6 Jahre später ; Draco POV:
Ich verräumte die letzten Kisten und blickte mich in meinem neuen Büro um. Vor fast 5 Jahren hatte ich im Ministerium angefangen als Juniorassistent beim Minister und wollte hoch hinaus, aber nun war ich in der Verwaltung des Ministeriums gelandet. Es war viel besser als Selbst Minister zu sein.Ich kümmerte mich um die Gelder und Finanzen, das Gebäude, Mitarbeiter und hielt Sitzungen ab, wie man was verbessern konnte. Alles was genehmigt werden musste, ging durch meine Hand. Ich war das Herzstück des Ministeriums.
„Du bist jetzt ein sehr wichtiger Mann", hatte mein Vater zu mir gesagt.Auch wenn er damit seine Anerkennung für die Beförderung aussprach, wusste ich was danach kommen würde. „Und ein wichtiger Mann braucht eine ehrenvolle Frau an seiner Seite." Ich ließ mich in meinem Sessel nieder. Es war bei jeder Begegnung das Gleiche. Ich hatte meine Eltern dazu überredet bekommen, mir mein Leben zu überlassen - keine gezwungene Hochzeit oder sonstiges.
Ich hatte keinerlei Interesse an einer Frau. Ich hatte es wirklich versucht. Mein Herz hing aber noch immer an einer gewissen Slytherin. Evelyn Silver. Unser Abschluss lag mittlerweile 6 Jahre zurück, ich hatte sie seit dem nie wieder gesehen, und doch tauchte sie immer wieder in meinen Gedanken auf. Sie verabscheute mich aus tiefstem Herzen, aber damals wollte sie ebenfalls im Ministerium anfangen.
Es wäre meine Chance gewesen, endlich alles zum Guten zwischen uns zu wenden. Doch sie war verschwunden. Sie war das erste Mädchen, für welches ich jemals Gefühle hegte und sehr wahrscheinlich das Letzte. Ich verglich jede Frau mit ihr und keine war so atemberaubend wie sie. Aber niemand wusste, wo sie war, nicht einmal Gerüchte kursierten um sie. Und ich konnte sie einfach nicht vergessen.
Plötzlich klopfte es an der Tür und holte mich zurück in die Gegenwart.
„Herein." Ein weiterer Mitarbeiter der Verwaltung trat herein.
„Mr. Malfoy, ich habe Ihre neue Sekretärin dabei. Sie wird Sie von nun an unterstützen und Ihre Termine koordinieren." Hinter ihm kam eine junge Frau zum Vorschein.„Silver?" „Malfoy?" Ich musste mich zusammenreißen, sie nicht fassungslos anzustarren. Sie hatte sich kein bisschen verändert. Außer dass sie reifer aussah, aber sie war noch immer bildhübsch. Ihre goldblonden Haare schimmerten wunderschön und ihre grünen Augen waren kühl, geheimnisvoll und leicht misstrauisch wie in Hogwarts. Mein Herz machte einen Satz.
„Sie kennen sich? Na das wird die Arbeit sicherlich erleichtern. Einen schönen Tag noch", damit war er auch schon verschwunden. Silver sah aus, als wenn sie etwas sagen wollte, doch beließ es dabei. Sie holte tief Luft und atmete genervt aus.
„Ich nehme mal an, der Schreibtisch im Vorraum ist meiner?" Ich nickte.Sofort drehte sie sich um und verließ mein Büro. Ja, sie konnte mich nicht Leiden und schien nicht wirklich erpicht darauf, für mich zu arbeiten. Ich ließ mich wieder in den Sessel fallen. Erst einmal musste ich meine Gedanken und Gefühle sortieren, bevor ich unbedacht etwas sagte.
Es war einige Zeit vergangen, ich hatte mich geändert und sie vielleicht auch.Vielleicht würde sie mir nun eine Chance geben, wenn sie sah, dass ich nicht mehr der Idiot aus der Schule war. Aber Silver war wie der schwarze See, wunderschön und ruhig, doch sobald man zu tief eintauchte, war er tödlich. Schon immer war sie sehr explosiv gewesen, ich brauchte einen Plan. Einen wirklich guten Plan.
Kurz vor Feierabend versuchte ich mein Glück. Ich schlenderte gelassen nach vorne, auch wenn mein Herz mir fast aus der Brust sprang.
Dieses Mädchen - diese Frau stellte mich komplett auf den Kopf.„Und? Was verschlägt dich hierher zurück?", die Neugier in meiner Stimme konnte ich nur schwer verbergen. Keine Antwort. Sie würdigte mich nicht einmal eines Blickes. „Ach komm schon Silver", setzte ich eins drauf.
„Malfoy wie wäre es, wenn wir uns darauf beschränken, dass ich meinen Job mache und du deinen? Okay? Toll. Bye." Sie winkte mir mit einer Hand zu, ehe sie einen weiteren Stapel Papiere zur Seite legte.Wieso musste sie so ein Sturkopf sein? Aber dachte ich wirklich, es würde so einfach werden? „Bis Morgen. Und mach das Licht aus, wenn du gehst", grummelte ich sie an.
* * * *
Die kommenden Tage verliefen ähnlich, Silver war hervorragend in ihrem Job, aber sie beschränkte wirklich alles darauf. Ihre Stimme war emotionslos, doch ihre Augen verrieten mir, dass sie mich noch immer verabscheute und nichts mit mir zu tun haben wollte.
Wir hatten in Hogwarts unsere Differenzen, auch wenn wir beide in Slytherin waren. Doch gerade ihre andere Art, schätze ich so an ihr.
Sie hatte den Mut zu sagen, was sie dachte und selbst wenn die anderen Schüler sie deswegen mieden, stand sie zu ihrer Meinung.Ich versank in einem Haufen Aufträgen, als der kleine Hörer vor mir klingelte. Silver. Sofort schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht. Ich räusperte mich kurz, ich benahm mich wie ein kleiner verliebter Junge.
„Was gibt's?" „Deine Mutter ist hier", kam es aus dem kleinen Gerät.
„Schick sie rein." Ehe ich mich noch bedanken konnte, war die Verbindung unterbrochen und Mutter stand schon in der Tür.„Ist bei dir alles in Ordnung? Geht es dir gut?", besorgt kam sie auf mich zu.
„Ja natürlich." Sie war blass und schien nervös zu sein. „Mutter setz dich. Was ist denn los?" Sie ignorierte jedoch den Sessel und kam vor mir zum Stehen.Ihre Stimme war nur ein Flüstern. „Das Manor wurde angegriffen. Unser Hauself hat die Auroren benachrichtigt, ich war zum Glück unterwegs. Es ist komplett verwüstet. Ich habe erfahren, das ehemalige Todesser versucht haben einige der Andere aus Askaban zu befreien. Es sind noch immer welche auf freiem Fuß und wir sind in Gefahr." Ich musste mich setzten.
Seit dem Sieg über Voldemort hatte es keinen Vorfall mit den Todessern mehr gegeben, wir hatten unser Leben und unsere Freiheit zurück. Vater hatte einige von Ihnen verraten, um unsere Familie zu retten. Sie würden Rache wollen, wir waren durchaus in Gefahr.
„Die Auroren werden sich darum kümmern Mutter", doch ich versuchte eher mich selbst zu beruhigen. Potter leitete mittlerweile das Aurorenbüro - und wenn ich eins wusste, dann das er immer alles und jeden rettete und es irgendwie immer schaffte. Ungern wollte ich mich auf ihn verlassen müssen, doch diesmal blieb mir nichts anderes übrig.
Es vergingen ein paar Tage, ohne das etwas passierte. Ich hatte das ganze Thema schon wieder weit nach hinten geschoben, sobald ich die Arbeit betrat, gab es nur noch einen Gedanken in meinem Kopf. Evelyn Silver.
Vor ein paar Jahren war es noch wesentlich einfacher, meine Gefühle hinter einer Maske zu verstecken. Aber ich wollte mich nicht mehr verstecken, das war der springende Punkt. Und sie sollte das auch mitbekommen.
„Guten Morgen Silver", kam ich gutgelaunt in das Büro. Sie war stets pünktlich und somit immer vor mir anwesend. „Morgen", gab sie knapp zurück.
Aber fast schon würde ich meinen, es war ein freundliches Morgen und nicht so kalt wie sonst. Oder mein Kopf drehte endgültig durch. Ich war verrückt nach ihr.Manchmal saß ich einfach vor dem kleinen Hörer und hoffte, sie müsste mir etwas mitteilen. So wie jetzt. Ich fuhr mir mit der Hand durch mein Gesicht. Wieso konnte ich mich nicht wie ein Mann verhalten und sie um ein Date bitten? Oder sie auf einen Kaffee einladen? Weil du weißt, dass sie Nein sagen wird. Ich seufzte. Auch wenn mich dieser Gedanke sehr störte, war es leider die Wahrheit.
Kurz vor Feierabend war der Frieden dann vorbei. Laute Explosionen ertönten, von dem Flur hörte man Leute schreien. Ich rannte aus meinem Büro und erblickte das Chaos vor mir. Überall lagen Teile der Wände herum, es gab Rauch und der aufgewirbelte Staub verschlechterte die Sicht noch mehr.
Silver duellierte sich mit einem Todesser. Mein Herz rutschte ganz tief - sie waren tatsächlich hier. Das war nicht der richtige Moment um Feige zu sein.
„Stupor," schockte ich einen weiteren Todesser. Noch mehr kamen an.Es waren vier gegen zwei, doch Silver verteilte ebenfalls Schockzauber, so schnell konnten sie gar nicht gucken. Vom Ende des Flures hörte man die Auroren. Es war vorbei. „Bombarda!"
Im letzten Augenblick ließen sie den Flur explodieren. Eine gewaltige Druckwelle schleuderte mich nach hinten. Überall war Rauch. Mein Kopf brummte und mir tat alles weh. Doch dieser Zustand klang sofort ab, als ich Silver auf dem Boden liegen sah. Die Todesser waren verschwunden, zwei Auroren kamen auf uns zu.
„Sie muss sofort ins St. Mungo", rief der Ältere seinem Kollegen zu. Ich hob sie vorsichtig hoch. „Es wird alles gut", flüsterte ich ihr zu. Mit den Beiden Auroren als Schutz, machten wir uns auf den Weg.
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Hereditas
Fanfiction‚Meine Liebe zu Dir ist Unendlich' Der Krieg ist vorbei. Das Gute hat gesiegt. Und das alltägliche Leben geht weiter. Dies dachte Draco Malfoy zumindest. Doch sein Leben nahm nie richtig Fahrt auf, hatte er sein Herz verloren. Das war so gar nicht M...