25.Kapitel

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Alle waren in Merediths Haus versammelt, da Derek spontanerweise vorgeschlagen hatte eine Party bei sich zu veranstalten und nach den letzten Ereignissen waren alle froh einmal eine Abwechslung zu haben. Obwohl Callie und Arizona gerade nicht so gut aufeinander zu sprechen waren und generell bei manchen Cuples es gerade knisterte, konnte Liane nicht drum rum kommen, gerührt in einer Ecke zu stehen und alle ihre Freunde und Arbeitskollegen liebevoll anzusehen. So viel war in letzter Zeit passiert und sie fragte sich manchmal ob das alles nur ein Traum war. Mit Mark lief alles großartig, seit ihrer Hochzeit waren die beiden verliebter wie eh und je und Liane freute sich auf ihre gemeinsame Zukunft. Derek und Meredith waren durch den neuen Hausbau ebenfalls gestärkt in ihrer Verbundenheit und auch mit Christina und Owen lief es super. Alex und Isabell hatten sich schlussendlich getrennt, Liane fand das sowieso besser für Alex und nun da Teddy, Owens Militärfreundin da war, hatte Liane das Gefühl, dass sich ihr Leben im Gleichgewicht befand. Summend ging sie in die Küche, wo ein Cateringservice verschiedenste Getränke und Speisen anbot und nahm sich einen Martini von dem Tablett. Sie wollte gerade einen Schluck nehmen, als sie aus dem Augenwinkel sah, wie Reed, die ebenfalls von den Mercy-Western war, an Mark heranschwebte und mit ihm unmissverständlich zu flirten begann. Auch Jackson und April hatten dies mitbekommen und schauten Liane nun mit großen Augen an. Doch diese ließ sich wieder entspannt zurückfallen. Sie wusste genau, dass Mark darauf nicht eingehen würde, wunderte sich aber doch über die Kühnheit von Reed es überhaupt zu versuchen und machte sich eine mentale Notiz sie darauf anzusprechen. Und natürlich behielt Liane Recht, den kurz darauf kam Mark zu ihr herüber und drückte sie fest an sich. Dann flüsterte er ihr ins Ohr, wie sehr er sie lieben würde und das Reed und sonst jemand niemals eine Chance gegen sie hätte und damit war die Sache erledigt.

2 Monate später:

Es war der erste Tag für Liane im Krankenhaus. Der erste Tag, seit alles in die Brüche gegangen war, der erste Tag seit der Schießerei. Immer noch wurde sie von Albträumen geplagt und immer noch lief ihr ein Schauer über den Rücken, wenn sie an die vergangen Ereignisse dachte. Es war so knapp gewesen. Fast wäre Derek gestorben, beinahe wäre sie selber gestorben. Sie hatte sich dem Attentäter in den Weg gestellt, als es niemand anderer konnte und dafür bitter bezahlt. Immer noch durchfuhr sie ein leichter Schmerz in ihrer rechten Hüftbeuge, wenn sie einen zu großen Schritt machte, die Stelle wo sie getroffen worden war und immer noch hörte sie die Schreie ihrer Freunden und Geliebten in ihren Ohren. Doch heute würde wieder alles in die gewohnten Bahnen zurückgehen. Derek begann heute ebenfalls wieder, nachdem er vorher als Chief ernannt worden war und Liane war gespannt wie das Ganze verlaufen würde. Sie trat alleine durch die Eingangstüren, Mark war bereits vor ihr gefahren und eigentlich war Liane froh darüber. Es war nicht leicht gewesen die letzten Wochen, sie war nicht leicht gewesen und nach dem Rückschlag vor einer Woche wo Liane einen Totalausraster geschoben hatte und Mark sie daraufhin gegen ihren Willen in die Psychiatrie geschliffen hatte, litt ihre Beziehung. Es war eine Wand zwischen ihnen, die Liane noch nicht durchbrechen konnte und sie fragte sich wie lange es dauern würde, bis alles wieder ganz normal war. Mit diesen Gedanken ging sie die Gänge des Krankenhauses entlang, bis zu der Aula, wo Derek bereits mit seiner Rede angefangen hatte. Schon von Weitem konnte Liane erkennen, dass Dereks Blick nicht wie zu erwarten auf seine Kollegen gerichtet war, sondern auf einen wunderschönen großen Tumor, den er in der Hand hielt. Deswegen überraschte es Liane auch kaum, als dieser das Bild sinken ließ und schließlich verkündigte zurückzutreten, auf Liane zukam, sie in eine Umarmung zog und sie an der Hand nahm Richtung Besprechungsraum.

"Schaut ihn euch an, er ist riesig!" "Derek, du kannst da nicht alles ernstes hineinschneiden. Du würdest dem armen Jungen sein Gesicht und Zunge zerschneiden und du weißt nicht einmal wie groß der Tumor wirklich ist!" Aufgebracht argumentierten die beiden Freunde über das erforderliche Vorgehen und Liane war kurz davor das Handtuch zu schmeißen und zu gehen. Zum Glück stand noch ihr Termin mit dem Psychologen auf dem Plan, der sie wieder für Operationen frei schalten sollte und so machte sie sich wütend und enttäuscht von Derek dahin auf.

"Wie fühlen Sie sich?" Liane starrte den Psychologen nur an. "Wie glauben sie denn, wie ich mich fühle?" "Ich weiß es nicht, sagen Sie es mir." Liane starrte ihn weiterhin an. Dann holte sie tief Luft. "Stellen Sie sich vor, Sie haben alles und dann haben sie Nichts. Stellen Sie sich vor, ihr bester Freund, ihr Geliebter und Sie selber sind in der gleichen Sekunde in Todesgefahr und Sie wissen nicht ob Sie es überleben werden. Stellen Sie sich vor es ist ein Albtraum, nur das es Realität ist. So geht es mir, so ging es mir. Jede Nacht wache ich schreiend auf und frage mich ob das alles real ist, jeden Tag wenn ich meinen Ehemann in die Augen sehe, muss ich sie fast schließen, weil ich es nicht ertrage. Und jetzt fragen Sie mich wie es mir geht?" Verbittert lachte Liane und ließ sich wieder in ihren Stuhl hineinsinken, den sie während ihrer Rede verlassen hatte. Doch der Psychologe lächelte sie nur an, unterschrieb einen Zettel und händigte ihn ihr aus. "Ich wünsche Ihnen alles Glück der Welt."

Salvation-Mark SloanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt