Chapter 21 - Feuerräder -

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A/N: Könnt ihr die verstecken Rammstein Easter Eggs im Text finden? Wenn ja, sagt mir in den Kommentaren wo ihr welche ihr gefunden habt 🫶🏻❤️
TW: D**genkonsum
Xo Selina

August 1994:

Nach mehreren Aufnahmen wurde das Lied gemischt und es gab eine kleine Pause in der daneben eingerichteten Küche. Ich schloss die Augen und genoss einfach nur die beruhigenden Stimmen der Männer, welche um mich herum standen oder saßen. Die Gedankengänge ließen mich nicht los. Sie waren alle so gleich und doch verschieden.

Till war der Älteste mit seinen 31 Jahren und Ollie der Jüngste mit 23 Jahren. Dazwischen waren Christoph und Paul, sowie Richard und Flake, welche sogar gleich alt waren. Mindestens zwei von ihnen trugen immer Hosenträger und Paul's Pulli konnte ebenfalls mal die Runde machen. Sie waren Vollblut Musiker und das spürte man auch, allein, wenn sie ihre Instrumente spielten. Es tat gut ihnen zuzuhören, oder zuzusehen wie ein Lied gemischt oder gefertigt wird. Die Aufnahmen und all das. Es war einfach alles so interessant.

,, Jo Leude! Wir haben noch viel vor! Morgen geht's nach Rostock.", sprach der Sänger als er einen weiteren Schluck Kaffee zu sich nahm.
,,Wie morgen geht's nach Rostock?"- Ich verstand von den schnellen Terminverschiebungen gar nichts mehr. Die kleine Tour die sie geplant hatten, sollte doch erst in zwei Wochen beginnen. Die Scholle neben mir gab nur ein leises Kichern von sich eher er sich eine Zigarette zwischen die Lippen steckte und diese anzündete. Wie ich es hasste, wenn ich immer die letzte war, die irgendetwas erfuhr.
,,Die Vorband einer noch relativ unbekannten Metalband ist ausgefallen und die haben unser Management gefragt, ob wir einspringen könnten. Natürlich haben wir zugestimmt. Wir werden heute noch ein Lied probieren, an dem ich gestern lange gefeilt habe. Es wird Feuerräder heißen." Ich gab dem Texter ein kurzes Nicken zurück und schwieg. Lustigerweise wurde Feuerräder nie auf einer Platte veröffentlicht. Erst viel später auf einem Remixe Album, doch dies wusste ich zur damaligen Zeit noch nicht.

,,Na jut! Dann gehen wir wieder an die Arbeit.", kam von Paul und alle Musiker erhoben sich. Egal wo wir hingingen. Richards Hand ließ die meine nie los. Dauernd blieb er an meiner Seite. Küsse gab es vor den anderen eher selten und damit war ich auch komplett einverstanden. Ich teile die intimen Momente mit ihm lieber allein. Bei den Aufnahmen, welche wir nicht nur von Till's Stimmen nahmen, erhaschte ich mich selbst als ich ihn ein paar Minuten lang anstarrte. Wie seine Finger über den Hals der Gitarre glitten und für mich unmöglichste Griffe auf den Seiten zauberte, ließen mich erstaunen. Sein Blick bei den Aufnahmen war immer konzentriert. Nie voller Freude, oder voller Traurigkeit. Sobald diese vorbei waren, verzauberte ein Lächeln oder ein reines Grinsen sein Gesicht wieder, ehe er mich oder ich ihn ansah. Ich fühlte die Wärme, welche in mein Gesicht kroch und sich bestimmt schon auf meine Ohren ausgebreitet hatte. Sogar ein blinder Mensch konnte sehen oder zumindest spühren, dass es zwischen uns knisterte.

.......

,,Ich denk wir hab'n alles!"
Die letzten Koffer und Taschen wurden in den kleinen Van gestellt, welcher vor dem Studio stand. Gestern ging's nach dem arbeitsreichen Tag nochmals kurz zum Landhaus zurück um die letzten Taschen voller Klamotten zu holen. Heute ging's ab nach Rostock zum ersten Konzert der kleinen Tour. Knappe 3 Stunden dauerte die Fahrt, demnach mussten wir früh los. Till fuhr den Kastenwagen. Neben ihm saß Paul und dahinter Schneider, Flake und Ollie. Richard zwängte sich mit mir zwischen den Koffern in das letzte Eck. Da es erst 6 Uhr Morgens war, schlief ich noch zur Hälfte. Sollte ich das länger mitmachen wollen, müsste ich mich wohl oder übel an diesen Rhythmus gewöhnen. Mein Kopf ruhte auf seiner linken Schulter. Nur ein dünner, weicher Baumwohlstoff bedeckte seine Arme.

,,Eyy Mensch Paul, kannste mal jute Musik anmachen? Dad is ja nur Stuß was'te da spielst.", kam vom Keyboarder in der goldenen Mitte. Die Stimmen um mich herum, nahm ich zwar wahr, jedoch rührte ich mich keinen Millimeter. Ich genoss die Wärme, die vom Gitarristen neben mir ausging. Am liebsten wäre ich noch näher zu ihm rangerückt, doch mit Sicherheitsgurt und in einem Auto ging dies wohl schwer. Richard nahm an der Unterhaltung ebenfalls nicht viel teil. Sein linker Arm ruhte schlaff auf der Lehne und mit der rechten malte er etwas a die Scheibe.

R A I N B O WWo Geschichten leben. Entdecke jetzt