Capter 22

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Das Essen war grossartig, obwohl ich die Hälfte nicht mehr essen konnte, da ich am späten Nachmittag bereits etwas gegessen hatte und Hunter meinen halben Burgen ass. Wie ich vermutet hatte, hatte er schon länger nichts mehr gegessen, und ich bin froh, dass er sich trotz allem fürs Essen entschieden hat. Gerade als ich aus der Toilette kam, sah ich ein Mädchen zu Hunter gehen und sich auf meinen Platz setzen.

Hunter konnte mich nicht sehen, da ich hinter ihm stand, aber ich sah, wie er seinen Blick hob und in das Gesicht des brünetten Mädchens sah. Ihr Make-up war alles andere als dezent und sie sah ihn mit einem verschwörerischen Lächeln an. Unsicherheit stieg in mir auf, als ich die Situation beobachtete.

,,Na?", meinte sie zu Hunter und wickelte eine Haarsträhne um ihren Finger. Ihr Outfit war allgemein sehr knapp und ich konnte von hier aus sehen, was sie wollte. Ein leichter Stich durchzog meine Brust. War es Eifersucht? Ich wusste es nicht, aber selbst wenn es so war, ich hatte kein Recht dazu. Hunter gehört mir nicht und wir sind nicht zusammen. ,,Was soll das?", fragte Hunter sie kalt. Unsicher, ob ich zu ihnen gehen sollte, überlegte ich, wie ich am besten dort auftauchen könnte, ohne dass es peinlich wurde.

,,Ach komm schon, ich weiss du willst es auch", schnurrte sie und zwinkerte ihm zu, doch ich sah, wie sich seine Schultern anspannten. ,,Verschwinde. Du hast 3 Sekunden Zeit." Es war lange her, dass ich Hunters kalte Stimme gehört hatte, doch als er diese Worte aussprach, lief mir ein Schauer über den Rücken.

Von seiner sanften und liebevollen Art war keine Spur mehr zu spüren und auch seine Unsicherheit war wie verflogen. ,,Bitte?", fragte sie empört und richtete sich etwas auf. ,,Verschwinde" Das fremde Mädchen schnaubte und blickte auf meine Tasche, die am Stuhl hing.

Es war eine alte Tasche, die ich vor Jahren von meiner Mutter bekommen hatte. Sie war abgetragen und dunkelblau mit einem Basketballanhänger, den mir Blake geschenkt hatte. Er hatte denselben Basketballanhänger, doch auf der Rückseite waren unsere Initialen, des jeweils anderen, eingraviert. Ich wusste, dass sein Anhänger an seiner Sporttasche hing und er beinahe jemanden zur Schnecke gemacht hätte, weil dieser seine Sporttasche versteckt hatte.

,,Ich weiss ja auch nicht, was dieses...Mädchen von dir will, aber du weisst, dass sie unter deinem Niveau ist", Ein Stich durchfuhr mich. Es ist immer dasselbe. Geld. In dieser Welt bin ich ein Niemand, weil ich keine Familie habe, die finanzielle Mittel besitzt. Mich hat das nie gestört, doch anscheinend ist es in dieser Welt oder in meiner Umgebung ein grosses Thema.

,,Drei", begann Hunter zu zählen. Das Mädchen riss die Augen leicht auf und dann fiel ihr Blick auf mich. Ihr Grinsen wurde hämisch und sie sah mich herausfordernd an. Dann beugte sie sich schnell über den Tisch und wollte gerade mit ihrer Hand über Hunters Brust streichen, doch er war schneller und packte ihr Handgelenk.

,,Fass mich nicht an" Er drückte ihre Hand so kräftig von sich, dass ihr Stuhl gefährlich wankte, als sie nach hinten gedrückt wurde. ,,Sie darf dich anfassen mit ihren armen, kleinen Händen, welche nur nach deine...", weiter kam sie nicht, den Hunter knallte seine flache Hand auf den Tisch und stand auf. Das Restaurant wurde ruhig und alle sahen zu ihm. Ich spürte, wie ich total verkrampft dastand und keine Ahnung hatte, wie ich damit umgehen sollte. Wie immer war ich völlig überfordert.

,,Wag es ja nicht, noch ein Wort über sie zu sagen, sonst vergesse ich mich.", Hunter griff nach seiner Jacke, schulterte seine Sporttasche, welche an seinem Stuhl hing und ging zu ihr. ,,Steh auf" Sie sah ihn herausfordernd an, doch er stiess den Stuhl mit einem Fusstritt unsanft weg, sodass sie empört aufstand.

,,Sag mal gehts noch? Ich verd...", doch Hunter schlug ihre Hand weg, die auf der Stuhllehne lag, beziehungsweise auf meiner Jacke. Er nahm meine Jacke und Tasche und drehte sich ohne ein weiteres Wort um. Sein Blick fiel auf mich, und ich sah von hier, wie wütend er war. Sein Kiefer war angespannt und seine Augen dunkel. Doch als sich unsere Blicke trafen, wurde sein Blick weicher und er kam zu mir.

You're my soulmateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt