-𝑬𝒊𝒍𝒂𝒔 𝑺𝒊𝒄𝒉𝒕:
-2 𝑻𝒂𝒈𝒆 𝒔𝒑𝒂̈𝒕𝒆𝒓Ach...
Ich fragte mich, ob ich Micah wirklich davon erzählen hätte sollen.
Denn er war einfach verschwunden...
Er hatte jedoch seine Sachen hier gelassen.
Und hätte er die Polizei alarmiert, wären ich und Athan wohl schon längst hinter Gittern.
Aber das hatte er nicht.
Er war einfach gegangen. Sehr wahrscheinlich in den Wald.
Denn etwas anderes gab es in der Umgebung nicht.Ich striff schon eine Weile gelangweilt durch die Villa, die ich seit meiner Geburt kannte, und sah mich um.
In meinem Kopf wirbelten schon lange nicht mehr so viele und durcheinander geratene Gedanken über Evelyn herum... Mir fiel erst jetzt auf, dass ich es Athan nie übel genommen hatte, dass er sie getötet hatte, sobald ich sein Gesicht dabei gesehen hatte. Sobald ich verstand, wie kaputt seine Psyche war, nahm ich es als Unfall wahr.
Aber sich darüber Gedanken zu machen, half mir auch nicht.
Ein paar Stunden nachdem Micah verschwunden war, ist Athan aufgewacht.
Als er erfahren hatte, dass ich dem weißhaarigen Jungen von Evelyn erzählt hatte, drehte er einfach den Kopf weg und starrte still die Wand an.
Seit ich ihm dann noch sagen musste, dass er verschwunden war und Evelyns Foto mitgenommen hatte, redete Athan nicht mehr mit mir.
Um seine Gesundheit musste ich mir aber keine Sorgen mehr machen, seit ich bei ihm bleib und seine Medikamente kontrollierte, bevor er sie nahm. Außer er verweigerte sie, wie heute...
Aber in dem Zustand in dem er sich befand, traute ich ihm zu, jeden oder sogar sich selbst aus Laune umzubringen, sollte Micah nicht bald zurück kommen.
Oder überhaupt nie wieder zurück kommen...Denn heute war Athan das erste Mal seit den Medikamentenunfall wieder auf einem Auftrag gewesen und kam in dieser Sekunde nachhause.
Das hörte ich, da ich neben der Treppe stand, die in der Nähe der Haustür im Erdgeschoss endete.
Und so, wie er die Tür zuknallte, war mir auch nicht danach, mit ihm zu reden und vielleicht noch meine Zunge zu verlieren.
Oder ein, zwei Finger...Also ging ich die Treppe sehr... sehr leise hinunter und spähte im Erdgeschoss um alle nächsten Ecken, bevor ich Athan in einem der sieben Wohnzimmer des Erdgeschosses entdeckte.
Seit Evelyns Tod hielt er sich nicht mehr in den hinteren und oberen Teilen der Villa auf. Und besonders weit weg hielt er sich von diesem einen, alten Zimmer, dass weder er noch ich beim Neubau der Villa renovieren wollten.
Das Zimmer, in dem das Foto war...
Und das Zimmer, in dem die beiden sich niedergelassen hatten.
In diesem Zimmer hatte Evelyn mir auch etwas erzählt... etwas sehr wichtiges... das Athan nie erfahren würde... etwas, das ich bei Gott mit ins Grab nehmen würde.
Dort hatte sie mir erzählt, dass sie schwanger war. Mit Athans Kind.
Nur vier Tage vor ihrem Tod...
Seufzend verdrängte ich die schmerzende Erinnerung an ihr lächelndes Gesicht, in ihren Händen der positive Schwangerschaftstest.
Sie wollte Athan nach der Hochzeit davon erzählen.
Aber dazu kam es nie.Und so fand ich mich in der hauptsächlich genutzten Küche wieder.
Und vor mir stand niemand anderes als der Junge mit den schneeweißen Haaren und den eisblauen Augen, der vor zwei Tagen verschwunden war.
"Was...? Mica-...?!" "Psst! Sei still!" fuhr er schnell dazwischen und legte seinen Zeigefinger auf seine Lippen.
Ich verkniff es mir, ihn an zu schreien und starrte ihn wütend an.
"Du hast mich mit Athan einfach alleine gelassen!" zischte ich im Flüsterton und trat näher, um leiser sein zu können.
"Ich brauchte eine Pause... i-ich wusste nicht, was ich machen sollte!" "Du hättest die Polizei holen können! Du... hättest nachhause gehen können, du hättest einfach wieder zurück in die Stadt gehen können!... Ich hätte dich nicht gesucht. Athan... a-auch nicht. Als ich ihm gesagt hatte, dass du verschwunden bist, war er so still wie... wie die Monate nach Evelyns Tod! Und du hast das Foto mitgenommen!" fuhr ich den Jungen leise an und er wich ungläubig zurück.
"I-ich dachte-..." "Was dachtest du Micah?!... Du hättest-... Du... *seufz*... tut mir leid... ich... sollte dich nicht so anfauchen... Immerhin bist du wieder da. Und du hast etwas geschafft, das seit Evelyn niemand mehr konnte..." murmelte ich und wandte mich ab.
Dieser Junge... hatte Athan gesehen. Er hatte erlebt, wie er wirklich war, er wusste, was Athan getan hatte. Und trotzdem...
War er wieder zurück gekommen.Kopfschüttelnd wandte ich mich ab und fragte ihn "Warum bist du wieder hier? Warum bist du nicht abgehauen?"
Als ich mich zu ihm drehte, lächelte er mich verschmitzt an und meinte "Ich hab keine Ahnung, Eila."
"W-... wie meinst du das?" murmelte ich verwirrt und sah in seinem Blick, dass er das wirklich so meinte.
Er hatte nicht die leiseste Ahnung, warum er zu einem psychisch gestörten Auftragsmörder zurück gekehrt war, der sich wegen den falschen Pillen noch versehentlich selbst umbrachte.
Dieser Junge war wirklich etwas Anderes.Und wie er gerade an mir vorbei, aus der Küche starrte...
hätte ich mich lieber nicht umdrehen sollen...

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𝑫𝒆𝒂𝒅𝒍𝒚 𝒂𝒇𝒇𝒆𝒄𝒕𝒊𝒐𝒏
RandomBL Von seinen Eltern ignoriert und in einem Haufen von Geld aufgewachsen hatte Mica eigentlich etwas, das viele andere haben wollten. Geld. Aber neben dem Reichtum fehlte in seinem Leben etwas, das ihm niemand geben wollte. Als sein Vater jedoch e...