laut aus, aber trotzdem so leise, dass Mehdin mich nicht hörte.
Einerseits wünschte ich, Mehdin hätte mich geküsst. Andererseits war ich erleichtert, dass er's nicht getan hat.
Ich weiß echt nicht, was ich fühlen soll.
Das was ich fühle, will ich einfach nicht wahr haben.
Ich will diese jahrelange Freundschaft nicht kaputt machen, nur weil einer von uns beiden etwas empfindet.
Das kann ich einfach nicht riskieren.

Wir beide, UnzertrennlichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt