17. Kapitel: Kaspian und ich zweifeln

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Die Sachen waren schnell zusammen gepackt und ich stand nun vor einer Entscheidung, die mir Magenschmerzen bereitete. Am vorherigen Abend haben Kaspian, Lucy, Edmund und ich ausgemacht das der Drachenjunge nun zu meinen Königreich gehörte.

"Eustachius, ich weiß das ist viel verlangt aber denkst du, das du es schaffen würdest den Weg zu der Insel des Sterns zu fliegen?", fragte ich ihn. Mein Herz sagte mir ich solle ihn mitnehmen, aber mein Verstand widersprach dem und sagte nur, das ich ihn hier lassen sollte.

"Ich weiß es nicht.", gestand mir das Tier in Gedanken und ich fürchtete darum ihn doch hier lassen zu müssen, dies würde ich einfach nicht ertragen.

"Kannst du es versuchen? Ich möchte dich nicht hier lassen müssen, das würde Lucy und Edmund das Herz brechen. Außerdem mag dich unser kleiner Krieger Reapicheep sehr gerne.", bat ich ihn über meine Gedanken, "Du gehörst zu uns und wir alle wollen dich nicht einfach zurücklassen."

"Ich werde versuchen zu fliegen so gut und so weit ich kann.", hörte ich ihn dann nach einer ganzen langen Minute in meinen Kopf sagen.

"Eustachius versucht zu fliegen.", teilte ich den anderen mit und hob dann meinerseits selbst ab in die Luft. Noch ein aller letztes mal wollte ich die Insel sehen. Ich erhob mich hoch über den Himmel und hielt auch Ausschau nach Xystus. 

Er hatte gesagt es sei wahr gewesen, doch war es so? Mein Traum ich hätte sich das alles nur ausdenken können, oder aber die Versuchung spielte nun auch mit mir.

Ich sah allerdings nichts was auf Xystus Anwesenheit hindeutete oder hingedeutet hätte. Aber war es denn normal das wir Elemente uns im Schlaf besuchen konnten? Davon hätte ich eigentlich wissen müssen und warum sollte Xystus mir dann nicht sagen. Er schien ja davon gewusst haben und das er etwas wusste, etwas so mächtiges, und ich nicht ärgerte mich. 

Ich landete auf dem Deck des Schiffes und stellte mir wieder meine "normale" Gestalt vor. Meine Flügel zerfielen zu Staub und wehten im Wind davon, doch ich hatte dies so oft gesehen das ich darauf keinen Wert legte. Stattdessen ging ich in den kleinen Salon und setzte mich dort auf einen Stuhl. Mein Kopf brummte und ich versuchte meine Erinnerungen zu ordnen, vielleicht hatte Xystus mir ja mal erklärt das wir die Fähigkeit hatten und wollte es mir später irgendwann bei bringen doch da war nichts.

Wobei wer kann sich schon an jedes kleinste Detail aus seiner Vergangenheit erinnern, vor allem wenn man so ungefähr 2500 Jahre alt war? Ich seufzte leise und stand dann auf. Dies war allerdings ein Fehler denn etwas ruckte an unseren Schiff und ich knallte mit meiner Stirn gegen die Tischkannte. 

"Blödes Schiff.", fluchte ich leise und richtete mich wieder auf. Meine Stirn pochte und ich hörte hinter mir ein leises Lachen.

"Verräterischer Prinz.", knurrte ich Kaspian an und schenkte ihn meinen besten Mörderblick.

"König.", verbesserte mich Kaspian noch immer lächelnd. 

"Bitte?!", fragte ich verwundert und folgte ihn mit meinen Blicken.

"Es heißt verräterischer König, wenn du dich erinnerst du hattest es gestattet das ich zum König gekrönt wurde oder hast du dir den Kopf zu sehr angestoßen um dich daran zu erinnern.", erklärte Kaspian. So langsam nervte mich das Lachen. 

"Dann eben verräterischer König, woher kam überhaupt der Schlag?", wollte ich wissen.

"Der Wind hat sich gelegt und unser liebes Drachilein zieht uns jetzt zur Insel des Sterns.", erklärte Kaspian mir und setzte sich auf den Stuhl vorm Schreibtisch. Ich ging unterdessen auf den kleinen Balkon und lehnte mich ans Geländer.

"Wir können nicht mit Sicherheit sagen ob die anderen Lords es überhaupt bis zur Insel geschafft haben. Woher wissen wir das sie nicht auch in Versuchung geraten sind?", Kaspian legte das eine magische Schwert was er angehoben hatte zurück und sah mich Fragend an.

"Vielleicht ist das alles Teil eines Tests. Denke daran was Coreakin gesagt hat. Sucht den blauen Stern. Bleibt euren Kurs treu. Niemals nachgeben und niemals Schwanken.", Kaspians Augen sahen mich aufrichtig an doch ich war noch nicht fertig.

"Sie waren versucht", ich deutete mit der Hand auf die Schwerter der Lords, "und sie gerieten ins Stocken."

"Und ich wäre es fast auch gewesen wenn du nicht gewesen wärst Samira.", antwortete er und in seinen Augen hatten sich ein paar Tränen angesammelt. Er lehnte sich in seinen Stuhl zurück und sah mich forschend an, "und du auch."

Ich sah ihn kurz in die Augen und überlegte, ich wusste nicht ob ich in Versuchung geraten war oder nicht und ich wusste auch nicht ob ich ihm davon erzählen sollte oder nicht.

"Ich weiß es nicht, es ist möglich aber ich...", ich fand keine richtigen Worte, meine größte Angst war das ich Celina sah und das Wasser am Ende doch unschuldig war und ich ihr unrecht getan hatte.

"Du hast Angst das du falsch liegst, das du deiner Feindin unrecht getan hast.", half Kaspian mir und ich sah ihn verwundert an.

"Woher weißt du davon?", flüsterte ich kaum hörbar.

"Du redest im Schlaf. Du hast Angst das du betrogen wirst von jenen die du auf deiner Seite geglaubt hast, ist es nicht so? Wir alle haben Angst alleine in der Schlacht zu stehen Samira, denkst du aber nicht das es nur Wasser gewesen sein kann?", fragte Kaspian nun. Er bekam nur einen verwunderten Blick von mir.

"Aslan hat mir von den Fähigkeiten und Rängen der Hüter erzählt. Nur Hüter können andere Hüter umbringen und Celina war ein Mitglied der königlichen Familie und somit genauso mächtig. Der Wind liebte sie, die Erde war überrascht nah ihrem Tod, so hast du es mir erzählt und zu dir muss ich nichts sagen oder? Du würdest niemals deine Schwester umbringen.", meinte er und gerade als ich antworten wollte klopfte es an der Tür.

"Eure Majestäten?", fragte Drinian vor der Tür. Kaspian wandte seinen Blick von mir ab und ich sah nun auch zur Tür.

"Ja?", antwortete Kaspian und kaum das Drinian herein getreten war erklärte er im zufriedenen Ton: "Wir haben es geschafft. Vor uns liegt die Insel des Sterns."

Kaspian stand auf und ging genauso wie ich hinaus auf das Deck. Am Horizont war sich eine große Insel sichtbar und mit jeder Sekunde kamen wir unseren Ziel näher.

Die Chroniken von Narnia die Reise der HeldinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt