07 The Truth

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07 The Truth
Sonntag 12. Dezember 2013
Rose P.o.V

Mit Tränen verschleierten Blick lief ich die Treppenstufen runter. Schnell lief ich den Weg zurück zu unserem Haus, jedoch wurde mein Plan von einem britischen Boybandmitglied durchkreuzt.

"Rose, was ist passiert?" fragte Harry mich besorgt. Sollte ich ihm es erzählen? Zwar haben wir uns in dem letzten Wochen gut kennengelernt und Vertrauen aufgebaut, aber trotzdem war ich noch unsicher. Er kam auf mich zu und nahm mich in den Arm. Beruhigend strich er mir über den Rücken. Mein Schluchzen wurde noch stärker und noch mehr Tränen liefen über meine Wangen. Harry löste sich aus der Umarmung und hob mich dafür hoch. Aus Reflex schlang ich meine Arme um seinen Hals und vergrub meinen Kopf in seiner Halsbeuge.

Kurze Zeit später setzte er sich wieder und somit saß ich auf seinem Schoß. "Was ist denn passiert?" fragte er mich erneut. Ich ließ seinen Hals los und sah ihn an.

"I-ich war an d-dem Tag, w-o du m-mir die Brow-nies ge-bra-cht ha-ast nicht g-ganz ehrlich zu di-ir." schluchzte ich. Harry sah mich verwirrt an. "Jetzt beruhig dich erst einmal und erzähle dann alles." erwiderte er und strich mir wieder über den Rücken. Ich atmete tief ein und aus und sah zu Harry. Er sah mich ebenfalls an. Dann hob er seine Hände, legte sie an meine Wangen und strich mit seinen Daumen meine Tränen weg. Ein letzter kleiner Schluchzer verließ meinen Mund.

"So und jetzt erzählst du mir, was du eben mit 'nicht ganz ehrlich' gemeint hast und warum du geweint hast." ordnete Harry an und sah mir in die Augen. Er nahm seine Hände von meinen Wangen. "Als du mich damals nachdem Grund für den Umzug nach London gefragt hast, da war ich nicht ganz ehrlich zu dir und auch nicht später zu Liam." setzte ich an.

"Du hast gesagt, dass sich deine Eltern getrennt haben und du schon immer mal nach London wolltest." meinte Harry und sah mich verwirrt an.

"Das trifft auch beides zu nur ist es so, dass meine Eltern getrennt wurden ohne es wirklich zu wollen." sagte ich und wurde zum Ende hin etwas leiser.

"Wie meinst du das?" fragte er mich. Mir lief es kalt den Rücken hinunter, meine Freunde haben damals nur in einen Zeitungsartikel gelesen und haben sich danach alle von mir abgewendet, als ich nicht mehr aus meinem Zimmer kam. Naja nicht alle Erik ist mir geblieben, allerdings haben wir uns aus den Augen verloren, weil ich eine neue Handynummer bekommen habe.

"Als wir letztes Jahr im Sommerurlaub in dem Ferienhaus meiner Großeltern waren, haben wir uns auf einen Urlaub gefreut, hätten wir gewusst, dass es so endet wären wir besser zu Hause geblieben." begann ich. Ich schluckte schwer und merkte wieder ein Stechen in meinem Herz. "Am Abend des 16. August ging ich früher als sonst schlafen, da es an dem Tag sehr heiß war und ich nur noch schlafen wollte. Ich sagte meinen Eltern gute Nacht und ging dann nach oben in mein Zimmer, wo ich mich, nachdem ich mich fertig gemacht hatte, ins Bett legte und ziemlich schnell eingeschlafen bin. Ein paar Stunden später weckte mich mein Vater und sagte mir, dass es im Haus brennen würde." fuhr ich fort und spürte, wie mir eine einsame Träne über die Wange lief. Ich sah auf meine Hände. Der Schnitt hat eine breite fünfzehn Zentimeter lange Narbe hinterlassen, die sich von der Innenseite meines rechten Handgelenks bis zu meinem rechten Zeigefingergelenk zieht.

"Zusammen liefen wir nach draußen und blieben in sicherer Entfernung stehen. Allerdings war meine Mum nicht bei uns oder wartete auf dem Hof." Immer mehr Tränen liefen über meine Wangen und Harry nahm meine Hände in seine. "Dad sagte mir, dass sie noch drin sei und unsere Labrador Hündin Leigh holen würde. Ich drehte mich zu dem Ferienhaus um und kaum hatte er seinen Satz zu Ende gesprochen, stürzte das Dach ein und meine Mum und Leigh waren nigendswo um das Haus herum zu sehen." fuhr ich fort und ließ zu das die Tränen immer weiter flossen. "In dieser Nacht habe ich mir das Handgelenk an der Treppe angehauen und dadurch geprellt, dazu kam, dass ich mich wahrscheinlich an einem hervorstehenden Nagel geschnitten und habe dadurch die Narbe bekommen habe." sagte ich und zog meine linke Hand aus denen von Harry, um über die Narbe zu fahren. Als ich wieder aufsah und in Harrys Gesicht sah, bemerkte ich das ihn ebenfalls ein paar Tränen über die Wangen liefen.

"Rose, ich denke mal das haben dir schon viele Leute gesagt, aber ich bin immer für dich da bei jeder Tag und Nacht Zeit. Komm einfach rüber, wenn dir danach ist, du Ablenkung brauchst, einen Rat brauchst oder sonst etwas!" sagte Harry und drückte meine Hand. "Danke, das weiß ich wirklich zu schätzen!" erwiderte ich. Ein angenehmes Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit und sorgte dafür, dass dieses Gefühl durch meinen ganzen Körper ging.

"Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du wunderschöne Augen hast!" sagte Harry leise und sah mir tief in die Augen. Ich spürte, wie ich rot wurde. "Nein, bis heute hat es mir noch niemand gesagt, meine Eltern ausgeschlossen, denn die haben es mir fast tagtäglich gesagt." erwiderte ich, als ich daran dachte, wie mir mein Dad und meine Mum gesagt haben, dass meine Augen außergewöhnlich und hübsch sind. "Wie kommt es, dass dein linkes Auge blau, braun und grün ist?" fragte er interessiert und musterte mein Auge. "Das kommt daher, dass das Auge eine Pigmentstörung hat und dadurch das Braun und Grün so abgetrennt aussehen." erklärte ich ihm. Er nickte und sah sich mein Auge weiterhin an. "Sie sind wirklich wunderschön!" erwiderte er und ich wurde erneut rot.

"Hey! Ich habe dich zum Lächeln gebracht!" meinte Harry lächelnd. Verwirrt sah ich ihn an, bis ich bemerke was er meint. Meine Mundwinkel haben ihr eigens Ding gemacht und meine Lippen zu einem Lächeln geformt. "Du solltest öfters Lächeln, denn das lässt deine Augen strahlen." sagte er.

"Seid dieser Nacht habe ich nicht mehr gelacht, gelächelt oder gegrinst. Es war als ob sämtliche Emotionen seitdem abgestellt waren. Deswegen war ich so überrascht, als du mich damals darauf angesprochen hast." murmelte ich und sah auf meine Hand, die immer noch von Harrys Händen umschlossen war.

"Wieso sagst du das in der Vergangenheit?" fragte Harry mich. "Weil du das geändert hast. Bitte erkläre mich jetzt nicht für verrückt! Aber seitdem ich dich kenne, fühle ich mich wieder lebendig! Es ist als ob du all die Emotionen wieder eingestellt hattest. Du löst irgendetwas in mir aus, was ich nicht zu ordnen kann." antwortete ich ihm. Er sah nachdenklich aus. Zu gern wüsste ich, was gerade durch seinen Kopf geht.

Sein Blick wanderte zwischen meinen Augen und Meinem Lippen hin und her. Etwas in mir sagte mir, dass er mich gleich küssen wird. Ein Teil von mir schreit laut Ja, während der andere Teil laut protestiere und sich am liebsten dagegen wehren würde. Doch als er dann näher kam und zögernd seine Lippen auf meine legte, verstummten beide Teile und ein angenehmes Kribbeln machte sich in meinem ganzen Körper breit, wodurch es sich anfühlte als ob mein Körper unter Strom stehen würde. Ich konnte nicht mehr klar denken. Mein Kopf hat sich mal eben Ferien genommen und den Stand-By-Modus eingeschaltet. In diesem Moment wurde mir klar warum ich mich so gut in seiner Nähe fühle und warum er meine Emotionen wieder zum laufen gebracht hat, weil ich mich in ihn verliebt habe.

"Ich glaube wir haben ein Problem." murmelte Harry, nachdem er sich von meinen Lippen gelöst hat. "Und das wäre?" fragte ich ihn verwirrt. "Ich habe mich in dich verliebt." antwortete er und sah mir in die Augen.

The Way I loved you | H.S.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt