Jisung POV-
Es klingelt zur nächsten Stunde und sofort wird meine Laune besser. Ich liebe Kunst, es ist mein absolutes Lieblingsfach und von mir aus könnte nur dieses Fach in der Schule unterrichtet werden. Diese Leute, die Kunst nicht ausstehen können, sind mir echt ein Rätsel, ich meine wie kann man das nicht mögen? Es ist so viel besser als jedes andere langweilige Fach.
Zu meinem Glück ist Jeongin der gleichen Meinung wie ich und somit freuen wir uns immer am meisten jeden Dienstag auf Kunst. Dementsprechend sind wir auch ziemlich motiviert im Unterricht und arbeiten fleissig, was man von den anderen Schülern nicht behaupten kann. Seungmin und Felix haben gerade Naturwissenschaften und deswegen tun sie mir wirklich leid, das ist sogar noch schlimmer als Mathe und das ist schon genug schlimm.
Jeongin und ich setzen uns an einen Tisch in der ersten Reihe, man könnte diesen Platz auch unseren Stammplatz nennen. Die meisten Schüler wollen lieben hinten sitzen, um nicht gross aufzufallen, aber uns ist das eigentlich egal. Ausserdem sieht man aus der ersten Reihe viel besser, als hinten.
Als ich meine Sachen aus meiner Tasche nehme, fällt mir auf, dass schräg gegenüber in der hintersten Reihe Lee Minho sitzt. Sofort beschleunigt sich ungewollt mein Herzschlag und ich wende meinen Blick schnell wieder ab, damit er nicht denkt, ich hätte ihn angestarrt. Man kann mir sagen, was man will, aber Minho ist wirklich gutaussehend. Er ist einer der hübschesten, wenn nicht sogar der hübscheste, Jungs dieser Schule.
Dass ich vielleicht ein bisschen für den älteren schwärme, habe ich mir bereits eingestanden, also bin ich mir meiner Gefühle bewusst. Trotzdem bin ich mir auch der Gefühle anderer vielen Mädchen dieser Schule bewusst und deshalb denke ich nicht, dass er irgendetwas von mir will. Ausserdem weiss jeder an dieser Schule, dass er nicht auf Typen steht - vor allem nicht auf solche, wie mich. Jedoch darf man doch ein bisschen Hoffnung haben, nicht? Schliesslich steht Felix doch auch auf Changbin, das sieht selbst jeder blinde.
Die Kunstlehrerin betritt den Raum und bringt die Klasse zum Schweigen. Sie beginnt die heutige Aufgabe zu erklären und zeigt uns Beispiele, um es besser darzulegen. Meine Mitschüler scheinen nicht einmal ein kleines bisschen motiviert zu sein, vor allem die Jungs nicht. Was mich jedoch am meisten in dieser Kunstklasse stört, ist mein Ex. Niemand weiss, dass er schwul ist, aber anscheinend hat er eine Freundin. Wenn die nur wüsste.
Es ist mir echt unangenehm, ihn jedes mal zu sehen, auch wenn er ein echt grauenvoller Freund war. Ich denke ohne die Hilfe meiner Freunde wäre ich heute immer noch mit ihm zusammen. Sowas kann auch nur mir passieren, ich bin eben ein richtiger Pechvogel in meiner Männerwahl. Am besten wäre es immer noch, ich würde auf Mädchen stehen, das wäre am einfachsten.
Wir alle beginnen zu arbeiten und als ich mitten drin bin und mich endlich völlig auf die Arbeit konzentrieren kann, ohne ständig an Minho zu denken, klopft mir Jeongin auf die Schulter. Ich hebe meinen Blick von meinem Blatt und sehe zu ihm hoch, der sieht kurz nach hinten. "Hannie, ich will dich ja nicht beunruhigen, aber Minho starrt dich schon die ganze Zeit an." Langsam lasse ich meinen Blick nach hinten gleiten und sehe direkt in die Augen des älteren.
Ein freches Grinsen umspielt seine Lippen und mein Gesicht wird heiss. Ein wenig verwundert bin ich schon ab dem Schauspiel, was sich mir hier bietet, ich dachte immer, er mag mich nicht. Er sieht mich so intensiv an, dass ich nicht wegschauen kann und auf einmal zückt er seinen Drink, aus dem er einen Schluck trinkt. Während er an dem Strohhalm saugt, hält er Augenkontakt und er sieht mich schon fast lasziv an.
Mein Körper reagiert ungemein schnell auf seine Aktion und erregte Blitze schiessen in meine Mitte. Er weiss genau, was er tut, da bin ich mir sicher. Ich merke, wie sich da unten etwas regt und somit erhebe ich mich schnell aus meinem Stuhl, bevor es noch ausarten kann. "Ich muss kurz zur Toilette", gebe ich Jeongin Bescheid und der sieht mich leicht besorgt an. "Soll ich mitkommen?" Ich schüttle den Kopf und sprinte schon beinahe aus dem Klassenzimmer.
Auf den Toiletten gehe ich schnell auf eine Kabine zu und gehe rein - vergesse abzuschliessen aus lauter Hektik- und lasse mich auf den Toilettendeckel fallen. Leicht genervt sehe ich auf meine Mitte, die beinahe gerade aufsteht und durch meinen Rock deutlich sichtbar ist. Eigentlich habe ich mir vorgenommen, es nie auf der Schule zu tun, aber in diesem Fall ist es fast notwendig, denn so kann ich nicht zurück in den Unterricht.
Ich lasse also meine Hand unter meinen Rock fahren und beginne, mich anzufassen, als plötzlich die Tür meiner Kabine aufgeht und als ich sehe, wer da steht, kann ich meinen Augen nicht trauen. Es ist Minho und dieses mal sieht er eher angeekelt aus und sein Grinsen von vorhin ist völlig verschwunden. Er zieht mich von dem Toilettendeckel auf die Beine und reisst mich beinahe nach draussen.
Sein Gesichtsausdruck ist eine Mischung aus angeekelt und triumphierend. "Da trinkt ein Junge einmal ein wenig und die kleine Schwuchtel bekommt direkt eine Latte, ich glaub's nicht", er lacht sarkastisch und packt mich am Kragen, "hör mal, Schwuli. Ich weiss ja nicht, ob du's schon weisst, aber wir wollen an dieser Schule keine Homos. Das zieht den Ruf dieser Schule runter, also können du und dein Freund euch gleich von hier verpissen."
Er drückt mich am Kragen gegen die Wand der Toiletten und sieht mich an. "Du stehst darauf, Schwänze im Arsch zu haben, nicht wahr? Tja, dann sag ich dir jetzt mal was: wenn du einen Schwanz brauchst, geh in eine Schwulenbar oder such dir einen Zuhälter, aber schwul mich nicht so an, denkst du etwa mir entgehen deine Blicke? Du hast dir doch schon bestimmt vorgestellt, wie ich dich heftig durchnehme und meinen Schwanz immer wieder in dein kleines Loch stosse, hab ich recht?"
Mir entweicht ein Keuchen bei dem Gedanken und meine Wangen erröten, weil er mich voll erwischt hat. Minho zieht seine Augenbrauen zusammen und er lässt mich runter, stösst mich jedoch gegen eine geschlossenen Kabinentür. "Hör auf mit dem Scheiss, sonst wirst du es bereuen. Vergiss nicht, wer ich bin. Ich könnte dich zerstören, wenn ich wollte, meinen Eltern gehört diese Schule, pass also auf, was du tust".
"Lass mich gehen", stammle ich schon beinahe, weiss jedoch genau, dass diese Aussage komplett unnötig ist. Minho lacht sarkastisch und kommt mir näher, er beugt sich zu meinem Ohr und flüstert: "Magst du es, wenn ich das hier tue?" Kurz darauf spüre ich eine Hand an meinem Schritt und er massiert ihn ein wenig, weshalb ich keuche.
Sofort entzieht er seine Hand wieder und verpasst mir eine Ohrfeige. "Scheiss Schwuchtel, bist du so verzweifelt, hm? Und trotzdem zieht es jedes mal, ich seh schon." Schliesslich lässt er endlich von mir ab und putzt sich seine Hände an seine Hose ab. "Ist ja eklig. Ist mir echt ein Rätsel, wie man euch mögen kann. Deine Eltern scheinen ja einiges falsch gemacht zu haben mit dir." Der ältere geht zum Waschbecken und wäscht sich gründlich seine Hände, bevor er einen Anruf bekommt und sich in Richtung Tür bewegt.
"Sei froh, dass ich jetzt los muss. Du wirst noch dein blaues Wunder erleben, mach dich auf was gefasst." Mit diesen Worten verlässt Minho die Jungs Toilette und lässt mich mit meinem Problem in der Hose allein zurück.
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cold
RomanceSeungmin ist so ziemlich das, was man Einzelgänger nennt und lässt kaum einen an sich ran - und Chan ist das genaue Gegenteil: offen und neugierig geht er durch die Welt und interessiert sich sehr für sein Umfeld. Aufgrund ihres Freundeskreises komm...