Nachdem Alastor seine Gedanken wieder geordnet hatte, machte er sich auf den Weg zu Charlies Hotel. Er verbrachte den ganzen Tag dort und half, wenn er gebraucht wurde. Charlie und Vaggie warfen ihm immer wieder angsterfüllte oder misstrauische Blicke zu, die er nur allzu sehr genoss. Doch Alastor hatte nicht vor Charlies Seele weiter zu nutzen. Sein Ziel war Lucifer gewesen und da er wusste wie wichtig Lucifer seine Tochter und ihr Wohlergehen war, ließ er sie in Ruhe.
Am Nachmittag meinte Charlie, sie müsse ihm ein Zimmer zeigen, da es eine teils zerstörte Wand hätte, die er reparieren solle. Als die Beiden jedoch in dem Zimmer ankamen, war keine unvollständige Wand zu sehen. "Meine Liebe, wo ist jetzt die Wand, die ich reparieren sollte?" "Hier ist keine kaputte Wand. Ich wollte nur einmal mit dir reden, Alastor. Allein." Charlie starrte auf ihre Schuhe und vermied Blickkontakt mit ihm.
"Gestern, also, da hat mein Dad angerufen. Und er hat sich etwas komisch verhalten..." Alastor schaute sie uninteressiert an. "Aha. Und was hat das mit mir zu tun, meine Liebe?" "Also naja, er, ehm, er hat irgendwie so komisch gefragt, ob irgendetwas passiert ist und ob ich einen Deal eingegangen bin. Hast, hast du ihm das erzählt?" "Warum sollte ich? Meine Liebe, ich weiß nicht, was mit Ihrem Vater gestern los war, aber mit mir hatte es bestimmt nichts zu tun." Alastor hatte keine Lust dieses Gespräch jetzt mit ihr zu führen. Irgendwann würde sie es wohl erfahren, aber momentan musste sie es ja nicht wissen. Charlie sah ihn trotzdem zweifelnd an.
"Ich habe heute noch einen Termin, ich hoffe es stört Sie nicht, wenn ich Sie jetzt verlasse, meine Liebe." Alastor wusste nicht woher dieser Drang kam, aber plötzlich wollte er hier weg. Weg von Charlie und Vaggie, weg vom Hotel. Zurück zu Lucifers Anwesen, wo er diesen vielleicht sogar sehen würde.
Er war schon aus der Tür bevor Charlie irgendetwas antworten konnte.Im Anwesen angekommen war Alastor jedoch ratlos, was er jetzt tun sollte. Er wusste nicht, wo Lucifer gerade war und es würde einiges an Zeit kosten das ganze Anwesen nach ihm abzusuchen. Er entschied sich in dem Bad, welches er am Abend zuvor entdeckt hatte, duschen zu gehen.
Das Badezimmer war noch größer als in seiner Erinnerung als er es betrat. Die Badewanne glich fast einem Schwimmbecken und alles war weiß gefliest mit goldenen Pigmenten. Sogar die Wasserhähne waren vergoldet. Und bei erneutem Hinschauen erkannte er, dass es goldene Enten waren, die als Wasserhähne dienten. Alastor schmunzelte über diesen übertriebenen Reichtum. Es hatte, wie es schien, viele Vorteile beim Herrscher der Hölle zu wohnen. Er würde es nur zu sehr genießen diesen Reichtum auszukosten.Das heiße Duschwasser umhüllte Alastors Körper und Anspannungen, von denen er gar nicht bemerkt hatte, dass sie existierten, lösten sich. Auch seine Gedanken wurden ruhiger, nun da sein Körper sich entspannte.
Und dann fiel ihm ein, was er noch erledigen musste. Er hatte Zestial versprochen, ihm als erstes Bescheid zu geben, wenn sein Plan aufging. Doch nun, da er es geschafft hatte, verspürte er gar keinen Drang mehr, es irgendeinem Sünder zu erzählen. Alastor wollte es geheim halten, nur für sich behalten. Er wollte Lucifer für sich behalten. Nur für sich.
Er drehte das Wasser ab. In einem Schrank in der Nähe fand er ein paar weiche Handtücher. Er wickelte sich eins um die Hüfte und machte sich auf den Weg zurück in sein Zimmer.
Kurz bevor Alastor sein Zimmer erreichte, hörte er ein leises Summen. Lucifer kam um die Ecke und blieb abrupt stehen, als er ihn entdeckte. Er lief rot an und starrte auf Alastors Oberkörper. Er hatte immer noch nur das Handtuch um die Hüfte. Alastor schaute an sich herunter. Er hatte einen durchtrainierten Körper und ein definiertes Sixpack. Breit grinsend schaute er wieder Lucifer an. "Na, Lucy? Hast du noch nie jemanden oberkörperfrei gesehen? Oder warum starrst du mich an als würde dein Leben davon abhängen?" Lucifer schien aus seiner Starre befreit. Er schaute schnell weg und lief, wenn das überhaupt möglich war, noch roter an. "Was? Nein, tu ich doch gar nicht."nuschelte er. Alastor ging auf ihn zu. "Komm schon, Lucy. Du kannst es ruhig sagen." Er presste Lucifer gegen die Wand und stützte seine Oberarme über dessen Kopf ab. "Gefällt dir, was du siehst?" Lucifer hatte den Kopf zur Seite gedreht und Alastor hörte, dass sich sein Atem verschnellert hatte. "Komm, Lucy, schau mich an." Alastor legte seinen Zeigefinger unter Lucifers Kinn und drehte sein Gesicht zu sich. "Sag mir, gefall ich dir?" Lucifers Augen waren aufgerissen, aber diesmal sah Alastor nicht nur Angst und Panik in ihnen. Er meinte dort auch etwas anderes funkeln zu sehen. Etwas neues. Mittlerweile keuchte Lucifer fast. "Lucy, sag mir doch, was verschlägt dir den Atem?" Alastor grinste selbstgefällig zu Lucifer hinunter. "Lassen, lassen Sie mich einfach los."flüsterte er so leise, dass Alastor es fast nicht hörte. "Das würde ich aber ungern, Lucy. Ich seh dir doch an, dass das nicht alles ist. Vielleicht...Vielleicht sollte ich einfach deinen Körper für dich sprechen lassen, was meinst du, Lucy?" Lucifer reagierte nicht. Nur in seinen Augen konnte Alastor sehen, dass die Panik und Angst langsam wichen und etwas anderes sie ersetzte. Er wusste nicht, ob es Wunschdenken oder Realität war, aber er meinte er würde Erregung in diesen wunderschönen Augen sehen. Sein rationales Denken schaltete sich ab bei diesem Anblick. Er wollte nur schauen, ob es wirklich das war, wofür er es hielt. Sehen, ob Lucifer nicht doch auch das fühlte, was seinen eigenen Körper von innen förmlich verbrannte. Er senkte seinen Kopf neben den Lucifers. Er begann an seinem Ohrläppchen zu knabbern und fuhr dann langsam mit seinen Lippen am Hals des Anderen entlang. Lucifers Atem stockte kurz. Alastor grinste breiter. An einer weichen Stelle saugte er sich fest und liebkoste die Haut, die er schon so lange hatte berühren wollen. Lucifers Atem wurde immer unregelmäßiger, bis seinen Lippen schließlich ein leises Stöhnen entrann. Alastor stoppte sofort. Er hob seinen Kopf wieder und schaute Lucifer in die Augen. "Da haben wir es doch, Lucy. War es so schwer für dich das zu zugeben?" Er wartete nicht auf eine Antwort und entfernte sich. Lucifer blieb an der Wand gelehnt zurück, immer noch schnell atmend und Alastor hätte diesen Anblick am liebsten noch weiter genossen. Hätte am liebsten weitergemacht und nicht gestoppt. Doch er wollte, dass Lucifer dachte, alles lief genau so, wie er es plante. Als hätte er alles unter Kontrolle. Als würde nicht nur allein Lucifers Anblick reichen, um ihn aus der Fassung zu bringen. Und Alastor wollte sich selbst überzeugen, dass der Herrscher der Hölle ihn nicht so schwach machte. Er erreichte seinen Raum und schloss die Tür hinter sich. Er lehnte sich dagegen und versuchte zu verarbeiten, was gerade passiert war. Was er gerade angestellt hatte. Alastors Blick wanderte an sich hinunter und er sah, dass sein Körper heftiger reagiert hatte, als er das erwartet hatte. Unter dem Handtuch sah er eine deutliche Beule, die sich gegen den Stoff presste und sich nach dem sehnte, den er gerade verlassen hatte.
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Hazbin Hotel || Radioapple
FanfictionAlastor ist zurück in der Hölle und hat schon neue, große Pläne. Er schafft es Charlies Seele in einem Deal zu ergattern und möchte nun auch ihren Vater, den berüchtigten Lucifer, den Herrscher der Hölle, unter seine Kontrolle bringen, um die Macht...