Kapitel 33

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Ich konnte meine Augen nicht davon weg drehen.
Es zog meine Augen einfach an.
Aber ich hatte auch irgendwie Angst, dass es jetzt aufsteht...
Es war eine Leiche!
Sie war von oben bis unten mit Blut beschmiert!
Sie hatte Verbrennungen an Körper!
Es sah so aus, als hätte man ihr die Haut abgepellt!
Man sah sogar ein paar Knochen!
Man erkannte, dass es eine Frau war...
Und ihr Gesicht war noch etwas zu sehen. Zwar völlig Blut überschrieet, aber ich erkannte sie...
Sie sah so aus wie das Mädchen aus den Bildern!
Ist das wirklich Arians große Schwester auf den Bildern?!
Und wenn ja, wer hat ihr das angetan?!
Wer macht sowas?!
Passiert das auch mit uns?!
Scheiße, Florentina!
Ich fing an zu weinen.
Ich konnte es einfach nicht mehr aushalten und weinte drauf los.
Lange hatte ich nicht mehr so geweint.
Nach einer langen Zeit machte jemand die Tür auf und ich sprang sofort auf.
Es war Big King.
Ich Wisch meine Tränen weg, doch sie kamen immer wieder.
Er kam auf mich zu, doch ich wich zurück und sah ihn mit geweiteten Augen an.
,,Ach, du hast sie bestimmt gesehen... Sowie dein Gesichtsausdruck gerade ist...", sagte er dann und sah auf dem Boden.
,,Was habt ihr getan?!", schrie ich.
,,Weißt du, ich weiß es selbst nicht. Ich hab das alles nicht gewollt..."
,,Was ist passiert?! Wer hat ihr das angetan und wieso?!", schrie ich wieder.
Er setzte sich auf den Boden und atmete erst aus.
,,Also... Hast du die Bilder gesehen?", fragte er und ich nickte.
Er saß in einer Ecke der Kammer und ich stand in der anderen Ecke und sah ihn an. Aber ich stand nicht bei der Leiche!

,,Also, du hast ja die Bilder gesehen... Das ist das Mädchen auf den Bildern. Arians große Schwester ist sie gewesen.", fing er an und machte eine kurze Pause.
Dann redete er weiter:,,Ich weiß nicht genau was sie getan hat, aber ... Aber der Boss meinte immer, dass sie eine Nutte war. Irgendwas hatte sie schlimmes angestellt und er konnte sie nicht mehr sehen. Er wollte sie auch nicht mehr sehen. Sie ist erst auch ausgezogen, aber sie ist immer wieder gekommen und der Boss meinte, er konnte das nicht ertragen.
Dann hat er sie halt hier hin gebracht... Und hat uns gezwungen ihr das anzutun.
Wir wollten das alle nicht und da hat er andere Leute dafür engagiert und sie bezahlt ihr das anzutun.
Sie haben sie erst verprügelt und was weiß ich noch mit ihr gemacht. Dann wurde sie ins Feuer geworfen.... Und dort verbrannte sie. Vorher hatten sie ihr auch Haut Weg geschnitten, damit sie mehr leidet.
Ich wünschte ich wäre nie in die Arme vom Boss gerannt... Weißt du, ich will das alles doch gar nicht!" Plötzlich fing er an zu weinen.
Ich ging näher an ihn ran.
,,Ich hatte immer vor, eine Familie zu gründen und sowas! Ich wollte immer die Liebe meines Lebens kennen lernen und mit ihr glücklich werden! Aber nein! Irgendwie hat der Boss mich gefunden und jetzt muss ich für ihn arbeiten! Es tut mir leid, Albulen! Es tut mir so leid!", sagte er und weinte heftig dabei.
Ich setzte mich neben ihm und legte meine Hand auf seine Schulter.
,,Du musst das alles nicht machen. Hilf mir hier raus zu kommen und ich helfe dir."
Er sah zu mir hoch und wusch sich seine Tränen weg.
,,Wie meinst du das?"
,,Wenn wir es schaffen hier raus zu kommen, dann gehen wir zur Polizei und Arian und sein großer Bruder und alle werden geschnappt!"
,,Aber.. Ich muss dann doch auch ins Gefängnis, oder? Ich hab doch auch mit Drogen gediehlt. Beim entführen und sowas hab ich nie mit gemacht! Aber diesmal musste ich es tun.. Er droht uns allen mit unseren Familien, weißt du?"
,,Vielleicht musst du nicht ins Gefängnis. Du wurdest dazu gezwungen das alles zu tun. Und dir wurde gedroht. Der Boss ist allein an allem schuld. Und, Big King? Was hältst du davon?", fragte ich und hielt ihm lächelnd meine Hand hin.

Er sagte:,,Nenn mich Rinor.", und nahm meine Hand lächelnd an.
Wir beide standen auf und er sah aus der Kammer.
,,Wartest du hier? Ich befreie erst Florentina und dann komm ich zu dir? Schaffst du das?", fragte er.
Ich schluckte und nickte anschließend.
Dann ging er und ich war wieder allein mit der Leiche...
Zum Glück hatte Rinor nicht lange gebraucht und Florentina und ich umarmten uns.
In meine Kammer hatten wir sie nicht gelassen, sie sollte sich das nicht ansehen.
Wir drei rannten schnell und leise zum Ausgang.
,,Wartet.", flüsterte Rinor und hielt uns zurück.
Dann gab er uns ein Zeichen, dass es weiter ging.
Irgendwie schafften wir es und rannten schnell zu einem van.
,,Hey!", schrie plötzlich jemand.
Es hörte sich an wie Florian.
Wir rannten schnell in den van rein und Rinor fuhr los.
Ich hörte ein paar Schüsse und sie trafen auch den van.
,,Duckt euch!", schrie er und Florentina und ich Taten, was er sagte.
Sie verfolgten uns eine kurze Strecke lang mit einem anderen van, aber als wir bei der Polizei ankamen, kehrten sie schnell wieder zurück.
Wir drei erzählten der Polizei alles.
Wir mussten alle eine zeugen Aussage abgeben und der van musste bei der Polizei bleiben.
Am späten Abend fuhr die Polizei uns drei alle nach Hause.

,,Albulena?", flüsterte meine Mutter als sie die Tür auf machte und nahm mich direkt in den Arm.
Die Polizei hatte zwar angerufen, dass wir gefunden waren, weil meine Eltern eine Verschwundenenanzeige gemacht hatten, aber sie konnten nicht zum  Polizeirevier kommen.

,,Zwei ganze Tage wart ihr nicht zuhause! Zwei ganze Tage!", weinten unsere Mütter und umarmten uns.
Wir beide weinten mit.
Florentinas Familie war schon gestern hier her gekommen. Direkt als sie das mit uns erfahren hatten.
Sie haben sich alle so gefreut, sich wieder zu sehen und sie werden jetzt auch eine Weile bei uns übernachten.
Nach einer langen Zeit hatten wir uns alle ausgeheult und saßen nur im Wohnzimmer rum.
Wir saßen alle ganz nah beieinander und hatten uns sozusagen alle im Arm.

,,Albulena, stehst du auf? Komm, schlafen gehen.", weckte meine Mutter mich und ich stand auf.
Wir liefen alle auf unsere Zimmer und schliefen.
Jetzt endlich wieder schlafen.
Endlich wieder Zuhause bei meiner Familie!
Ich hatte sie alle so vermisst.
Auch wenn wir nur zwei Tage weg waren.
Ich hatte Angst und wusste nicht, wann ich meine Familie sehen werde.
Ich hatte echt keine Ahnung, ob ich sie überhaupt alle wieder sehen werde.
Diese Tage hatten mir klar gemacht, wie sehr ich meine Familie liebe.

Wir beide, UnzertrennlichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt