Capter 7

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Ein ätzendes Geräusch riss mich aus meinen Träumen und ich murrte genervt auf. Was ist das für nh Lärm. Verdammt.

Noch total verschlafen setzte ich mich in meinem Bett auf und fuhr mir über das Gesicht. Das penetrante Geräusch wurde nicht besser und ich sah mich immer noch schlafgetrunken um.

Das Zimmer lag immer noch im Dunkeln und mein Blick blieb an einem viereckigen Ding hängen. Ernsthaft. Und es stand auf dem Tisch von Hunter. Super. Ich warf ein Blick auf die Uhrzeit und stöhnte genervt auf.

Es war halb 7 in der Frühe und ich hatte heute nicht einmal Lesung, da es Samstag war. ,,Mein Gott", ächzend stand ich auf und lief zu seinem Tisch. Ohne zu zögern stellte ich sein Wecker ab. ,,Endlich, ruhe", ich wollte mich gerade umdrehen und zurück ins Bett gehen als seine Stimme erklang.

,,Hatten wir nicht abgemacht, dass die Grenzen nicht überschritten werden?", sie war weder freundlich noch nett wie gestern Abend. Diesesmal war sie kalt und distanziert. Von gestrigen Fürsorge war nichts mehr übrig.

Leicht erschrocken drehte ich mich um und sah Hunter hinter mir. Seine Haare waren noch feucht und hingen ihm wirr in die Stirn. Er trug nur ein Tuch um seine Hüfte und kleine Wassertröpfchen schimmerten auf seiner Brust, welche mit Tattoos bedeckt war.

Mein Blick glitt in seine Augen und seine grauen Augen waren kalt zu schlitzen geformt. ,,Ich wollte nur deinen We..." ,,Was du wolltest ist mir scheiss egal. Du hast die Linie übertreten", knurrte er und kam auf mich zu.

Ich lief zurück und stiess an meinen Tisch. Er stand so nahe bei mir, dass ich sein Aftershave riechen konnte. Sein Gesicht näherte sich meinem und er stützte sich auf dem Stuhl ab. Mein Rücken bog sich so weit wie möglich nach hinten und ich sah ihm unsicher in die Augen.

Zwar stieg mein Puls erneut, aber diesesmal spürte ich keine Panik. Weder Angst noch sonst was. Nur eine leichte Unsicherheit.

Ich stützte mich mit meiner gesunden Hand auf der Tischplatte ab, damit ich mir nicht gleich noch mein Rückengrat breche.

,,Finger. Weg. Von. Meinen. Sachen", hauchte er und sein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter vom meinem entfernt. Seine grauen Augen hielten meine gefangen. Ich schluckte und nickte bloss, unfähig was richtiges zu sagen.

,,Und wehe du sagst nur ein Wort den anderen von der gestrigen Nacht auf dem Motorrad. Hast du mich verstanden? Dass war nichts und hat nie stattgefunden", und als hätte sein Ton mein letzter Geduldsfaden gerissen, kam ich ihm entgegen und sah ihn nun wütend an.

Unsere Gesichter waren so Nahe und ich konnte sehen, wie er leicht überrascht wirkte, als ich ihm so nahe war. Seine Brust berührte beinahe meine und es war viel zu viel Nähe, doch dieses Verhalten macht mich rasend und lässt mich meine Panik in den Hintergrund stellen.

,,Weisst du was? Es nervt, deine ständigen Stimmesschwankungen. Deine Befehel, die niemand braucht, denn keine Sorge ich hatte nicht vor irgendjemandem etwas zu erzählen. Ob du's glaubst oder nicht, nicht jeder steht auf dich, Arschloch", ich stiess mit meinen Finger in seine nackte Brust und versuchte ihm zurückzustosse, was schwerer war als gedacht, da er sich gefühlt keinen Millimeter rührte.

Wütend sah ich ihn noch einmal an und lief zu meinem Bett. Schnell nahm ich mir noch neue Klamotten aus dem Schrankt und lief zum Bad. ,,Ich bin noch nicht fertig!",rief er als ich mich umdrehte, sah ich wie er mich mit zusammengezogenen Augenbrauen ansah.

,,Ist mir egal, das Bad gehört dir nicht!", und schlug die Türe mit einem lauten Knall zu. Frustriert fuhr ich mir durch mein wirres Haar. So ein Arschloch.

Nachdem ich meine Haare geföhnt habe, trat ich aus dem Bad und sah mich um. Die Rollläden wurden hochgestellt und anscheinend hatte er das Zimmer durchgelüftet, denn das Zimmer hatte etwas an Wärme verloren.

Sein Bett war wie immer perfekt gemacht und Hunter war nirgends zu sehen. Wahrscheinlich ist er schon gegangen. Soll mir recht sein. Ich machte mich schnell fertig und öffnete keine 30 Minuten später dir Zimmertüre.

Draussen war es ruhig, was nicht verwunderlich ist, da es erst halb 8 ist und keine Menschenseele war zu sehen. Ich lief den leeren Korridor entlang, Richtung Bibliothek.

Meine Unimaterialien hatte ich in meiner Tasche und wollte noch etwas an der Lesung arbeiten. ,,Allie, heyy!", erklang Brian's Stimme vor mir. Überrascht sah ich zum Blondschopf.

,,Hey? Was machst du so früh am Morgen?" ,,Das gleiche könnte ich dich auch fragen. Ich habe gleich noch Training und Vorbereitung auf morgen. Haben morgen ein Eishockeyspiel. Hast du Lust zu kommen? Würde mich freuen, wenn du kommen würdest", meinte er und lehnte an die Wand, während er mich an sah.

Seine Cap war verkehrt auf dem Kopf und er trug eine riesen Tasche mit sich plus Hockeyschläger. Er grinste schief und blickte rasch auf seine Uhr.

,,Mh werde mal sehen, aber sollte gehen ja" ,,Cool", ich sah unsicher zu ihm. Ich hoffe mal, dass ist jetzt kein.... ,,Ach und ich will nicht, dass du mich jetzt falsch verstehst, aber es sollte nicht irgendwie anmachend klingen oder nach nem Date. Einfach freundschaftlich, wenn du verstehst was ich meine", er kratzte sich verlegen am Nacken und sah zu mir.

,, Nein, nein kein Problem." ,,Weisst du ehm...", unsicher sah er mich an. Verwirrt zog ich meine Augenbraue zusammen. ,,Ja?", er sah um sich.

,,Ich...also ehm ich währe froh, wenn du es nicht gleich rumerzählen würdest aber ich glaube dir kann ich vertrauen. Es weiss noch nicht jeder, darum also ja, wie soll ich das jetzt am Besten sagen....ich stehe nicht auf Frauen", murmelte er und sah mich leicht verlegen an.

,,Ich hoffe du hast kein Problem damit?" ,,Spinnst du? Als würde ich ein Problem damit haben. Mensch ist Mensch. Was für mich zählt, ist das Herz", lächelnd sah ich den Blondschopf an. Tief im Inneren war ich irgendwie froh, dass er auf Männer steht, doch ich lies es mir nicht anmerken.

,,Ach ich mag dich, cupcake", er kam auf mich zu und wuschelt durch meine Haare. ,,Hey! Und Cupcake?", mit erhobenen Augen sah ich zu ihm auf. ,,Na klar, Allie, sagt dir ja jeder. Etwas spezielles", er lachte auf als er mein überforderes Gesicht sah.

Aber eine schöne Überforderung. Ich fühlte mich selten so wohl unter neuen Menschen aber Brian und auch Sheila sind definitiv Herzensmenschen. Als hätte jemand diese zwei Menschen in mein Leben geschickt. Wer auch immer es war, ich bin einfach dankbar für jeden einzelnen Mensch, welcher in meinem Leben positives bewirkt.

,,Hab ich was falsch gemacht?", er sah mich unsicher an. Schnell schüttelte ich meine Kopf. ,,Nein, nein. Ich bin nur froh, dass die Chemie zwischen uns so stimmt. Also wenn du weisst was ich meine", murmelte ich.

Nach dem Unfall meines Dads merkte ich, wie wichtig es war, Sachen auszusprechen, denn es könnte immer zu spät sein und ich will niemals bereuen, erwas nicht gesagt zu haben oder die Chance nicht genutzt zu haben.

Brian lächelte mich sanft an. ,,Ich auch und jetzt rück mit der Nummer raus, cupcake", er zog sein Handy raus und sah mich grinsend an. Lachend gab ich ihm meine Nummer. ,,Du bist doch einfach verrück", er sah mich nur mit einem schiefen Lächeln an. ,,Sind wir das nicht alle?"

Er fragte mich noch, ob ich später zum Training kommen will, nachdem ich fertig gelernt habe. Gerne sagte ich zu. ,,Dann bis später", er zog mich promt in seine Arme und umarmte mich. Überrumpelt umarmte ich ihn zurück und fühlte mich direkt wohl.

Brian ist einfach ein Engel in menschlicher Gestalt, ich glaube ihn kann man nur gerne haben. ,,Bis später", er schob mich ein Stück weg und sah mich an leicht lächelnd an. Bevor er loslief, schnappte er sich seine Tasche.

Kurz vor der nächsten Ecke blieb er stehen und sah mich noch einmal an. ,,Ach ja, Cupcake? Ich mag dich. Du gehörst ab jetzt zu meinen Freunden", ich musste automatisch Lächeln bei seiner Aussage und mein Herz wurde etwas leichter. Er schenke mir noch sein typisches Grinsen und keine Sekunde später verschwand er um die Ecke.

You're my soulmateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt