A/N: Ich hoffe, euch gefällt meine neue FF! Die Geschichte ist aus Harrys Sicht geschrieben, außer ich kündige es vorher an.
Ein warmer Luftzug kommt mir entgegen, als ich die Terrassentür öffne. „Louis, Mum hat dich gerufen. Du sollst ihr was in der Küche helfen." Louis, der auf der Liege liegt, in die Sonne blinzelnd, hebt grinsend den Kopf. „Ich und Küche? Ei ei ei. Wenn das mal nicht schief geht." Trotzdem steht er ächzend auf, klopft mir kurz auf die Schultern, ehe er nach drinnen verschwindet. „Anne? Ich hab gehört, du verlangst nach mir?" Das Lachen meiner Mutter schallt aus der Küche. Ich muss schmunzeln. Ich kann echt froh sein, dass meine Familie, die einst zerbrochen ist, wieder ganz ist. Zwar wurden darin einige Personen ersetzt, doch ich könnte nicht glücklicher sein. Ich bin Harry Styles, 21 Jahre alt und studiere Musikwissenschaften. Als ich sieben war, trennten sich meine Eltern. Ich bin damals bei meiner Mutter geblieben und meine große Schwester Gemma bei unserem Vater. Die Trennung ist mir sehr schwer gefallen. Für mich ist eine heile Welt zerbrochen und ich war völlig am Boden. Mum musste mich länger krankschreiben lassen und sie entschied, mit mir von unserer Heimatstadt Holmes Chapel nach London zu ziehen, als ich fast neun war. Dort lebten wir erst einmal lange Zeit in einer Dreizimmerwohnung. Mich hier zurechtzufinden war anfangs sehr schwer und auch Mum fiel der Umzug nicht leicht. Halbtags ging sie arbeiten, während ich in der Schule war und abends kochte sie immer für mich, meistens half ich ihr dabei. Durch unsere Tradition bin ich selbst ein ziemlich guter Koch geworden. Gut zwei Jahre später lernte sie einen neuen Mann kennen. Travis, ein sportlicher Investmentbänker mit einem Sohn, der zwei Jahre älter ist als ich. Seine Töchter wohnen bei ihrer Mutter. Mum und Travis verliebten sich ziemlich schnell ineinander und nach nur fünf Monaten Beziehung zogen sie zusammen und verlobten sich. Louis und ich freundeten uns rasch an und wurden tatsächlich Brüder. Und auch heute noch sind wir ein Herz und eine Seele. Er ist 23, arbeitet in einem Kindergarten und lebt mit seiner Freundin Eleanor in einer kleinen Wohnung, wohingegen ich immer noch zuhause wohne, einfach weil ich mir durch das Studium keine eigene Wohnung leisten kann. Außerdem leben wir in einem ziemlich großen Haus am Rande Londons, weshalb ich es noch nicht so dringend damit habe, abzuhauen. Ich vernehme lautes Gelächter, weshalb ich zu den beiden gehe, um sie über einen riesigen Karton gebeugt zu finden. „Was macht ihr da?", will ich belustigt wissen und lehne mich in den Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt. Louis dreht sich stöhnend zu mir um. „Ich weiß auch nicht, warum deine Mum es für gut befunden hat, mich diesen Job übernehmen zu lassen. Du bist schließlich größer als ich!" Grinsend hebe ich eine Augenbraue. Wie ich es liebe, wenn er unseren Größenunterschied erwähnt! Zwar ist er älter als ich, geht mir aber gerade mal bis zum Kinn, weshalb ich ihn immer aufziehe, was er natürlich nicht so toll findet. „Das ist ein neuer Hängeschrank", erklärt Mum mir und richtet sich kurz auf, um sich Haare aus dem Gesicht zu streichen. „Der alte hat gestern unglücklicherweise den Abgang gemacht." Jetzt richtet sich auch Louis auf. „Und warum lässt du mich den Knochenjob machen lassen, obwohl du einen so starken Sohn an deiner Seite hast?" Er klingt beinahe vorwurfsvoll, wobei wir wissen, dass er das nicht ernst meint. Er kommt zu mir und drückt spielend beeindruckt meinen Bizeps. „Eindeutig. Ich bin für so etwas" Er zeigt auf den Karton. „Nicht geschaffen." Und so macht er auf dem Absatz kehrt und läuft wieder nach draußen zu seiner Liege. Mum guckt ihm kopfschüttelnd nach. „Dein Stiefbruder ist echt unmöglich", stellt sie lachend fest und winkt mich zu sich, damit ich ihr helfen kann. Keine 20 Minuten später hängt der Schrank an dem Platz, an dem der alte gewesen ist. Zufrieden inspiziert Mum unser Werk und lächelt mir dankbar zu. „Auf dich ist Verlass Harry. Danke." „Keine Ursache." Ich umarme sie kurz, dann gehe ich zu Louis, weil wir heute Abend damit dran sind, uns ums Essen zu kümmern. Eine Tradition in unserer Patchworkfamilie: Alle sind mal mit Kochen dran, auch wenn besonders Louis echt ein Chaot ist, wenn es darum geht, etwas essbares zuzubereiten, weshalb ich ihm meistens helfe. „Aufstehen Kumpel! Zeit, sich um die Versorgung zu kümmern!" Er hebt gelangweilt den Kopf. „Kannst du das nicht allein machen?", quengelt er und zieht einen Schmollmund, weil ich den Kopf schüttele. „Nichts da. Geteiltes Leid ist halbes Leid. Komm schon. Wir müssen ja kein Fünfgängemenü zaubern." Seufzend streckt er sich. „Erstens empfindest du Kochen nicht als Leid, da es dein Hobby ist. Zweitens könnte ich sehr wohl ein Fünfgängemenü vertragen, weil ich mega hungrig bin." Lachend klatschte ich in die Hände. „Na dann, beeil dich lieber Tomlinson, sonst kriegst du nichts!" Das lässt er sich nicht zweimal sagen. Sofort springt er auf und sprintet hinter mir her, während ich quer durch das Erdgeschoss rase, um vor ihm zu flüchten. Als ich die Treppe hinauf haste und dabei immer zwei Stufen auf einmal nehme, schreit er: „Na warte Styles! Das kriegst du zurück!" Ich verschanze mich in meinem Zimmer, woraufhin er wie wild an die Tür hämmert. „Harry! Das ist unfair!" Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. Es ist so leicht, Louis zu ärgern und es macht so viel Spaß. Irgendwann stellt er das Klopfen ein und murrt beleidigt: „Na gut. Dann nicht." Weil ich nicht so sein will, öffne ich die Tür. „Versprich mir, dass du mir hilfst", verlange ich, weswegen er sich endlich geschlagen gibt. „Aber nur unter meiner Regie." Er hält mir seine Hand hin, damit ich einschlagen kann, was ich auch tue. Augenblicklich streckt er mir die Zunge hinaus und hechtet, wie von der Tarantel gestochen, nach unten, während ich ihm wesentlich langsamer folge. Unten steht Mum in der Türschwelle zur Küche und beobachtet uns kopfschüttelnd. „Ihr seid echt unglaublich. Wenn ich irgendwem erzähle, ich hätte zwei erwachsene Kinder, glaubt mir das keiner." Louis, der Schuhe anhat und jetzt ungeduldig mit seinem Schlüsselbund spielt, bedeutet mir, mich auch anzuziehen. „Ach tragen wir zum Kochen neuerdings Schuhe?", frage ich sarkastisch, wofür ich einen Boxer in die Rippe seinerseits bekomme. „Blödi. Heute gibt es die schnelle Variante. Anne, wir sind in einer halben Stunde wieder da."
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Bruderherz - Larry AU ✔
FanfictionIch bin Harry. Harry Styles. Ich bin schwul. Zumindest glaube ich das. Ich bin verliebt. Verliebt in einen Jungen. In einen Jungen, in den ich nicht verliebt sein darf. Denn er ist mein Stiefbruder. Die Liebe zwischen Harry und Louis könnte schön w...