Harry
Endlich tut sich was.Nur leider hat Mel jetzt unglaubliche Schmerzen.
Damit alles noch schneller geht, soll sie herumlaufen, was wir tun.
Wir laufen auf der Station, die Gänge rauf und runter. Mel schreit immer wieder laut auf. Ich bitte sie ruhiger zu werden, sie funkelt mich böse an.
Ich muss zugeben das mir das schon etwas peinlich ist. Aber ich kann es nicht ändern.
Mel tut mir auch unendlich leid, ich würde ihr gerne helfen, ich kann jedoch nichts anderes machen als bei ihr zu sein und sie zu unterstützen.
"Miss Mensing, wir können für Sie die Wanne vorbereiten. Das wird Ihnen helfen und Sie könnten ihre Tochter dort zur Welt bringen" schlägt eine der Schwestern vor
"Nein danke" bringt Mel unter Schmerzen hervor
"Warum möchtest du das nicht" traue ich mich zu fragen
"Denkst du ich möchte das mich hier jeder nackt sieht!? Macht dir wahrscheinlich nichts aus. Mir aber" kommt es aggressiv von ihr
So kenne ich meine Süße überhaupt nicht, sie muss wirklich große Schmerzen haben.
.
.
Weitere Stunden sind vergangen. Mittlerweile ist es Abends.Mel wird gerade erneuert untersucht.
"Wir können in den Kreißsaal, der Muttermund ist 9 cm offen. Es kann los gehen" sagt die Hebamme
Wir folgen ihr in den Kreißsaal, Mel legt sich auf die Liege. Ihre Ärztin ist auf dem Weg.
Die Wehen kommen jetzt immer schneller.
"Dann wollen wir Ihre Tochter zu uns holen" sagt die Ärztin und es geht los
Mel beginnt zu pressen wenn sie darum gebeten wird. Gleichzeitig presst sie meine Hand, die schon blau ist. Ich wusste nicht das Mel so eine Kraft hat.
Ich stehe neben ihr und beobachte alles ganz genau.
"Das Köpfchen ist da, bitte nur noch leicht drücken" sagt man uns
Mel tut es.
"Sie ist da" sagt die Ärztin
Mel ist erleichtert, das sehe ich. Die Schmerzen sind weg.
Die Hebamme und die Ärztin sehen die ganze Zeit auf Sophie. Es ist nämlich so, meine Prinzessin schreit nicht.
"Ist alles in Ordnung" fragt Mel ängstlich
"Alles gut" sagt man uns
Ich werde gebeten die Nabelschnur durch zuschneiden und tue es. Zum ersten Mal sehe ich meine Prinzessin. Sie ist so süß.
Man legt Sophie, Mel auf den Bauch.
Wir lächeln uns glücklich an.
Sophie muss zur Untersuchung, ich gehe natürlich mit. Mel muss auch untersucht werden.
Als ich mit Sophie zurück komme, ist Mel gerade fertig.
"Ist sie gesund" fragt meine Süße besorgt
"Ganz gesund. Sophie ist gewaschen und gewickelt. Sie hat alle Tests bestanden. Sie ist 52 cm groß und wiegt 3310 Gramm" antworte ich
Mel lächelt zufrieden.
Ich bin glücklich das Sophie gesund ist und das sie so unglaublich hübsch ist. Sie hat ganz viele schwarze Haare. Ihre Augen sind noch dunkel blau, das ändert sich noch. Ihre Nase ist leider so wie meine. Ich sage leider, weil mir meine Nase noch nie gefallen hatte und ich sie für ein Mädchen noch schlimmer finde. Der Mund ist auch von mir. Eigentlich siehst sie aus wie ich.
Wir drei werden aufs Zimmer gebracht.
"Schatz es tut mir leid das ich so aggressiv war. Aber diese Schmerzen waren schrecklich" sagt sie weinend
"Alles gut. Ich hätte dir so gerne geholfen, aber ich konnte nichts tun" antworte ich
"Du warst bei mir, das hat gereicht"
Ich nehme Sophie und lege sie zu Mel ins Bett. Ich muss lächeln und weinen zugleich, ich bin so glücklich.
"Mel wie geht es dir" frage ich
"Jetzt wo die Schmerzen weg sind gut. Ich habe so viele Glückshormone in mir"
"Also kommst du klar" frage ich
Mel sieht mich verwundert an.
"Ich meine wegen Mia" antworte ich ehrlich und leise
"Das tue ich, ich liebe unsere Prinzessin so sehr. Ich hatte vorhin so große Angst das was nicht in Ordnung war. Keine Angst Schatz, ich komme klar und werde Sophie nicht vernachlässigen"
"Tut mir leid das ich so direkt gefragt habe" antworte ich
"Schon in Ordnung. ich verstehe das. Wie geht es dir denn" fragt sie
"Ich bin so glücklich und dir so unendlich dankbar. Du machst mein Leben seit Monaten lebenswert und heute hast du mir das größte Geschenk gemacht was es gibt. Danke Süße. Ich liebe dich so sehr und unsere Prinzessin" antworte ich
Mel lächelt mich an.
"Diese Worte kann ich genauso zurück geben"
Ich beuge mich vor und küsse sie.
Wir hören ein leises Wimmern. Sophie hat Hunger.
Mel nimmt sie auf den Arm, ich hole schnell das Fläschchen. Mel beginnt sie zu füttern, das zu sehen ist großartig.