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Weil ich zu größere Angst vor den Folgen des Nichtkommens, als vor der Bedingung habe, schlüpfe ich im Bad schnell in Jogginghose und Shirt, bevor ich zu ihm fahre. Hoffentlich wird Louis nicht vorher wach... Noch bevor ich klingeln kann, wird der Türöffner mit einem Surren betätigt und ich trete in das kühle Treppenhaus ein.

Von oben vernehme ich bereits Zayns Stimme, die mir eine Gänsehaut bereitet. Drei Kreuze, wenn ich das hier überlebt habe... „Styles, ich habe dich schon erwartet."

Grinsend steht er im Türrahmen und zieht genüsslich an seiner Zigarette. Schüchtern nickend folge ich ihm ins Innerste der Wohnung. Er führt mich ins Wohnzimmer, welches verdächtig nach Gras riecht, und drückt mich auf die Couch, er selbst tigert durch den Raum auf und ab.

„Ein Wort an jemanden und du kannst dich begraben lassen", warnt er mich drohend, woraufhin ich heftig schlucke. Wenn ich nicht schon vorher gestorben bin. Er schnipst den Zigarettenstummel in einen Aschenbecher, der auf dem Couchtisch steht, dann fährt er fort: „Und wenn Louis davon erfährt, werde ich dafür sorgen, dass er aus dem Verkehr gezogen wird, vertrau mir."

Seine Stimme klingt so Angst einflößend, dass ich befürchte, mir gleich in die Hose zu machen. Egal, was er von mir verlangt, ich werde es tun. Ich werde nicht zulassen, dass er Louis etwas antut. Eher würde ich sterben.

Plötzlich kommt Zayn mir ganz nah. Er kniet sich vor mich und malt mit seinem Zeigefinger kleine Kreise auf mein Knie. „Du stehst auf Schwänze. Oder?" Er hebt den Blick und guckt mich unschuldig an. Mir wird heiß. Er erwartet ernsthaft, dass ich ihm das bestätige. Langsam nicke ich. Ein böses Lächeln huscht über seine Lippen, als er seine Hände an meine Hüften legt.

Vergebens versuche ich, mich aus seinem Griff zu befreien, doch er lässt mich nicht los. Allmählich kriege ich es richtig mit Angst zu tun. Was will er von mir?

Als könne er Gedanken lesen, säuselt er zuckersüß: „Ich verlange, dass du meinen ein wenig verwöhnst. Nur ein wenig. Und im Gegenzug", er zieht meine Hose ein Stück hinunter, „werde ich mich revanchieren."

„Nein", bringe ich mühsam hervor. Seine Miene verfinstert sich. „Was hast du gesagt?" Erstaunt hebt er eine Augenbraue. „Ich... ich kann das nicht", stammle ich. „Meinetwegen fasse ich dich an, aber lass mich bitte los." Er schnaubt abfällig.

„Und du denkst wirklich, dass du mit 'Bitte' bei mir weiterkommst?" Tadelnd schüttelt er den Kopf, ehe er mir finster in die Augen schaut. „Gut Styles. Ungehorsam muss ich leider bestrafen." Und noch bevor ich irgendetwas erwidern kann, verpasst er mir gekonnt eine Ohrfeige.

Schlagartig beginnt meine Haut zu brennen. Doch anscheinend reicht ihm das noch nicht, denn er verlangt: „Steh auf!" Weil ich mich aus Schock nicht rühre, zerrt er grob an meinem Handgelenk. „Du sollst aufstehen hab ich gesagt!", schreit er auf einmal. „Ja....jjaaa", stottere ich, immer noch unfähig, zu handeln, obwohl ich tief im Innersten weiß, dass er mir weh tun wird. Die Ohrfeige war nur ein Vorgeschmack.

Ich liege richtig, denn schon landet seine Faust in meiner Magengrube, sodass ich in mir zusammensinke, wobei ich beinahe mit der Stirn gegen den Tisch knalle. Unter Schmerzen bleibe ich liegen, darauf bedacht, wieder normal zu atmen. Im Moment verlässt nur Keuchen meine Lunge. Aber anstatt es dabei zu belassen, zieht er mich hoch, um mich gegen die Wand hinter uns zu schubsen.

„Du elendiger Schwuchtel. Weißt du eigentlich, wie dumm du warst, hier nach Jahren wieder aufzutauchen? Oh Styles, du bist so naiv und blöd, dass es schon wieder lustig ist!", faucht er, dann rammt er sein Bein in meine Mitte. Ächzend kippe ich um. Mittlerweile rinnen Tränen mein taubes Gesicht hinunter.

Am liebsten würde ich laut weinen, allerdings will ich ihm erstens diese Genugtuung nicht geben, zweitens bin ich noch viel zu benommen, was er weiterhin ausnutzt. Erneut tritt er mir in den Magen, danach beugt er sich über mich und beginnt, mir ins Gesicht zu schlagen. Ich wünschte, ich könnte mich wehren. Ehrlich, wahrscheinlich hätte ich das sogar gekonnt.

Aber jetzt ist es zu spät. Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen, sondern versuche nur, bei Bewusstsein zu bleiben. Mir ist kalt, schlecht und bin kurz davor, ohnmächtig zu werden. So muss es sich garantiert anfühlen, zu sterben. Als er fertig ist, rappelt er sich auf, tritt mir nochmal in den Rücken, was mich zusammenzucken lässt, bevor er mich hochzieht und mich Richtung Haustür schiebt.

„Und jetzt verpiss dich, Harry, sonst bring ich dich um." Nach einem weiteren Schlag auf den Hinterkopf drängt er mich in den Hausflur. Blut, Spucke und Tränen fließen meine Wangen herab und ich bin kurz davor, mich zu übergeben, weshalb ich die Treppen hinuntertaumle, um mich draußen würgend über eine Mülltonne zu lehnen.

Die Schmerzen sind unerträglich. Mein Gesicht fühlt sich an, als stünde es in Flammen und bei jedem Schritt krümme ich mich ächzend.

Kaum dass ich den Wagen erreicht habe, breche ich weinend über dem Lenkrad zusammen. Mein Körper bebt und unkontrolliertes, markerschütterndes Schluchzen verlassen meine Kehle. „Au... au ... warum..... ich....", wimmere ich und wische mir über die Nase. Erneut durchfährt Schmerz mich, weshalb ich es nicht nochmal mache.

Stattdessen werfe ich vorsichtig einen Blick in den Rückspiegel – ein Fehler, da ich so sehen kann, wie zugerichtet ich bin. Das Einzige, was ich sehen kann, ist rot. Mein linkes Auge ist angeschwollen und meine Nase schief, wahrscheinlich gebrochen. Gerade will ich mein Handy aus meiner Hosentasche kramen, da muss ich abermals würgen, weshalb ich mich zur geöffneten Autotür beuge.

Genau in diesem Augenblick klingelt mein Handy. Ohne zu prüfen, wer dran ist, hebe ich ab. Ich brauche Hilfe, egal von wem. „Harry?" Niall. „H...a...allo", röchle ich, mir den Mund abwischend. „Harry? Was ist passiert? Du klingst schrecklich!"

„Zayn.... kannst... kannst du... mich abholen?"

„Wo bist du?"

„Vor seiner Wohnung. Und bitte... kein... kein... kein Wort zu Louis."

„Gib mir zehn Minuten!"

Zum Glück wohnt Niall nicht weit entfernt, sodass er tatsächlich kurze Zeit später angejoggt kommt. Ich lehne mit meinem Kopf gegen den Sitz und versuche, zu atmen, ohne Schmerzen zu haben, was mir jedoch misslingt.

 "Harry! Was zum Teufel ist passiert?" Fassungslos kommt er vor mir zum Stehen. „P...pass auf", flüstere ich, um ihm wegen der Kotze vorzuwarnen. „Harry, das ist mir gerade mal egal. Du musst ins Krankenhaus!" Er hievt mich nach draußen, hilft mir auf den Rücksitz, um dann selbst zu fahren, während ich zu einer Kugel zusammengerollt daliege und mein Bestes gebe, nicht nochmal zu weinen. 

I'm so so sorry okay :((( ich musste so heulen beim Schreiben, weil ich mir das dummerweise alles bildlich vorgestellt hab :( unser armer Hazza :( Zayn die Bitch soll sich mal verpissen...

Ich hoffe ihr verzeiht mir das Drama omg...

Noch ne Frage: Hättet ihr Bock auf ne Larry Punk FF? (ich weiß gibt schon voll viele aber yolo)

lots of love ♥




Bruderherz - Larry AU ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt