- 12: Slughorns Weihnachstparty -

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Hermine lief im Schlafsaal hin und her und hielt sich ihre Hände an den Kopf. »Verdammt! Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht? Ich mag Cormac nicht einmal wirklich. Er ist so...« Aber statt den Satz zu beenden, warf sie sich auf ihr Bett. »Ich hätte auf die Idee kommen sollen mit Harry zu gehen.«
»Hey, das wird schon. Du musst sicher nicht den ganzen Abend mit ihm verbringen. Bleib einfach mit uns«, sagte ich tröstend.

Nachdem Hermine Cormac als Partner gefragt hat, hat Harry sich Luna ausgesucht. Und so kam Luna sogar doch dazu, die Weihnachtsparty mitzuerleben, was sie ja so gerne wollte.

»Komm schon, Hermine. Der Abend wird bestimmt super«, meinte ich und hielt ihr meine Hand. Sie nahm sie entgegen und stand vom Bett auf. »Du hast es gut. Du musst dich um keine lästigen Partner kümmern.« Darüber war ich auch ganz froh.

Weil ich als Pianistin des Abends engagiert wurde, hatte ich nicht die Pflicht mit einen Partner auf der Party aufzukreuzen und dafür war ich echt dankbar. Wen hätte ich auch fragen sollen? Draco? Niemals. Er passte nicht darein und wahrscheinlich wäre auch noch lange nicht dazu bereit gewesen. Ich im Übrigen genauso wenig.

Das Kleid, das ich mir ausgesucht hatte, war strahlend Gelb, meine Lieblingsfarbe und war hinten etwas länger als vorn. Träger gab es nicht, nur ein Paar lockere, die aber luftig an der Schulter hingen. Der Rock war mit Tüll überzogen. Ich liebte dieses Kleid so sehr.

Meine dunkelblonden Haare waren halb offen, nur die vorderen hatte ich hinten zu einem Zopf gebunden.

Unten im Gemeinschaftsraum wartete Cormac schon auf Hermine, die gegenüber ihm natürlich höflich war wie eh und je. Sie winkte mir hilflos zu, als er mit ihr den Raum verließ. Ich war nun allein und rückte noch einmal mein Kleid zurecht.

Die Gänge in Hogwarts waren dekoriert mit leuchtenden Laternen an den Decken, als ich hindurch lief und den Ort der Weihnachtsparty aufsuchte.

Im Augenwinkel sah ich Draco sitzen, als ich da vorbeikam. Er sah auf. Ich lächelte zu ihm. »Hey«, sagte ich. »Was machst du hier?« Aber es kam keine Antwort. Sein Blick wanderte nach draußen, wo es schon dunkel geworden war.

»Musst du nicht zu dieser Party?«, fragte er nach einer Weile. Ich nickte bloß. »Es wird niemanden etwas ausmachen, wenn ich mich verspäte. Ich habe schließlich auch keinen Partner, den das stören könnte. Ich spiele nur Klavier da«, erklärte ich. »Sehen wir uns später wieder auf dem Astronomieturm?«

Er zuckte mit den Schultern. »Sicher.« Ich lächelte. »Dann bis später. Ich habe einen Job zu erledigen«, sagte ich selbstsicher und ging weiter.

So wortkarg wie er immer war, hatte ich oft das Gefühl, dass er mich womöglich gar nicht in meiner Nähe haben wollte, doch wenn es irgendetwas in meinen Leben gab, das mich belastete, ging es mir ganz genauso und tief im inneren wünschte ich mir dann meistens, dass mich jemand verstand und bei mir war.

Nicht immer war das der Fall. Deshalb ließ ich ihn lieber doch wieder allein. Ich wusste nicht, was er dachte, und in der kommenden Nacht sahen wir uns sowieso wieder.

Manchmal brauchte man eben Ruhe und musste mit seinen Gedanken allein sein, aber manchmal sehnte man sich nach Verständnis und eine Stimme, die für einen da war. Nur konnte man das als außenstehende Person nicht immer erkennen.

Als ich ankam, entdeckte ich gleich Luna mit einem Getränk in der Hand. »Oh hallo, Ana! Du siehst toll aus.«
»Hey, Luna. Du auch«, sagte ich lächelnd. Ich sah mich um. Das Klavier stand nicht weit von uns entfernt. Es war ein einfaches Piano aus braunem Holz.
»Hätte ich irgendwie früher da sein müssen?«, fragte ich unsicher. Luna winkte ab. »Nein, nein. Es kommt doch jetzt erst nach und nach in die Gänge.«

Erleichtert atmete ich aus und sah mich weiter um, als würde ich jemanden suchen, dabei tat ich das gar nicht. Ich sah Ginny mit Dean in einer Ecke stehen und Professor Slughorn unterhielt sich gerade mit dem Paar. Er klopfte Dean mit netten Gesichtsausdruck auf die Schulter und entfernte sich von ihnen.

Slughorn hob die Hand, als er uns beide sah und kam zu uns. »Guten Abend. Wie schön, dass Sie nun auch da sind, Miss O'Conner.« Er gab mir die Hand. »Das Klavier gehört Ihnen. Sie können spielen, sobald Sie sich bereit fühlen«, eröffnete er und deutete dabei auf das Piano.
»Vielen Dank, Professor. Es ist mir eine Ehre.« Er ging wieder davon und kümmerte sich um andere Gäste.

»Wo ist eigentlich Hermine?«, hakte ich nach. Meine Augen konnten nur Cormac finden, der allerdings allein war.
»Versteckt sich«, antwortete Luna knapp. »Ich glaube, Harry sucht sie auch schon.« Erst dann fiel mir auf, dass Harry auch nicht in der Nähe war.

»Naja, egal. Ich tue dann mal, was zu tun ist.« Ich grinste stolz und setzte mich an das Piano. Ich begann zu spielen. Dabei versuchte ich etwas fröhlicheres zu spielen, das zu Weihnachten passte. Ich wollte, dass die Töne wie tanzende Schneeflocken klangen und vom Gefühl her, bekam ich das sogar ganz gut hin.

Seit Hogwarts habe ich noch nie vor einer solchen Menge gespielt und dabei war der Slug-Club nicht einmal groß. Auch wenn ich Aufregung spürte, mochte ich es anderen mein Talent zeigen zu können.

Luna lächelte mir zu, als ich spielte und in meinem Rausch kurz die Augen geöffnet hatte. Es fühlte sich immer an wie ein Rausch, wenn ich mit den Tönen verschmolz und vergaß, wo ich überhaupt war.

Auf einmal brach der Hausmeister Filch herein und ich stoppte schlagartig mein Klavierspiel. Als ich sah, wen er im Schlepptau hatte, sprang ich auf. Draco.

Filch sagte, Draco habe rumgeschnüffelt, oder so ähnlich. Er hielt ihn fest im Griff, als hätte er einen Verbrecher geschnappt, der eingesperrt werden müsse.

Da kam Professor Snape, der sagte, er würde Draco vor die Tür begleiten und verließ so mit ihm die Party mit der es sofort wie gehabt weiterging.

»Ich bin gleich wieder da. Ich muss nur kurz zur Toilette«, benutzte ich die Ausrede an Luna gewandt und eilte hinaus in die Korridore, wo ich die beiden leise verfolgte.

Irgendwas sagte mir, ich wollte wissen, was sie gleich besprechen würden und deswegen lief ich ohne darüber nachzudenken ihnen hinterher.

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autor note:

Mitten im Award-Stress werden die Kapitel zu dieser wundervollen Fanfiction natürlich nicht vergessen.
Schaut bei meinen Award "The Sky Award" vorbei, wenn ihr Bock habt.

Hierzu auf jeden Fall kann ich nichts sagen, außer, dass hier jetzt ein echt guter Cliffhanger eingebaut wurde. Okayyy nichts so krasses, weil ihr wisst, was ungefähr passiert, aber ich habe noch etwas dazu erfunden und das werdet ihr erst am Sonntag im nächsten Kapitel lesen können, hihi ;)

We go down together || Draco Malfoy Fanfiction [Harry Potter]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt