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Pov Keno

Ich bin heute viel zu spät dran. Die Schule hat schon längst angefangen, aber gestern war noch viel zu viel Papierkram zu erledigen. Ich habe bis um halb fünf hinter dem Schreibtisch gesessen und habe dementsprechend auch verschlafen.

Ich habe mich bemüht schnell zur Schule zu kommen, weswegen ich auch an den Autos vorbei und direkt in den angrenzenden Wald gelaufen bin. Zu Fuß bin ich nämlich deutlich schneller da als mit einem der Autos. Die älteren aus unserem Dorf werfen mir auf meinem Weg quer durch unsere Siedlung komische Blicke zu.
Sie sind meistens schlimmer als die besten Stalker! Dementsprechend wissen sie ganz genau, dass mein Unterricht bereits vor einer halben Stunde begonnen hat.

Ich lege noch einen Zahn zu und rase in unmenschlicher Geschwindigkeit durch den Wald. Meine menschliche Gestalt habe ich schon kurz vor dem Waldrand verlassen, damit ich schneller bin. Denn bekanntlich läuft es sich besser auf vier Pfoten, als auf zwei Beinen.

So bin ich schließlich auch relativ schnell an der Schule angekommen. Zu spät, aber nicht zuuuu spät. Ich wollte schon auf den Eingang zu preschen, als mir einfällt, dass ich mich so gar nicht blicken lassen darf. Kurz vor dem Waldrand lege ich dementsprechend eine filmreife Vollbremsung hin, bei der ich sogar fast über meine Füße hinweg auf die Wiese geflogen wäre. Im letzten Moment kann ich mich aber wieder ausbalancieren und stolpere wieder ungefähr drei Schritte ins tiefe Dickicht zurück.

Nachdem ich mich wieder zurück verwandelt habe, trete ich wenige Sekunden später aus dem Wald und laufe schnellen Schrittes auf den Eingang des Gebäudes zu. Ich Hechte die Treppen nach oben und stehe nun auch vor der Tür meines Klassenraumes.

Gerade als ich die Tür öffnen will, weht mir ein unbekannter Geruch in die Nase. Er bringt mich leicht aus der Fassung, aber nicht so, wie die alten den Geruch unserer Mate-Verbindungen beschreiben, sondern... Ach ich weiß auch nicht wie ich das beschreiben soll. Ich kann auch nicht ganz sicher sagen aus welcher Richtung der Geruch kommt. Unten ist mir der Geruch noch nicht aufgefallen, allerdings war ich da auch noch sehr durch den Wind.

Ich schüttel schnell den Kopf und wende mich wieder der Tür zu, von der ich mich unbewusst abgewendet habe. Ich öffne sie, während ich mit den Gedanken noch ganz woanders bin. Wer ist der Besitzer des Geruches? und warum hat er so eine Wirkung auf mich? Es ist nicht so das ich mich auf sexuelle Weise erregt fühle, sondern eher ein Drang mich mit der Person anzufreunden, eine rein freundschaftliche Beziehungen aufzubauen. Von so etwas habe ich noch nie gehört.

In meinen Gedanken versunken haste ich nachdenklich in den Raum. „Entschuldigen sie meine Verspätung Miss Fremble, ich musste Zuhause noch etwas wichtiges regeln", spreche ich unmotiviert meine Entschuldigung an meine Lehrerin gewandt. Ich bemühe mich auch gar nicht erst der anschließenden schimpftirade meiner Lehrerin Aufmerksamkeit zu schenken, da meine Aufmerksamkeit sich bereits der Besitzer des Geruches zugewandt hat, die ich erfolgreich identifizieren konnte. Es ist ein Mädchen, welches wohl neu zu sein scheint und gedankenverloren aus dem Fenster guckt. Sie sieht gebrochen aus.

Etwas aus der Bahn geworfen wende ich mühevoll meinen Blick von ihr ab und lasse ihn über die restliche Klasse schweifen, auf der Suche nach einem Sitzplatz. Mein eigener kommt anscheinend nicht infrage, denn der ist von dem Unbekannten Mädchen besetzt. Der freie Platz neben ihr, kommt ebenfalls nicht in Frage, da das unbekannte Mädchen es wahrscheinlich nicht so gut findet wenn ich mich neben sie setzen würde. Das sagt zumindest ihr erschrockener Blick, als mein eigener bei ihr stehen bleibt. Daher setzte ich mich eine Reihe schräg hinter sie, da neben Tobias noch ein Platz frei ist.

Sie scheint mit ihren Gedanken nicht ganz anwesend zu sein. Ihr Blick liegt gedankenverloren auf unserem Waldrand. Sie wirkt verloren. Verloren und verletzlich. Mein Blick belasse ich den Rest der Stunde weiterhin auf ihr, ich versuche zu ergründen warum ich diese außergewöhnliche Verbindung zu ihr verspüre.

So geht die Stunde schnell zuende, denn jede Beschäftigung ist Spannender als der Unterricht. Vor allem wenn die Beschäftigung so rätselhaft ist wie diese hier. Es klingelt zur Pause und alle anderen verziehen sich nach draußen. Lediglich die Unbekannte, Jeremie und ich sind noch im Raum. Mich scheint aber niemand zu bemerken, da Jeremie versucht sich an das Mädchen ran zu machen.

In meinem Kopf läuten alle Alarmglocken und ein Gefühl, das sich verdächtig nach einem brüderlichen Beschützerinstinkt anfühlt, breitet sich in meinem Körper aus.  Ich halte mich weiterhin im Hintergrund, um im Notfall eingreifen zu können. Dazu kam es auch nach nicht allzu langer Zeit, da man deutlich sehen kann, dass das fremde Mädchen nicht gerade einverstanden ist mit den aufdringlichen Anmachen von Jeremie. 

Ein unbändiger Zorn, den ich in diesem Ausmaß noch nie gefühlt habe,  steigt in mir auf.
Er frisst sich durch meine Adern, bis er in Form eines tiefen Knurrens meiner Kehle entweicht.

„Wenn du deine Hand nicht sofort von ihr nimmst, dann wirst du sie in naher Zukunft wohl nicht mehr Verwenden können Jeremie!", spreche ich erbost in seine Richtung. Auch weiterhin grollt ein tiefes Knurren in meiner Kehle nach und verleiht meinen Worten die nötige Autorität. Dies zeigt auch schnell die erwünschte Wirkung, weil Jeremie sofort aufspringt und sich mit einem panischen Funkeln in den Augen bei dem Mädchen entschuldigt. Das Mädchen lässt ihren Blick in meine Richtung schweifen. Und dieser unterdrückte Schmerz in ihren Augen haut mich geradezu aus den Socken.
Ich bin mir sicher, dass das nicht nur von der Situation gerade kommt. Da muss noch mehr sein, was ganz großes.

Ich trete näher an die Szene heran, die sich mir bietet. Außerdem schicke ich Jeremie weg, bevor meine Wut doch noch mit mir durch geht. Unterwürfig senkt dieser den Kopf und verschwindet mit einer Entschuldigung. Dabei macht er allerdings den Fehler mich bei meiner Stellung zu nennen, in einer anderen Situation hätte ihn das sein Leben gekostet, aber jetzt gerade geht das Mädchen vor.

Sobald Jeremie aus der Tür verschwunden ist, fokussiert sich all meine Aufmerksamkeit auf das fremde Mädchen. Um etwas Spannung aus der Situation zu nehmen, stelle ich ihr eine Frage.
„Hey, du bist scheinbar die neue"
Sie überlegt sehr lange ob sie mir antworten soll. Und schließlich kriege ich nur ein schlichtes „ja", zu hören. Auch okay. Dann möchte sie halt nicht mit mir reden, auch gut, wobei was sollte man auch auf meine äußerst intelligente Frage, die ja wohl eher eine Feststellung ist, antworten? Sie schaut stillschweigend aus dem Fenster in den Wald, es scheint als wäre sie in Gedanken versunken.

Stumm setze ich mich neben sie, nicht das Jeremie wieder auf dumme Gedanken kommt. Ich halte allerdings einen diskreten Abstand zwischen uns, da ich das Gefühl habe, dass irgendwas in ihr zerbrochen ist. Etwas zerbrochen, was nicht alleine heilt und was ich nur noch mehr kaputt machen würde, wenn ich jetzt zu aufdringlich bin. Somit beginnt dann die Mathe Stunde mit Herr Rainer. Die wie nicht anders zu erwarten, alles andere als spannend ist...
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So ich habe mich bemüht zeitnah das nächste Kapitel zu schreiben. Mal aus einer anderen Sicht;)
Wie findet ihr das? Meinung zu Keno? Hat sich eure Vermutung über den Fremden Jungen bestätigt?
Ich schreibe lieber weiter solange die Motivation noch da ist🤭

 Mal aus einer anderen Sicht;)Wie findet ihr das? Meinung zu Keno? Hat sich eure Vermutung über den Fremden Jungen bestätigt?Ich schreibe lieber weiter solange die Motivation noch da ist🤭

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