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B E L I S A

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B E L I S A

Vielleicht war es unfair Silvio das alles an den Kopf zu werfen. Sie und alle anderen hatten mir ihre Vergangenheiten anvertraut, wie auch ich es bei ihnen getan hatte. Sie hatten Sie mir bei einem Streit nicht vorgeworfen.

Ich sah zwischen Pablo und Silvio hin und her, konnte nicht beschreiben wie gut sie aussahen und wie schrecklich sie trotzdem waren. Silvio's Blick zeigte eine Mischung aus Entschuldigung und Verletzung. Pablo's Blick war hart, als wäre nie etwas zwischen uns gewesen.

Als wäre wirklich alles eine Lüge gewesen. Er würde sich immer für Silvio und die anderen entscheiden und ich konnte es ihm nicht einmal vorwerfen. Er kannte Sie sein ganzes Leben lang. Er kennt nichts anderes als Sie zu beschützen. Egal vor wem. Silvios Narbendurchzogene Augenbraue, sprang in die Höhe, als ich einige Schritte nach hinten trat, um dieser Situation zu entkommen. Ich konnte ihm ansehen das er sich im Moment hasste, für das was er gesagt hatte, aber vielleicht war es wirklich besser zu gehen. Vielleicht für einige Tage, ein paar Wochen, Monate? Oder für immer?

Für immer. Diese zwei Worte rasten mir mehrere Male durch den Kopf, als würde mein Körper mir sagen wollen, dass ich die fünf nie im Leben für immer verlassen könnte. Nicht so. Nicht jetzt. Aber vielleicht war es an der Zeit auf meinen Kopf zu hören.

Angst stieg in mir auf, als ich mich endlich dazu bekam nach oben in mein Zimmer zu rennen, mir einen kleinen Koffer aus dem Schrank zu nehmen und die wichtigsten Dinge einzupacken. Die beiden Männer folgten mir nicht. Ich hatte keine Angst vor ihnen, hätte ich das, wäre ich schon längst nicht mehr hier, aber ich hatte Angst vor meinem Herzen, welches ohne Zweifel für Sie schlug. Für jeden auf einer anderen merkwürdigen und abgedrehten Art und Weise.

Was zur Hölle stimmte nicht mit mir?

Es dauert nicht lange bis ich meine wenigen Sachen gepackt hatte. Alle Klamotten, die ich besaß, waren von den Fünf gekauft oder extra geschneidert wurden. Kosten, die sich keiner vorstellen möchte. Ich würde Geld brauchen und die Kleider, Pullover, Röcke, Accessoires und Hosen die für mich von Marken wie Prada, Armani, Dior oder Louis Vuitton angepasst wurden, würden mich für eine ganze Weile um die Runden bringen, dennoch ließ ich sie in der Villa der Fünf.

Ich schloss meinen Koffer, hob ihn vom Boden auf und lief damit Richtung Ausgang. Silvio saß mit dem Rücken zu mir auf der Couch, den Kopf auf den Händen gestutzt, das Gesicht versteckend und schwer atmend, während Pablo im leise beruhigend zuredete und sich wahrscheinlich von ihm die Situation schildern ließ. Silvio so zu sehen, ging mir näher als ich eigentlich zu lassen wollte.

Es war die Richtige Entscheidung zu gehen, richtig? Aber warum fühlte es sich so verdammt falsch an.

Pablo hob seinen Kopf. Sah in meine Richtung und musterte mich, verstand sofort, ließ sich eine Reaktion Silvio gegenüber nicht anmerken. Genau eine Sekunde veränderte sich sein Blick in etwas Schmerzhaftes, etwas das so schnell wieder weg war, dass ich dachte es mir aus dieser Entfernung nur eingebildet zu haben. Er hatte mich angesehen, als würde ich ihm ein Messer in die Brust rammen. Mitten ins Herz.

Dare you, Baby  | 18+Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt