Kapitel 19.

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Die Spannung im Van der Band erreichte einen dramatischen Höhepunkt, als sie sich mit einer unaufhaltsamen Entschlossenheit Pascal und Paul näherten. Die belebten Straßen flitzten an ihnen vorbei, ein wirbelnder Strom aus Lichtern und Farben, der die Dringlichkeit ihres Vorstoßes nur noch verstärkte. Jedes Hindernis auf ihrem Weg schien nur dazu zu dienen, ihre Entschlossenheit zu testen. Die Anspannung im Wagen war greifbar. Jeder Moment brachte sie näher an ihr Ziel heran, während die Welt um sie herum in einem verschwommenen Strudel aus Bewegung und Adrenalin verschmolz.

Im Wagen vermischten sich die Stimmen der Bandmitglieder zu einem wilden Lärm, während jeder von ihnen mit seinen eigenen Gedanken kämpfte. Olli drängte darauf, langsamer zu fahren, während Richard darauf bestand, den Wagen bis an seine Grenzen zu treiben und mit über 160 km/h über die Straßen zu rasen.

Die restlichen Bandmitglieder hielten sich verzweifelt fest. Wenn Richard jetzt die Kontrolle verlieren würde, wäre das ihr sicheres Ende. "Richard, bitte, fahr langsamer. Mir wird schlecht", bat Till und hielt sich die Hand vor den Mund. Doch der Gitarrist blieb taub für ihre Bitten. "Nein. Wir müssen uns beeilen", knurrte er und starrte unbeirrt auf die Straße.

Nichts würde ihn dazu bringen, auch nur eine Sekunde langsamer zu fahren. Er verfluchte Olli sogar dafür, nicht das schnellere Auto genommen zu haben. Doch mitten in ihrem Streit hörten sie plötzlich das Geräusch eines herannahenden Motors. Zuerst dachten sie, das es sich um einen anderen Wagen handelte, doch als sie das Kennzeichen von vorhin wieder erkannten, schlich sich Hoffnung in ihre Gedanken.

Flake, der als Erster den Wagen erkannte, schrie mit einer Mischung aus Schock und Entschlossenheit: "Sie sind direkt vor uns! Das ist Pascals Auto!" Seine Stimme hallte im Wagen wieder, während seine Finger sich krampfhaft um das Lenkrad klammerten. Richard, der neben ihm saß, verengte seine Augen zu schmalen Schlitzen, als er das Auto vor sich ebenfalls erkannte.

Er spürte, wie sein Puls in die Höhe schnellte, und er das Lenkrad fester umklammerte. "Langsam, aber sicher. Wenn er uns bemerkt wars das." Er ließ seinen Fuß vom Gaspedal gleiten und verringerte die Geschwindigkeit des Vans, sein Blick starr auf die Straße gerichtet, während das Adrenalin in seinen Adern pulsierte. Es war eine heikle Balance zwischen Unsichtbarkeit und Vorwärtskommen, und Richard war entschlossen, keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Immerhin wollten sie ihm ja auch nicht eine rein fahren. Schlimmer jedoch wäre es, wenn er sie erkennen würde. 

Die anderen nickten, ihre Augen waren auf das Auto vor ihnen gerichtet. Sie fuhren in einem sicheren Abstand hinter Pascal und Paul her, bereit, jeden Moment zuzuschlagen, aber auch darauf bedacht, ihre Anwesenheit nicht preiszugeben. Die Hoffnung keimte auf, dass Pascal sie für ein normales Auto halten würde, nur ein weiterer Teil des Verkehrs. Doch die Stille der Straße machte sie nervös. Doch wenn kein anderes Auto weit und breit zu sehen war, wirkte dies schon ein wenig verdächtig. Ein komisches Gefühl machte sich in Richard breit, welches er nicht ein ordnen konnte.

Paul saß auf dem Beifahrersitz, sein Herz hämmerte wild in seiner Brust. Seine Hände begannen zu schwitzen und sein Atem ging deutlich schneller, als er sich das eigentlich wünschen würde. Seit einigen Minuten schon hatte er so ein komisches Gefühl in seiner Brust. Es fühlte sich so an, als ob sie beobachtet oder verfolgt werden würden. 

Er wagte kaum, den Kopf zu drehen, aus Angst, dass Pascal Verdacht schöpfen könnte. Spürte er auch dieses Gefühl? Ganz vorsichtig blickte er in den Beifahrerspiegel und erkannte deutlich den Van, welcher sich keine 150 Meter von ihnen entfernt befand. Paul erkannte ihn sofort und auch den Fahrer, welcher diesen steuerte. Augenblicklich füllte sich sein Herz mein Erleichterung und Freude. Denn er konnte deutlich das Rabenschwarze, zerzauste Haar seines Freundes, welcher seinen Blick starr auf das Auto vor sich gerichtet hatte. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 23 ⏰

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Enemies? (Paulchard)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt