- 15: In Flammen -

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Am Klavier der Weasleys saß ich allein und spielte irgendetwas. Wie immer eben. Ich merkte also nicht, dass ich eine Zuhörerin bekam, bis ich ihre Schritte hörte.
»Tut mir Leid, ich wollte nicht stören. Spiel weiter«, sagte Ginny.
»Nein, nein, schon gut. Was gibt's?«

Ginny kam zu mir ans Klavier. »Ich wollte nur über etwas mit dir reden.«
»Klar. Was ist los?« Sie nahm sich einen Stuhl heran und setzte sich neben mich. »Ich glaube, ich habe mich irgendwie von dir, Luna und Hermine distanziert, was ich eigentlich gar nicht möchte. Dafür wollte ich mich entschuldigen.«
»Alles gut. Ich verstehe das, wenn du gern mit deinem festen Freund zusammen bist und Hermine sicher auch«, sagte ich verständnisvoll.
»Und genau darum geht's«, sagte sie. »Ich glaube nicht, dass das mit Dean wirklich ist, was ich will. Nicht jetzt und erst Recht nicht in Zukunft.«

Meine Ohren spitzten sich und ich wartete auf das, was sie mir erzählen wollte. »Wir streiten uns oft. Über ziemlich belanglose Dinge. In dem einen Moment ist es echt toll mit ihm und im nächsten geraten wir wieder aneinander.«

Mit meinen Lippen formte ich ein lautloses oh.
»Außerdem möchte ich mich nicht von euch, meinen Freunden, entfernen, nur weil ich mit einem Jungen zusammen bin. Anfangs war es so schön mit ihm und ich habe mich komplett wohl gefühlt, aber ich glaube, es wäre besser, es zu beenden«, erklärte sie mir und ich merkte ihr an, dass es ihr nicht leicht fiel, darüber zu sprechen. Ich verstand sie so unfassbar gut.

»Es ist schwierig, dir einen guten Rat zu geben, wenn ich selbst noch nicht in einer solchen Situation war, aber ich denke, du solltest deinem Herzen folgen, so wie man es ganz klassisch sagt. Offensichtlich denkst du ja selbst schon, dass es zu nichts führt«, versuchte ich zu helfen. Sie nickte verstehend und meinte: »Ja, stimmt. Nach den Ferien werde ich mit ihm sprechen und es tut mir wirklich Leid, dass ich so abweisend wirkte in letzter Zeit. Das war nicht meine Absicht.«

Sie stand auf, ich stand auf. »Ist doch echt nicht schlimm.« Wir umarmten uns.
»Danke dir, Ana.« Wir lösten uns voneinander. »Ich gehe dann mal duschen.« Sie verließ den Raum.

Ich war sehr dankbar dafür, dass sie mit mir darüber gesprochen hatte und ich jetzt über ihre momentane Situation Bescheid wusste. Es war gut, dass sie sich mir anvertrauen konnte und sie sich demnächst wieder besser fühlen konnte.

Auch ich verließ dann den Raum und traf Lupin auf der Treppe, als ich auf dem Weg nach unten war.
»Hallo, Ana. Dich habe ich gerade gesucht«, meinte er. »Mir ist aufgefallen, dass du ziemlich in Gedanken bist. Lass uns doch kurz setzen.«

Wir setzten uns auf die Treppenstufe. »Schokolade?« Schmunzelnd nahm ich das Stück Schokolade an, das er gerade von einer Tafel abgebrochen hatte. Er aß selbst ein Stück.

»Ich weiß nicht, wie ich es erklären kann. Es passiert gerade so einiges in Hogwarts, in meinem Leben«, sagte ich.
»Auf diesen Schloss passiert doch immer etwas. Das muss man erwarten, wenn man Hexe an Hogwarts ist«, sagte er etwas verträumt. »Handelt es sich um eine bestimmte Person? Wenn ich fragen darf natürlich.«
»Ist es so offensichtlich?«, fragte ich und lächelte ertappt.

Ich lehnte mich an die Wand neben mich, um es mir etwas bequemer auf der Stufe zu machen. »Der Grund ist eine Person, ja. Ein bestimmter Junge. Es ist schwierig, es zu beschreiben. Wir reden seit einiger Zeit und ich mag ihn sehr. Ich weiß nur nicht, was das zwischen uns ist, weil er Probleme hat, von denen er mir nicht erzählen kann. Ich finde das nicht schlimm und gebe ihm Zeit. Jetzt weiß ich so ungefähr, worum es geht, aber es steht zu viel zwischen uns. Dazu habe ich keine Ahnung, wie er empfindet.«

Lupin musterte mich stirnrunzelnd. »Klingt wirklich sehr kompliziert.« Er hielt mit noch ein Stück Schokolade hin, das ich entgegen nahm. Er aß wieder ebenfalls ein Stück.

