13 - Mit deiner Zukunft

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Nach diesem aufregenden Tag, der Hermines Zukunft nachhaltig beeinflusste, fiel sie, ungeachtet ihres Kleides, das nicht für solche Aktionen gemacht war, erschöpft auf die Couch, sobald sie das Haus betreten hatten.
Severus brachte ihr den Tee und kümmerte sich wie versprochen um ihre Füße, sodass sie anschließend ein knochenloses Gebilde aus Wohlgefallen war und schleppte sich dann ins Bett. Den Kuss zum Abschied ließ sie sich trotz aller Müdigkeit jedoch nicht nehmen.

Das Frühstück am nächsten Morgen verlief recht schweigsam, hing doch jeder seinen Gedanken nach.
Hermine musste noch immer all die Dinge verarbeiten, die geschehen waren und die sie erfahren hatte — all die Möglichkeiten, die sich ihr eröffnet hatten! Sie durfte nicht nur unter Severus als Meister lernen, sondern auch unter den Koryphäen der Tränkekunst schlechthin!
Kein Buch dieser Welt konnte das Wissen ersetzen, das sie dort erlangen würde. Allein der Gedanke daran, machte sie ganz unruhig.

Severus war ebenfalls in Gedanken und es beunruhigte ihn zu wissen, dass Hermine unter Penelope und ihren Damen lernen würde. Es würde nicht leicht werden, doch sie würde es schaffen, da war er sich sicher.
Und immer wieder kehrten seine Gedanken zum gestrigen Abend zurück: Wie Hermine in diesem Kleid an seiner Seite gestanden, mit ihm getanzt und ihn angelächelt hatte. Wie er sie zwischen all diesen Zauberern in seinen Armen hielt und wusste, dass sie nur Augen für ihn hatte.
Es bestärkte ihn in all dem, was er für sie fühlte und obwohl ihr neues Verhältnis als Meister und Lehrling es ein wenig verkomplizierte, so war er froh, sie bei sich zu haben und dass sie es zuließ, dass er ihr nahe kam — auch wenn sie wusste, dass er sie nicht näher an sich heran lassen würde, solange sie ihm als Meisterin nicht ebenbürtig war. Er gab sich mit der Nähe, die sie im Moment hatten, zufrieden und Hermine tat es ebenfalls. Sie waren kein Paar, aber sie waren bereits so viel mehr.

Sein Blick wanderte zu der Hexe, die auf ihrem üblichen Platz saß und in Gedanken schien.
„Hermine", holte er sie in den Augenblick zurück.
Sie blinzelte ihn an. „Mmh?", fragte sie.
„Wir werden morgen beginnen", informierte er sie mit leiser Stimme.
„Womit?", fragte sie vorsichtig nach.
Er hob eine Augenbraue. „Mit deiner Zukunft", erwiderte er, so als wäre dies eine offensichtliche Tatsache und schmunzelte. Sie wirkte erst verwirrt, dann lächelte sie ihn an.
„Zuvor wirst du jedoch deinen vernachlässigten Eltern schreiben, wie du es versprochen hast", bestimmte er und ließ einen Hauch seines Lehrertons einfließen, um ihr den Ernst der Lage zu verdeutlichen.
Hermine sah ihn überrascht an, dann schlich sich ein Ausdruck schlechten Gewissens auf ihr Gesicht. „Das sollte ich wirklich. Danke für die Erinnerung, Sev." Sie stellte die Tasse auf den Tisch, erhob sich, küsste ihn auf die Wange und verschwand aus der Küche.
Er seufzte leise und sah auf den gedeckten Frühstückstisch. Manchmal vergaß sie über dem Kessel die Kleinigkeiten im Leben.

Severus räumte die Küche auf und trat dann zu ihr in die Bibliothek, wo sie am Tisch saß und sich über ein Stück Pergament beugte. Das Kratzen der Feder war das einzige Geräusch im Raum.
Er beugte sich über ihre Schulter und schmunzelte. „Du sollst sie nur fragen, wann wir vorbei kommen können und keine Abhandlung schreiben, Hexe", ermahnte er sie amüsiert.
Hermine schreckte auf, da sie ihn scheinbar nicht gehört hatte und ein Tintenfleck breitete sich auf dem Pergament aus. Mit einer Handbewegung war er wieder fort und sie sah zu ihm auf. „Das weiß ich. Aber du kennst meine Briefe — ich bin nicht gut darin, mich kurz zu fassen", rechtfertigte sie sich halbherzig und schrieb die letzten Worte, bevor sie unterschrieb und die Feder beiseite legte.
„Dessen bin ich mir nur allzu bewusst", stimmte Severus zu und strich ihr über die Schulter. „Zieh dich an, wenn du fertig bist. Wir gehen einkaufen", sagte er noch, dann ließ er sie allein.

Er zog sich an und mit seinem Mantel und den zum Zopf gebundenen Haaren war aus dem Tränkemeister und Zauberer ein Muggel geworden, der nun durch den Garten spazierte und die Kräuterbeete inspizierte, während er auf seine Begleitung wartete, die nur fünf Minuten später mit einem Brief in der Hand aus dem Haus trat. Sie rief die Eule und ließ sie mit dem Brief davonfliegen. Dann kam sie zu ihm und stellte sich neben ihn, sah erst auf die Beete, dann zu ihm.
„Können wir?", fragte er leise und sie nickte.

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