Chapter 5 - ALWAYS ON MY MIND -

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Juli 2019:

Ich parkte den blitzblauen Dacia Duster auf dem großen Parkplatz der Grundschule von Samuel. Es war ein herrlicher Morgen. Die Vögel zwitscherten und die Temperatur hatte bereits die 20 Grad Marke überschritten. Wir stiegen beide aus und ich holte Sami's Rucksack aus dem Kofferraum des Autos.

,,Gut Sammi. Ein Lunchpaket für die Fahrt habe ich dir noch eingepackt. Sie ist im ersten Fach vorne. Bitte trinke genug Saft und Wasser. Wann gibt's nochmals Abendessen?"

,,Ich glaube um sechs. Wir sollten um 11 Uhr ankommen und dann nachdem wir auf den Zimmern sind gibt's gleich mal'n Lauftrainig. Maaann ich freu mich schon krass darauf!"

,,Das glaube ich dir gerne. Weißt du schon mit wem du im Zimmer schlafen wirst?"

,,Vermutlich mit Anton und Markus. Ich hätte auch noch mit Vincent im Zimmer schlafen können, aber das wurde uns 3 dann zu viel. Außerdem braucht er so viel Platz und schnarcht immer."

Ich konnte mir ein kurzes Lachen nicht verkneifen. Seinen Charme hat er auf jeden Fall von Jens geerbt. Ich ging in die Hocke und nahm seine kleinen Hände in meine.

,,Versprich mir, dass du gut auf dich aufpasst und dir nicht weh tust. Ich wünsch dir ganz viel Spaß, Champ." Er lachte und entblöste seine schneeweißen Milchzähne. Danach stolzierten wir zum Bus, welcher nicht weit von uns parkte. Andere Mütter, und Väter waren bereits da. Gleich als Samuel seine beiden besten Freunde entdeckte, lief er zu Ihnen und ließ mich neben den anderen Erwachsenen stehen.

,,Hey Amelie! Na, alles klar?" – Veronika, Mutter von 3 Kindern. Als sie dachte, dass Anton, kurz Toni, ihr einziges Kind war, wurde sie schwanger mit Zwillingen. Beides waren Mädchen.

,,Ja alles gut soweit. Ich bin nur etwas besorgt. Immerhin ist es, dass erste Mal, dass er für eine längere Zeit weg ist."

,,Ach, mach dir darüber mal keine Sorgen. Die Kinder sind gut aufgehoben in diesem Camp. Ich habe gehört, dass sie sogar einen eigenen Swimmingpool und eine Kinderdisko dort haben sollen. Ihnen wird also bestimmt nicht langweilig.", antwortete sie mir mit einem Lachen. Ich verdrehte nur die Augen.

,,Jedenfalls. Martin meinte ich habe erneut abgenommen. Meinst du es stimmt?", fragte sie weiter und deutete auf ihre Hüften. ,,Ich finde sie sind seit der Schwangerschaft mit den Mädchen deutlich dicker geworden." Zur Info: Die Schwangerschaft der Mädchen war bereits 2 Jahre her.

,,Kann ich nicht sagen. Tut mir Leid."

Unser Gespräch wurde unterbrochen vom Kunstlehrer, welcher ebenfalls den Campleiter für den Ausflug übernahm:,, So junge Fußballer, bitte steigt alle nach einander in den Bus ein. Ich will kein Gedränge sehen. Einer nach dem anderen. In 10 Minuten fahren wir los."

Sammi kam nochmals auf mich zu. ,,Mami, ich hab dich lieb. Ich bin bald wieder zurück und passe auf mich auf!"

,,Dass weiß ich doch, Champ." Die Lehrer haben gesagt sie melden sich wenn ihr angekommen seid. Ich hab dich auch lieb." Nach einer dicken Umarmung und einem weiteren Kuss auf seine strohblonden Haare, reihte er sich neben Toni ein und stieg in den Bus. Als dieser abfuhr winkte ich noch hinterher. Danach entfernte ich mich vom Parkplatz. Ich war zwar ein sozialer Mensch und liebte das Reden mit anderen, jedoch waren die Erziehungsberechtigten der Klassenkameraden meines Sohnes, anstrengend. Es ging immer nur um Diäten, Klatsch und Tratsch und so weiter. Darauf hatte ich nun echt keine Lust.

Ich setzte mich gleich wieder ins Auto und lenkte den Wagen in Richtung zu Hause.

,,Halli, Hallo lieber Hörerinnen und Hörer. Es wird ein super heißer Sommertag und was passt besser zu diesem herrlichen Wetter als eine geballte Ladung an Musik. Bevor wir mit unseren üblichen Sommerhits anfangen um euch den Tag zu versüßen, drehen wir nochmals auf. Hier sind Rammstein, mit ihrem 1995 erschienen Hit Du riechst so gut. Viel Spaß!", ertönte die Stimme des Radiosprechers.

Muss das sein? Gerade jetzt, wenn Richard mir wieder so präsent im Kopf herumschwirrt?

,,Der Wahnsinn!- Ist nur eine schmale Brücke.....", Ertönen die Stimmen von Till und ihm.

So sehr ich den Radio auch abstellen wollte...Ich konnte nicht. Ich hörte seine Stimme im Hintergrund und verfiel der Musik. Ich ertappte mich sogar dabei, wie ich beim Refrain mitsang. Es war schon immer eines meiner Lieblingslieder. Es erinnerte mich jedes Mal an den Tag an dem ich ihn das erste Mal begegnete und ich danach sichtlich wegrannte. Was jedoch am gleichen Tag, am Abend passierte, war noch viel interessanter.



R A I N B O WWo Geschichten leben. Entdecke jetzt