»Aber es ist gut, dass du ihm gegenüber Verständnis zeigst, so wie ich das verstehe. Hast du denn das Gefühl, er schätzt es, dass du Zeit mit ihm verbringst?« Ich musste kurz überlegen. Dann nickte ich entschlossen. »Ja, ich denke schon. Ich versuche ihm zu zeigen, dass er nicht allein ist.«
»Das ist sehr gut. Es hört sich für mich so an, als müsstet ihr alles besprechen und schauen, wohin das ganze führt. Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass es nichts gibt, was wirklich im Weg steht, wenn man ernsthafte Gefühle füreinander hat. Versuche das herauszufinden.«

Mein Plan in diesem Schuljahr war, jeden Moment zu genießen und nicht darüber nachzudenken, was als nächstes passieren könnte und das, was er sagte, passte genau darauf. Er hatte so Recht mit dem, was er sagte. Das hatte er immer.

Tonks kam die Treppe zu uns herauf und blieb stehen, als sie uns entdeckte. »Danke, dass du mir das erzählt hast, Ana. Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. Ich lass jetzt euch beide allein«, sagte er und stand auf.

Er blinzelte mir mit freundlichem Blick zu und ging dann an seiner Frau vorbei, die ihm hinterher sah. Dann setzte sie sich neben mich, wo gerade noch Lupin saß.

»Es ist wichtig, dass jemand, dem es seelisch nicht gut geht, jemanden hat, der für ihn da sein kann«, sagte Tonks, die gerade zur Tür reinkam. Ich sah zu ihr auf, als sie sich mir näherte und sich dann neben mich setzte.

Das sah ich ganz genauso. Ich nickte zustimmend. »Ist bestimmt nicht immer leicht mit einem Werwolf zusammenzuleben.«
»Ist es nicht, klar«, sagte sie sofort ohne nachdenken zu müssen. »Aber wann ist Liebe jemals leicht? Nenne mir nur einen Menschen auf der Welt, der je ohne Probleme geliebt hat.« Sie schaute mich an. »Liebe ist immer kompliziert. Bei den einen mehr, bei den anderen weniger, aber es ist nie alles perfekt.«

Das stimmte total. »Du hast alles mitbekommen, oder?« Eigentlich war das keine offizielle Frage, die sie mir beantworten sollte, sondern nur eine Feststellung in Form einer Frage.

»Wenn es Liebe ist, sind die Unperfektheiten egal. Wenn es Liebe ist, schafft man alles zusammen.« Sie lächelte mich an. Es war so schön, dass die beiden da waren und ich mit ihnen sprechen konnte. Es half mir sehr, was sie mir sagten und rieten.

Als wir runter kamen änderte sich die Stimmung. Lupin wirkte wie versteinert, als er aus der Haustür trat. Irgendetwas war da und er wusste das oder hängte es tatsächlich nur mit dem Mondzyklus zusammen, wie Tonks sagte?

Sie meinte, es wäre besser, wenn sie jetzt gehen, als eine schwarze Gestalt aus dem Nichts im Dunkel des späten Abends auftauchte, die einen Kreis aus Feuer um das Haus des Weasleys gezogen hatte. Bellatrix Lestrange stand vor uns und grinste wie eine Irre. Und eine Irre war sie auch. Spätestens seit Askaban.

Bevor sich der Kreis aus Flammen schließen konnte, rannte Harry an mir vorbei in das Feuer. Lupin und Tonks hinterher und schließlich auch Ginny, die noch im Bademantel war.

Dann schlossen sich die Flammen und wir waren umzingelt davon. Wir hofften nur, dass sie bald wieder zurückkamen und die Todesser uns nichts Schlimmes antun würden.
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autor note:

Etwas später als sonst heute, aber hier ist das Kapitel. Ein Kapitel mit ganz viel Deeptalk zwischen Ana und verschiedenen wundervollen Charakteren.

Bei einem Gespräch mit Lupin, darf die Schokolade natürlich nicht fehlen, aber auch ein Gespräch unter Frauen wollte ich haben, vor allem mit Tonks.

Ich bin ein riesiger Fan von Zitaten. Hier gibt es gleich mehrere auf einmal von unserer lieben Nymphadora, aber don't call her Nymphadora, unserer lieben Tonks. Wir lieben sie doch.

We go down together || Draco Malfoy Fanfiction [Harry Potter]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt