Bruderherz - Larry AU ✔

18

Wenig später schlendere ich neben Mum durch das Europarkshoppingcenter und komme gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. Das Gebäude ist riesig und echt schön – und überfüllt von Menschen, die durch die Geschäfte stöbern, lachen und gegenseitig mit ihren Erbeutungen angeben. Auf einmal zieht Mum mich beiseite, auf eine kleine Sitzgelegenheit, etwas abgegrenzt von dem ganzen Trubel.

„Harry... ich hab mich noch gar nicht so richtig zu deinem Outing geäußert", raunt sie mir mit gesenkter Stimme zu. Prompt zieht sich mein Magen nervös zusammen. Ich weiß zwar, dass sie mich akzeptiert, trotzdem bin ich aufgeregt, was genau sie mir jetzt zu sagen hat – hoffentlich wird das hier kein Aufklärungsgespräch 2.0 der besonderen Art... ich kann mich noch sehr gut an ihren ersten Versuch erinnern, mir die Welt der Sexualität zu erklären. Damals war ich 13 und das erste Mal so richtig verliebt...

Doch glücklicherweise lächelt sie mich nur an und flüstert: „Ich weiß, ein Shoppingcenter ist nicht der geeignetste Ort, aber ich wollte nicht, dass Travis, Louis oder gar Eleanor zuhören. Dann lieber ein paar Leute, die wir weder kennen noch verstehen." Ich nicke. So weit, so gut.

„Ich wollte dir nur versichern, dass ich es hundertprozentig akzeptiere. Und wenn du einen Freund haben solltest oder kriegst, dann verlange ich förmlich von dir, ihn mir vorzustellen. Ich schwöre dir Harry, dass sich zwischen uns nichts ändern wird und ich dich nicht anders behandle. Du bist mein Sohn, und nur weil ich irgendwann mal meinem Schwiegersohn die Krawatte zur Hochzeit binde und nicht meiner Schwiegertochter die Haare, wird für mich keine Welt untergehen. Und für Travis ebenfalls nicht."

Wow. Das treibt mir geradezu Freudentränen in die Augen. Dankbar umarme ich sie und flüstere: „Danke. Das bedeutet mir echt viel." Schmunzelnd wuschelt sie mir durch die Haare. „Und jetzt richte unauffällig deinen Blick nach rechts in das kleine Café und lasse deinen Charme spielen. Du wirst nämlich beobachtet."

Tatsächlich. Als ich den Kopf hebe, bemerke ich einen ziemlich gutaussehenden Typen, der hinter der Glasfront des Cafés an einem Tisch sitzt und seelenruhig in seinem Kaffee rührt, während sein Blick auf mir ruht. Also stehe ich auf, straffe meine Schultern und gehe auf ihn zu. Überrascht hebt er eine Augenbraue, sobald ich durch die Tür trete und mich auf den freien Stuhl neben ihm fallen lasse. Ein kurzer prüfender Blick nach draußen – Mum ist weg, dann sage ich: „Ist das immer deine Art, Leute so lange anzuschauen, bis sie zu dir kommen?" Seine Mundwinkel verziehen sich zu einem Grinsen.

„Und ist es immer deine Art, dich an Tische fremder Menschen zu setzen, nur weil sie dich beobachten?"

„Du gibst es also zu?"

„Was gebe ich zu?"

„Dass du mich beobachtet hast."

„Tut mir leid, aber ich konnte nicht anders."

„Siehst du? Und ich konnte nicht anders, als auf dich zuzugehen."

„Du bist Engländer, kann das sein?"

„Du doch auch."

Erneut huscht ein Lächeln über seine Lippen. „Stimmt. Wie heißt du?" „Harry, und du?" „Liam." Vorwitzig klaue ich ihm seine Tasse und nippe an ihr, bevor ich: „Freut mich, dich kennenzulernen, Liam", sage. Da ich sowieso nicht weiß, wo die anderen sind und Liam echt nett zu sein scheint, bestelle ich mir kurzerhand einen Latte Machiatto und betrachte ihn mir genauer. Er hat braune Haare, dunkle Augen, ein volles Gesicht und einen Dreitagebart. Jep, er sieht gut aus. SEHR gut. „Und was macht ein einsamer Engländer wie du an einem Freitagnachmittag in einem Café in Salzburg?", will ich wissen.

Er zuckt mit den Schultern. „Ich lebe hier und wollte mich eigentlich mit einer Bekannten treffen, allerdings wurde ich sitzengelassen." Ich hebe interessiert eine Augenbraue. „Du lebst hier? Ist ja cool." Er fährt sich durch die Haare, ehe er sich auf seine Ellbogen stützt, um mir direkt in die Augen schauen zu können. „Ja, ich studiere hier Soziale Arbeit. Bin mit 18 hierhergekommen." Anerkennend nicke ich.

„Das ist so ziemlich das, was ich auch mal machen will."

„Ach echt? Ich hätte dich auf älter als 18 eingeschätzt."

„Bin ich auch, momentan studiere ich aber noch in London Musikwissenschaften. Nächstes Jahr bin ich fertig, dann will ich unbedingt hier hin."

„Na wie passend, dass du heute schon Kontakte knüpfst." Er zwinkert mir zu und lehnt sich wieder in seinem Stuhl zurück, während ich nicht verhindern kann, dass mein Herz schneller wird. Was passiert hier grade?

Doch egal, was das grade ist, es wird durch einen wütenden Louis zerstört, der wie von der Tarantel gestochen hereingefegt kommt. „Harry, da bist du ja! Ich hab dich schon überall gesucht!" Böse funkelt er erst mich, danach Liam an und packt meinen Arm, um mich hochzuziehen. „Anne und Dad warten schon!" Es ist offensichtlich, dass er lügt, er ist einfach nur verdammt eifersüchtig, was mich zum Schmunzeln bringt und irgendwo auch stolz. Dennoch reiße ich mich von ihm los. Zumindest will ich mich von Liam verabschieden.

„Sorry, ich muss wohl los...", nuschle ich zerknirscht, woraufhin er lässig abwinkt, ehe er eine Visitenkarte aus seiner Jackentasche kramt und mir reicht. „Melde dich einfach, okay? Der Kaffee geht auf mich!" Kaum sind wir draußen, herrsche ich ihn aufgebracht an: „Was sollte das gerade?" Abfällig schnaubend trabt er neben mir her. „Was das sollte? Das Gleiche könnte ich dich fragen! Du warst doch derjenige, der mit wildfremden Typen rumflirtet!" Genervt verdrehe ich die Augen. „Ich hab gar nicht geflirtet", verteidige ich mich beleidigt und verschränke die Arme vor der Brust. Der kann aber auch aus jeder Mücke einen Elefanten machen!

Abrupt bleibt er stehen und hält mich fest, um meinem Gesicht ganz nah zu kommen. „Du gehörst mir, Styles. Und zwar nur mir", stellt er zwischen zusammengebissenen Zähnen klar, dann lässt er mich verdaddert stehen und joggt zu Eleanor, die vor einem Klamottenladen auf ihn gewartet hat. Lässt sich nur hoffen, dass sie in das Szenario nicht zu viel hineininterpretiert...

Jealous Louis is my fav Louis xD Ach Hazza, sei bloß vorsichtig mit dem lieben Liam *bedeutungsschweres Schulterklopfen* was meint ihr? Ist er vorsichtig oder doch badboymäßig (oh Gott Harry und Badboy hahaha guter Witz xD)

regt euch das auch immer auf, wenn Harry in jeder verdammten FF als totaler Badboy dargestellt wird? like lass mein Baby doch mal in Ruhe Bananen essen und Lou anhimmeln, der tut doch keiner Fliege was zu Leide! *emotionaler Ausbruch beendet*

lots of love ♥