Extra: Was verstecken Zauberer unter ihren Roben?

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Wir sind ja eigentlich schon fertig mit der Geschichte, aber diese Idee mit dem Kalender ließ mir einfach kein Ruhe ... also gibt es ein Extra-Kapitel dazu!
Zeitlich würde ich diese kleine Episode nach dem letzten Kapitel einordnen: Hermine ist nun ebenfalls Meisterin und die beiden beginnen, ihr gemeinsames Leben zu genießen.

Viel Spaß!

~*~

Was bei Merlins Bart tat er eigentlich hier? Welche giftigen Dämpfe hatte er eingeatmet, um dem hier zuzustimmen?
„Ah, Master Snape! Pünktlich wie immer", erklang auch schon eine helle Stimme und riss ihn aus seinen düsteren Gedanken.
Er drehte den Kopf und sah sich einer jungen Hexe gegenüber, die ihn freundlich anlächelte und ihm die Hand reichte. Er nahm diese und war über den festen Händedruck überrascht.
Die etwas rundliche Frau reichte ihm kaum bis zur Schulter, doch sie sah ihm ohne Angst direkt in die Augen. „Dann können wir beginnen", sagte sie und setzte sich in Bewegung. „Als ich Ihre Zusage gelesen habe, war ich wirklich überrascht", gab sie zu und sah kurz lächelnd zu ihm. „Ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet. Sie wirken eher wie der reservierte Typ Zauberer, der über solche Dinge nur die Nase rümpft." Sie lachte leise und Severus hätte gern gesagt, dass er genau das getan hatte, aber eine bestimmte Hexe, die er seit Kurzem als seine Frau betiteln durfte, hatte ihn beinahe dazu gedrängt, das hier zu machen.
„Es ist für uns keine Seltenheit, dass wir Absagen erhalten, schließlich ist das Konzept dieser ganzen Unternehmung in der magischen Gesellschaft noch recht neu", plauderte sie und öffnete eine Tür, durch die sie in einen großen Raum traten, in dem sich ein dutzend Hexen und Zauberer tummelten und sehr geschäftig wirkten.
Einige sahen ihn an, andere schienen ihn kaum wahrzunehmen, so sehr waren sie in ihrem Tun vertieft.

Die Hexe führte ihn an das Set und er sah sich um. Es war recht unspektakulär: nur eine weiße Leinwand und einige Standleuchten.
Sein skeptischer Blick entlockte der Fotografin ein Lachen. „Keine Angst, Master Snape. Die wirkliche Magie passiert erst, nachdem das Foto gemacht wurde. Es ist wie beim Tränke brauen: Sie sammeln alle Zutaten, bereiten Sie vor und kreieren daraus etwas vollkommen Neues", erklärte sie ihm. „Ich bringe Sie erst einmal zu meinem Team und wir besprechen alles." Sie gingen zu einem großen Tisch, an dem sich vier weitere Mitarbeiter gerade angeregt unterhielten. Als sie näher kamen, sahen sie auf und er konnte das Leuchten in den Augen deutlich sehen.
„Oh, das ist er? In Natura sieht er noch beeindruckender aus", hauchte eine zierliche Blondine aufgeregt und eilte sogleich zu ihm, um ihm die Hand zu schütteln. „Es freut mich, dass Sie zugesagt haben, Master Snape!"
Die anderen begrüßten ihn mit ähnlichem Enthusiasmus und schließlich stellten sie sich zusammen und beobachteten ihn eingehend.

Severus fühlte sich ein wenig unwohl, doch er straffte nur seine Haltung und konnte gerade so verhindern, die Arme hinter dem Rücken zu verschränken. Stattdessen ergab er sich seiner neuesten Gewohnheit und drehte seinen Ehering an seinem Finger, betastete die etwas angeraute Oberfläche des brauresistenten Materials.
„Nun, Master Snape", sprach die Fotografin ihn wieder an. „Wir möchten Ihnen natürlich nicht zu nahe treten und Sie müssen sich sicherlich nicht so sehr entblößen, wie Mr. Weasley es getan hatte."
Severus hatte das Bild gesehen und es würde ihn wohl ein Leben lang verfolgen, wie George Weasley, nur mit einem seiner Scherzartikel bekleidet in die Kamera grinste.
„Das ist auch wirklich nicht notwendig", ging die Blondine dazwischen und betrachtete ihn schon wieder eingehend. „Ihre Roben machen Sie aus, das können wir nicht einfach wegnehmen. Und — oh!" Sie schien einen Einfall zu haben, drehte sich zu einem ihrer Kollegen um. „Wie düster können wir das Foto gestalten?"
„So dunkel wie du es haben möchtest", sagte dieser gelassen.
„Gut", erwiderte sie und flüsterte der Fotografin etwas zu. Diese nickte lächelnd.
„Das klingt hervorragend."
„Master Snape? Würde es Ihnen etwas ausmachen einmal Ihre Roben zu öffnen? Sie müssen Sie nicht ausziehen, lediglich öffnen", bat sie ihn.
Severus nickte knapp und begann, seine hochgeschlossenen Roben aufzuknöpfen, bis das weiße Hemd darunter zum Vorschein kam.
Die Fotografin betrachtete ihn zufrieden. „Und nun das Hemd, allerdings nicht komplett."
Er öffnete auch das Hemd, sodass die Kette mit dem Siegelring zum Vorschein kam und öffnete Knopf für Knopf, bis die Hexe ihn stoppte und dann etwas zurück trat.
Das Team steckte erneut die Köpfe zusammen und alle nickten eifrig.
„Ja, das ist es", sagte die Blondine begeistert und alle stimmten zu.

Diese Unterhaltung [Eine Sevmione Fanfiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt