Capter 19

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,,Scheisse!", rief Sheila laut aus und ich lachte, als ich sah, wie sie vergeblich versuchte, ihre Bücher aufzufangen, da sie viel zu viele auf einmal tragen wollte. ,,Ich habe dich gewarnt", neckte ich sie und erntete einen finsteren Blick. Immer noch lachend ging ich zu ihr und half, die Bücher aufzusammeln.

Eine neue Woche begann und mit ihr brach der Winter an. Heute Morgen war es so kalt, dass die Autoscheiben zugefroren waren. Zum Glück musste ich noch nicht in die Kälte hinaus. Das Spiel meines Bruders war fantastisch, und ich genoss den Tag mit ihm und Ethan. Wir aßen zusammen und ich zeigte ihnen die Stadt. Diese Zeit zusammen war ein seltener Genuss, ermöglicht durch ihren Sieg am Wochenende, der ihnen ein paar zusätzliche freie Tage zwischen den Spielen einräumte. Der Abschied fiel mir schwer, besonders weil wir uns so nahe standen, aber bald kam ein verlängertes Wochenende, und ich beschloss, die Gelegenheit zu nutzen, um zu meiner Familie zu fahren.

Sheila blies sich eine Strähne aus dem Gesicht, während sie in beiden Händen Bücher hielt. ,,Warte kurz", rief ich und eilte zu ihr, griff nach einem Haargummi, den ich immer um mein Handgelenk trug. Vorsichtig band ich ihre langen Haare zusammen, damit sie sie nicht mehr störten, während sie ihre Bücher herumschleppte. ,,Danke dir, du bist ein Engel", sagte sie, nahm die Bücher und nickte in Richtung der Schliessfächer.

Grinsend nahm ich die restlichen Bücher und hing mir die Tasche um. Gemeinsam kamen wir bei ihrem Schliessfach an und sie konnte ihre 300 Bücher verstauen. ,,Endlich", seufzte sie erschöpft und kanllte mit einem lauten Ton die Schliessfachtüre zu. Die Studenten um uns warfen ihr bereits einen verwurfsvollen Blick zu. Ich hob eine Augenbraue und sah sie von der Seite an. ,,Geht es noch lauter", sie sah mich mit ihrem verschmitzten Lachen an. ,,Jetzt sind auch alle wach"

Mit einem Lachen begaben wir uns in die Mensa, um unser Mittagessen zu holen. Wie üblich war sie rappelvoll, besonders in der Winterzeit, wenn es hier immer überfüllt war. ,,Warte hier kurz, ich bin gleich wieder da", rief mir die Braunhaarige zu und verschwand unter der Menschenmenge. Fragend blickte ich ihr nach. Wohin wollte sie denn jetzt schon wieder?

Lächelnd lehnte ich mich an die nächstbeste Wand und holte mein Handy hervor, um meine Nachrichten zu checken. Mein Bruder hatte anscheinend ein paar Bilder in den Familienchat geschickt, und meine Mutter hatte nur mit einem knappen "ach ach" geantwortet. Ein leichtes Lächeln spielte um meine Lippen, während ich mir die Konversation durchlas und auf die verschiedenen Fragen und Kommentare antwortete. Prompt kam eine Nachricht von meiner Mom: "Ich warte auf deine Antwort, Schätzchen.", schnell tipppte ich ihr die Nachricht. ,,Ich bin dran, die kommt bald, Mom."

Auf diese Nachricht hin kam eine Reaktion in Form eines Blumenemojis. Gerade wollte ich darauf antworten, als ich eine bekannte Stimme neben mir hörte. ,,Na, cupcake!" Brian stand neben mir, seine Augen strahlten vertraut. Ich hob den Blick und lächelte erfreut. ,,Hey, schon eine Ewigkeit her, dass wir uns gesehen haben", sagte ich und nickte zustimmend.

Ich steckte mein Handy weg und sah zu dem Blondschopf auf. ,,Geht es dir besser? Ich habe gehört, dass du krank warst", fragte er und ich zog meine Augenbrauen leicht hoch. "Woher...", begann ich, wurde aber von seinem breiten Grinsen unterbrochen. Ich spürte, wie die allzu vertraute Wärme in meine Wangen schoss. "Du kannst mir wirklich nicht sagen, dass zwischen euch nichts ist", stellte er fest, während ich nur etwas Unverständliches in meinen nicht vorhandenen Bart murmelte.

,,Er kam zu spät zum Training, das passiert zwar öfter, aber so spät ist er wirklich noch nie gekommen", fuhr ich fort. ,,Wirklich?" fragte ich überrascht. ,,Ja, er meinte nur, er hätte noch jemandem helfen müssen. Da habe ich zwei und zwei zusammengezählt. Ich bin zwar blond, aber nicht blöd", sagte er mit einem verschmitzten Lächeln. Ich spürte das schlechte Gewissen in mir hochkommen. ,,War es schlimm, dass er zu spät kam?", Brian zuckte mit den Schultern. ,,Weiss ich nicht, er musste nach dem Training noch bleiben, während wir weiter mussten."

You're my soulmateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt