Kapitel 47

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„Aufstehen, Schatz.", flüsterte Mehdin mir sanft ins Ohr.
Ich lächelte mit geschlossenen Augen und klammerte ihn direkt in meine Arme.
Er umarmte mich ebenfalls und gab mir einen Kuss auf die Wange.

Ich ging ins Bad und machte mich frisch, dann lief ich wieder in mein Zimmer, schloss ab und schmiss mich auf Mehdin.
„Was ist den mit dir los?", lachte er.
„Nichts.", grinste ich und drückte ihm einen fetten Kuss auf den Mund.
Wir küssten uns leidenschaftlich, bis es an meiner Tür klopfte.
Wir lösten uns langsam und ich öffnete die Tür. Mama.
„Kommt ihr runter essen?", fragte sie und ich nickte.
Dann fragte sie mich leise mit einem Pedo-Blick:„Und warum schließt du ab?"
„Bevor Merlind rein kommt und noch was falsches denkt.", lachte ich. Sie nickte lächelnd und ging nach unten.
Ich machte die Tür zu und setzte mich auf Mehdins schoss, sodass mein Gesicht zu seinem gedreht war.
Ich legte meine Lippen wieder auf seine und stand dann blitzschnell auf:„Komm, wir gehen essen."
Er lachte nur und sagte:„Wieso bist du so schnell aufgestanden?"
Ich zuckte lachend mit den Schultern und wir gingen nach unten.

Mehdin und Merlind hatten sich beim Essen nicht mal angeschaut.
Klar verletzt mich das irgendwie.
Ich meine mein Freund und mein Lieblingscousenk verstehen sich nicht so gut.
Irgendwie muss ich das klären, aber erstmal warte ich noch ein bisschen und hoffe, dass einer von den beiden sich entschuldigt. Aber so kann das nicht weiter gehen.

„Albulen?", schrie Merlind und ich lief ins Wohnzimmer.
„Kommst du kurz mit? Ich soll für deine Mutter was kaufen gehen bei Lidl."
„Ähmm... Ich kann grad eigentlich GAR NICHT. Ich muss noch mein Zimmer aufräumen und das Wohnzimmer sieht auch nicht so gut aus. Das Zimmer von den Jungs wollte ich auch noch machen und..."
„Ok, ok! Dann geh ich halt alleine.", unterbrach er mich und stand auf.
„Geh doch mit Mehdin.", sagte ich und wir beide sahen zu ihm, der gerade auf dem Sofa mit seinem Handy saß.
Er sah schnell hoch und sah zwischen Merlind und mir hinter her.
Er versuchte irgendwas zu stottern, bis Merlind dann sagte:„Kommst du?"
Er stand auf und sie gingen aus der Tür.
Die kleinen Zicken.

Ich hörte die Tür knallen und zwei fröhliche Jungs kamen lachend herein.
Ich ging lächelnd zu Ihnen und fragte:„Warum seid ihr beide denn so fröhlich?"
„Wir haben uns vertragen.", antwortete Merlind.
„Ihr seid wie zwei kleine Mädchen, wisst ihr das?", lachte ich und ging in die Küche.
Merlind kam mir hinterher und fragte:„Ähmm, Albulen? Wann kommt Mixha (Onkel,mein Vater) nach Hause?"
„Der müsste gleich kommen, wieso?"
„Ich möchte um Jetas Hand anhalten. Ich denke ich bin schon alt genug und ich möchte mit dein Papa hin gehen. Er ist ja der älteste und ich wollte sowieso mit deinem Papa darüber sprechen."
Ich nickte und umarmte ihn.
Warum er nicht mit seinem Vater darüber spricht?
Als Merlind 10 Jahre alt war, ist er gestorben. Er hatte Krebs und ist jetzt weg.
Damals waren wir alle noch klein und kamen irgendwie mit dem Tod zurecht, aber Merlind nicht. Er war ja schon 10. Damals ist er nie mit uns irgendwo hin gegangen. Er war nur zuhause in seinem dunkeln Zimmer mit seinen Spielfiguren.
Zum Glück hat er sich geändert, obwohl ich ihn damals schon am meisten gemocht habe.
Ich hörte die Tür aufgehen und lief zu meinem Vater, um ihm die Sachen abzunehmen. Ich ging in die Küche und stellte ihm das Essen auf den Tisch.
Gleich redet Merlind mit ihm, hoffentlich klappt das.

„Ähh.. Hallo Mixh (Onkel).", fing er an und befragte ihn, wie die Arbeit war.
„Gut, gut. Danke.", lächelte mein Vater und widmete sich weiter seiner Zeitung.
"Ähmm.. Mixh? Ich muss mit dir reden.", sagte Merlind dann ernst und mein Papa legte verwirrt die Zeitung weg.
"Also, letztens war hier doch mal so ein Mädchen. Sie war hier, weil ihre Mutter zu einer Hochzeit musste und Albulena hat ihre Haare gemacht. Erinnerst du dich?", fragte er und mein Vater nickte.
"Also, dieses Mädchen heißt Jeta und ... Und ich liebe sie.", man merkte wie peinlich es ihm war.
Mein Vater fing an zu lächeln und legte seine Hand auf Merlinds Schulter.
"Dafür brauch man sich nicht schämen. Du bist erwachsen geworden und es war eh Zeit dich zu verheiraten. Erzähl mir mehr über diese Familie."
Merlind strahlte übers ganze Gesicht und erzählte alles was er wusste.
"Na gut. Das hört sich alles nicht so schlecht an, anscheinend kommt sie aus einer guten Familie. Wir werden nochmal mit deiner Mutter sprechen und dann hingehen.", sagte mein Vater und Merlind nickte lächelnd.
"Albulen? Machst du mir einen Kaffee?", fragte er mich dann. Ich zuckte zusammen, weil ich die ganze Zeit so tat als würde ich die Küche putzen.
Ich machte ihm einen Kaffee und Merlind und ich gingen strahlend aus der Küche.

-Zeitsprung-
„Ich bin so kaputt....", murmelte ich vor mich hin und setzte mich.
Florentina schlenderte neben mir her und setze sich ebenfalls.
„Die Hochzeit war aber schön.", sagte sie und ich nickte.
Ich machte uns einen Kaffee.
„Und die beiden sahen einfach nur glücklich neben einander aus. Perfekt.", fügte sie noch hinzu.
Wir sprachen noch etwas über die Hochzeit gestern.
Sie war wirklich sehr schön.
Jeta sah toll aus. Ich hatte sie geschminkt und ihr dunkles Haar hatte sie hochgesteckt.
Aber Merlind. Einfach nur wow. Er sah perfekt aus. Sein Anzug, sein Haarschnitt, sein Gesicht.... Alles passte perfekt zusammen.
„Hey. Woran denkst du?", unterbrach Mehdin meine Gedanken schnipsend und setzte sich neben uns in die Küche.
„Ach nichts."
„Ja ja. Die Hochzeit gestern war so toll! Aww, die sahen alle so gut aus!", imitierte er mich.
Florentina lachte und ich schlug ihm auf den Arm. Er lachte und kam ganz nah.
„Ich kenn dich doch, Schatz.", lächelte er zwinkernd.

„Heute wird ein richtiger Chill-Tag!", dachte ich mir, streckte mich und warf mich aufs Sofa.
Fernseher an, Kakao in der Hand.
Mein Tag kann beginnen.
„Ähmm... Albulen? Nein.", sagte Arlind, als hätte er meine Gedanken gehört. „Heute ist Emirs großes Fußballspiel! Hast du das schon vergessen?"
„Nein, als ob.", lachte ich und log.
„Wie auch immer. Vergiss das nicht! Das ist wichtig für Emir!", sagte er und verschwand aus meiner Bildfläche.

„Wuhuuuu! Los Emir!", schrieen wir alle und klatschten. Er war wirklich gut. Heute sind so richtig wichtige Fußball Leute da, ach keine Ahnung, aber die sind auf jeden Fall sehr wichtig und entscheiden, wie es weiter geht mit Emirs Fußballkarriere.
Am Ende des Spiels sprechen Sie mit Emirs Trainer und der erzählt dann alles Emir. Ist ja klar.

Emir kam mit einem traurigen Ausdruck auf uns zugelaufen.
„Was? Was hat er gesagt?", fragte ich aufgeregt.
„Ich...", fing er an, „Ich hab's geschafft!", grinste er und ich sprang auf ihn.
„Oh mein Gott!", schrie ich.
Er wurde in einem größeren Team angenommen und seine Fußball kariere sieht sehr gut aus.

„Albulen?"
„Hm?", ich drehte mich auf meinen Bauch und sah ihn an.
„Guck mal", fing er an, „Wir sind jetzt ja schon voll lange zusammen ne."
Oh mein Gott, will er das sagen, was ich denke...?
„Und du bist jetzt 19 und ich bin schon 20. Wir machen beide unsere Ausbildung und..."
F*ck.. Bin ich schon bereit dazu? Ich will doch erstmal eine richtige Arbeits stelle finden.
„Und meinst du nicht auch, wir sollten endlich mal zusammen essen gehen?"
Oh mein Gott.
„Dein Ernst?!", zischte ich und schlug ihm auf die Brust.
Ich drehte mich von ihm weg und er fing an zu lachen.
„Was?", lachte er.
„Wir haben schon so oft zusammen gegessen. Deshalb musstest du jetzt nicht diese Rede halten."
„Ich weiß, aber ich wollte so richtig krass mit dir essen gehen. Also in einem richtig teurem Restaurant in einer anderen Stadt, wo man sich extra fein anziehen muss mit Kleid und Anzug."
Auf meinem Gesicht bildete sich ein Lächeln.
„Und Albulen. Ich weiß woran du eben gedacht hast. Und ich weiß, dass es zu früh ist fürs heiraten.", flüsterte er mir ins Ohr und gab mir einen Kuss.
Ich drehte mich zu ihm und drückte ihn fest an mich.
„Na, gut. Und wann?", fragte ich.
„Heute Abend."

Wir beide, UnzertrennlichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt