Nach einem weiteren Unterrichtstag traf ich mich mit Luna im Innenhof von Hogwarts, als Luna mich darauf hinwies, dass Harry und Professor McGonagall auf uns zukamen.
»Anastasia O'Conner! Folgen Sie uns doch bitte. Wir möchten etwas mit Ihnen besprechen.« Ich sah hinüber zu Luna, die mir zulächelte. »Wir sehen uns später in der großen Halle«, sagte sie und ich gab ihr ein Lächeln zurück.
Ich folgte Harry und Professor McGonagall, wie mit aufgetragen wurde. Während so viele Gedanken in meinem Kopf kreisten, so viele Fragezeichen, liefen wir irgendwohin durchs Schloss und ich hoffte nur, dass wir endlich stehen blieben. Was war los? Die Unwissenheit fraß mich innerlich auf.
Endlich machten wir Halt. Vor uns stand Angelina Johnson, die Kapitänin des Quidditch-Teams von Gryffindor und langsam ahnte ich, worum es sich handelte. Doch was es mit mir zu tun hatte, fragte ich mich nach wie vor.
»Sie sind sich sicher, Potter?«, fragte Professor McGonagall ihn. Sie hatte ihre Hand auf seine Schulter gelegt und sah ihn wehmütig an. Er nickte.
»Entschuldigen Sie, Professor? Worum geht es?«, wollte ich unbedingt wissen.
»Nun, Miss O'Conner. Das Quidditch-Team von Gryffindor braucht einen neuen Sucher. Oder Sucherin in diesem Falle.«
»Wir hätten dich gerne in unserem Team, Anastasia«, sagte Angelina. Mir fiel die Kinnlade herunter.Quidditch war ein gefährlicher, aber dennoch super spannender Sport. Ron hatte nun die frei gewordene Stelle als Hüter ergattert und mich freute es für ihn, weil es immer sein großer Traum war. Und jetzt sollte auch meiner als Sucherin in Erfüllung gehen? »Aber Harry ist doch...«
»Nicht mehr«, unterbrach er mich. Ich sah ihn fragend an.»Potter hat sich dazu entschieden, zurückzutreten«, klärte McGonagall auf.
»Weshalb?« Ich schaute wieder zu Harry.
»Ich habe bereits gesehen, welches Talent du hast und mit welcher Leidenschaft du fliegst«, redete McGonagall weiter. Das stimmte. Fliegen war eine Leidenschaft für mich. Auf Thestralen, so wie auch auf Besen. Ich liebte das Gefühl, durch die Luft zu fliegen und Freiheit zu spüren.»Harry meinte, du würdest dich sicher darüber freuen«, sagte Angelina. »Ist es nicht so?«
»Doch! Natürlich. Es wäre mir eine große Freude. Ich bin nur... sehr überrascht und... etwas sprachlos.« Klar, habe ich nie damit gerechnet.»Ich denke, ich habe erst einmal genug von Quidditch. Du kannst mich super vertreten.« Er klopfte mir auf die Schulter.
»Er hat Recht, Miss O'Conner. Sie wären hervorragend für diesen Job.« Professor McGonagall wandte sich zu Harry. »Wir werden Sie, Mister Potter, wirklich vermissen als Sucher. Sie waren großartig.« Sie lächelte, er lächelte.»Ich soll wirklich Sucherin von Quidditch sein?« Ich musste mich vergewissern. Ich konnte das noch nicht richtig realisieren. Wann würde ich, war die Frage.
»Aber klar doch. Wir machen keine Witze«, sagte Angelina. »Unser Team freut sich wirklich sehr auf dich, als unsere neue Sucherin. Willkommen im Team.«Dass ich wirklich die sein sollte, auf die Gryffindor zählen wird, beim Quidditch, war unbegreiflich. Ich konnte es kaum erwarten, unser Team in Quidditch zu vertreten. Ich war absolut bereit dafür.
• • •
Beim Abendessen in der großen Halle herrschte eine gute Stimmung in unserer Freundesgruppe. Bis auf mich, wussten alle meine Freunde darüber bescheid. Ich musste Harry mehrmals fragen, ob er das wirklich wollte. Er war der beste Sucher, den Hogwarts seit einem Jahrhundert gesehen hat. Ich hoffte nur, dass ich zumindest etwas nah an sein Talent kam und ich keine Enttäuschung sein werde, aber meine Freunde versicherten mir, dass sie an mich glaubten und ich ganz bestimmt perfekt sein werde.
Als ich lachend einen Schluck von dem Kürbissaft in meinen Trinkpokal nahm, fiel mein Blick auf Draco, der erst zu dem Zeitpunkt die Halle betrat. Ich fragte mich sofort, wo er vorher war. Warum nur, musste er immer in meinem Kopf sein seit neuestem? Und warum nur, fanden seine Augen in der Anwesenheit so vieler Hogwartsschüler ausgerechnet meine Augen?
Mein Lachen war verschwunden, aber mein Herz schlug so heftig. Beruhige dich, dachte ich bloß, doch es half nichts. Was war nur los mit mir? Auf dem Astronomieturm habe ich ihn seit ein paar Tagen nicht mehr getroffen. Ich hatte es aber mit dem Umhang sowieso viel einfacher als er, nachts durch die Korridore zu schleichen.
»Alles klar bei dir, Ana?«, fragte mich Hermine.
»Klar, alles klar.« Aber Hermine hat gesehen, zu wem ich geschaut habe. Ihre Augen verfolgen Draco zum Slytherintisch und meine taten es auch.
»Harry glaubt, er wäre jetzt auch ein Todesser.« Sie schob sich ihre Gaben in den Mund.
»Wer?«, fragte ich aus Reflex, obwohl ich natürlich wusste, von wem sie redete.
»Draco«, antwortete sie und es klang wie eine Frage.Ich musste wieder zu ihm schauen. Möglich wär's. Keine Frage. Könnte das echt die Erklärung für sein verändertes Verhalten sein?
»Ron, Harry und ich haben ihn bei Borgin und Burkes gesehen. Mit den Todessern. Was an sich vollkommen normal ist, er kommt schließlich aus dem Umfeld. Aber Harry ist sich hundertprozentig sicher, er wäre einer von denen.« Dort waren sie, als ich Draco und seiner Mutter hinterher bin. Ich hatte sie gar nicht gesehen und bin gleich wieder weg.Um nicht zu offensichtlich zu wirken, schwieg ich lieber. Zum Glück wurden wir dann auch von herein flatternden Eulen. Es waren jedoch nur Pigwidgeon, Rons Eule und Bella, meine Eule.
Bella war eine relativ kleine braune Eule. Ich bekam sie von Molly und Arthur geschenkt, als ich bei ihnen sozusagen eingezogen war, nach dem Tod meiner Großmutter. Eine eigene Eule zu besitzen, war immer ein großer Wunsch von ihr. Bella war sehr edel in ihrem Flugstil.
Mich wunderte es, dass die beiden erst jetzt am Abend etwas brachten, aber ich fing den Brief noch in der Luft auf. Auch Ron fing seinen Brief auf. Ich öffnete meinen, der wie erwartet von Molly war. Jemand anderes konnte es immerhin nicht sein.
Liebe Ana,
herzlichen Glückwunsch zu deinem Posten als Sucherin bei Quidditch. Hoffentlich habe ich die anderen jetzt nicht verraten und du weißt schon, dass du ab sofort im Team bist.
Naja. Du hast es auf jeden Fall verdient und ich weiß, du wirst großartig sein. Du hast Talent. Und das nicht nur im Besenfliegen.
Du weißt, wir freuen uns so sehr, dass du Teil unserer Familie bist. Du bist ein so tolles Mädchen.
Pass doch bitte auf Ron und Ginny auf. Ich bin mir sicher, dass vor allem Ron das gebrauchen könnte. Du kennst unseren Jungen.
Wir, Arthur, Fred, George und ich wünschen dir weiterhin eine wunderbare Zeit in Hogwarts.
Wir sehen uns zu Weihnachten und freuen uns auf dich.
~ Deine Molly_______________________________________
autor note:
Weiterhin hoffe ich, dass es nicht zu langweilig hier wird und ihr trotzdem noch interessiert daran seid zu lesen. Allerdings bin ich mir sicher, dass jeder von euch Lesenden weiß, dass es immer Kapitel geht, in denen eher weniger passiert.
Schließlich muss die Geschichte gefüllt werden und die Schritte Anfang, Höhepunkt und Ende beachtet werden.
Hier befinden wir uns noch am Anfang und ich versichere euch, es wird sich steigern.Danke an alle, die noch dabei sind und immer noch Interesse an dieser Fanfiction haben. Momentan scheinen das leider viel zu wenig zu sein☹️
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We go down together || Draco Malfoy Fanfiction [Harry Potter]
FanfictionIn der Zaubererwelt wird es immer düsterer als Anastasia ihr sechstes Schuljahr in Hogwarts beginnt. Die seltsame Stimmung bekommt sie überall innerhalb der Schlossmauern zu spüren. Sogar Draco Malfoy, den sie jahrelang nur als den arroganten Reinbl...