Einundzwanzigstes Kapitel

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Seit einer Woche wohnten wir nun bei Draco und unser neu gewonnenes Glück könnte fast nicht besser sein. Aber auch nur fast, denn eine Kleinigkeit gab es noch zu erledigen.

Draco und ich hatten oft und lange darüber geredet, wie wir Cecilia mitteilen, dass er ihr leiblicher Vater war. Es sollte ein ganz besonderer Moment für sie werden.

Auch hatten wir beschlossen, dass er in ihre Geburtsurkunde eingetragen wird. Dazu brauchten wir ein offizielles Dokument, dass die Vaterschaft bestätigte.
Da kam es uns sehr gelegen, dass Cecilia eh zur Vorsorgeuntersuchung musste und unser Arzt war freundlich genug, den Test gleich mitzumachen.

„Das Wattestäbchen war echt eklig", beschwerte sie sich danach. Wir betraten das Wartezimmer und suchten Draco, damit wir wieder gehen konnten.
Er hatte ebenfalls schnell einen Test gemacht und jetzt hieß es warten.

* * * *

Nebenbei gestalteten wir Cecilias Zimmer und ich zog in Dracos Schlafzimmer ein. Sie lebte den Traum eines jeden kleinen Mädchens, da Draco nichts zu schade für sie war und er ihr jeden Wunsch erfüllte. Er nannte sie nicht umsonst ständig Prinzessin.

Ihr altes Zimmer war zwar ebenfalls wunderschön, wir hatten fast alle Möbel bearbeitet und sie nach ihren Vorstellungen hergerichtet.
Jedoch war meine finanzielle Situation ganz anders und oftmals musste ich sie Vertrösten oder ihr Versprechen, wir würden selbst etwas kreieren.

„Sind du und Draco jetzt ein Paar?", flüsterte Cecilia mir zu, als ich sie ins Bett brachte. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht und ich nickte.
„Ja und ich denke, wir drei werden eine schöne Zukunft haben", ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Ich mag Draco", lächelte sie zurück.

„Ich denke, sie weiß besser Bescheid, als wir dachten", meinte ich zu Draco, als ich mich neben ihm auf dem Sofa niederließ.
„Sie ist eben schlau. Außerdem teilen wir uns ein Zimmer", schaute er mich kokett an und grinste.

Auch wenn ich es sehr genoss, dass wir eine kleine Familie waren, genoss ich die Zweisamkeit mit Draco umso mehr. Er war so viel natürlicher als früher und äußerst liebevoll.
Wir hatten viel über die letzten Jahre geredet, über Voldemorts Herrschaft und was ihm und seiner Familie damals passiert war. Ich konnte ihn verstehen, konnte den Druck und die Angst nachvollziehen. Und einmal mehr, war ich froh, dass alles so gekommen war und wir nun dieses Leben führen konnten.

* * * *

Eine Woche später hielt ich dann endlich den Umschlag in den Händen. Am Absender erkannte ich, hier drin befand sich die Antwort auf unsere Frage, die Antwort für unsere Zukunft.
„Na los, mach ihn endlich auf", forderte Draco mich leicht angespannt auf.
Obwohl wir uns beide sehr sicher waren, was in diesem Brief stehen würde, spürte ich eine Aufregung in meiner Magengrube.

Eigentlich brauchten wir dieses Dokument nur für die Geburtsurkunde, doch der Gedanke daran, es endlich schwarz auf weiß stehen zu haben, ließ mich doch ein wenig zittern.

Ich zog das Blatt Papier heraus und begann zu lesen. Das Lächeln auf meinem Gesicht wurde immer breiter, voller Glück überreichte ich Draco den Brief.
Sein Gesichtsausdruck erhellte sich ebenfalls schlagartig, das glückliche und stolze Glänzen in seinen Augen ließ mein Herz weich werden.
Er nahm mein Gesicht in seine Hände und küsste mich leidenschaftlich.

„Cecie", rief ich nach unserer Tochter.

Sofort kam sie an gehüpft und wir machten es uns auf der Couch bequem. Sie blickte erwartungsvoll erst zu mir und dann zu Draco.
Ich schaute ebenfalls zu Draco. Irgendwie hatte ich mir die Situation einfacher vorgestellt, aber an diesem Moment fühlte ich mich komplett überfordert. An seinem Blick konnte ich erkennen, dass es ihm ähnlich ging.

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