Da brach auf einmal der Schnee auf uns herab. Ich wurde ganz unter ihm begraben und wusste, ich hatte keine Kraft mehr, um mich zu rühren. Also blieb ich liegen, unter dem Schnee begraben und rührte mich nicht mehr.
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POV Legolas:
Ich richtete mich im Schnee auf. Nach und nach tauchten auch die anderen Gefährten aus dem Schnee auf. Nur Ithilwen fehlte. Ich blickte Aragorn an, der mit den Schultern zuckte. Dann begann ich im Schnee nach ihr zu suchen. Aragorn und Gandalf halfen mir. Als ich gerade in einem großen Schneehaufen grub, sah ich einen dunkelgrünen Mantel. Ich schob den Schnee ganz beiseite. Da lag sie und rührte sich nicht. Angst überkam mich. Ich packte sie bei den Schultern und rüttelte daran. Sie war kalt. Rasch überprüfte ich ihren Atem. Sie atmete noch. Glück gehabt. Ich hob sie auf und trug sie, während ich nach Aragorn rief. Als ich zum fünften Mal rief, sah ich ihn kommen. Als er Ithilwen sah, stockte ihm der Atem. „Schnell!", sagte ich und zog meinen Mantel aus. Ich legte ihn in den Schnee und sie darauf. Aragorn untersuchte sie grob, doch er fand nichts, außer, dass sie unter Kälte litt. Es war blöd, dass ich keinen zweiten Mantel hatte. Da schob auf einmal jemand einen roten an mir vorbei und deckte Ithilwen damit zu. Boromir. „Warum tust du das?", fragte ich, denn sobald ich mitbekommen hatte, mochten sich Boromir und Ithilwen wenig. „Ich ... Es tut mir Leid, dass ich so misstrauisch war. Das möchte ich wieder gut machen!", entgegnete Boromir, als er meinen Blick sah. Aragorn richtete sich auf und klopfte sich den Schnee von den Knien ab. „Ich konnte nichts finden, Legolas", sagte er. Ich hob Ithilwen auf und war entschlossen, sie bis ans Ende der Welt zu tragen, wenn es nötig wäre.
POV Ithilwen/Eryniel:
Als ich zu mir kam, lag ich in weichen Armen. Ein roter Umhang war um mich geschlungen. Neben mir hörte ich das laute und angestrengte Atmen meiner Freunde. Moment mal, hatte nicht Boromir einen roten Reisemantel gehabt? Ich richtete mich schnell auf und fiel beinah in den Schnee. „Nicht so hastig!" Aragorns Stimme ließ mich herumfahren. Er und Legolas, der mich wahrscheinlich getragen hatte, standen hinter mir. Legolas hatte einen total durchnässten Mantel an, während die von den anderen Gefährten bereits getrocknet waren. Ich spürte den Schmerz meiner Wunde und wunderte mich, dass die anderen sie nicht bereits entdeckt hatten. „Wie lange war ich bewusstlos?", fragte ich. „Legolas fand dich vor einem halben Tag unter einem großen Schneehaufen und trug dich. Wir haben beschlossen, umzukehren. Für die Halblinge und dich wäre es der Tod gewesen. Außerdem wird das Rothorntor bewacht", erzählte Gandalf. Da merkte ich erst, dass etwa eine Meile vor uns wieder Gras lag und ich nicht einmal mehr einsank, was ich ja sowieso nicht getan hatte. „Du hast uns einen schönen Schrecken eingejagt, Ithilwen.", sagte jemand und legte mir die Hand auf die Schulter. Als ich mich umdrehte, sah ich Boromir. „Hier hast du deinen Mantel", sagte ich und gab ihn ihm zurück. „Vielen Dank. Freunde?", fragte er und hielt mir die Hand hin. Grinsend schlug ich ein. „Freunde!"
Nach mehreren Tagen erreichten wir Moria. Oder Khazad-dum, wie es bei den Zwergen heißt. Wir standen vor dem Tor, doch Gandalf erinnerte sich nicht mehr an das Passwort. Als ich den Spruch auf der Innenseite las, lachte ich hell und laut auf. Alle anderen Gefährten sahen mich überrascht an. Leise, um Gandalf nicht zu stören, trat ich an die Wand und hielt meine Hand gegen den Stein. „Mellon", sagte ich leise und sanft. Die Tür schwang nach innen. Gandalf, der mich gehört hatte, blickte mich kurz an. Ich sah Verwunderung und Überraschung in seinen Augen. Dann traten wir alle hinein. „Ahh!", hörte ich plötzlich Frodo schreien. Ein riesiger Tentakel hatte ihn gepackt und zog ihn aus dem Eingang der Minen. Auch ich spürte, wie mich etwas packte. Ein zweiter Tentakel. Er schlang sich einfach um meinen Knöchel und zog mich nach draußen. Ich hörte die anderen Gefährten fluchen oder schreien, doch ich war ganz auf den Tentakel fixiert. Mit meinem Schwert hackte ich ihn ab, dann glitt ich elegant über den Tentakel zu Boden. Ich landete in knietiefem Wasser. Ich zog meinen Bogen und schoss dem Ungetüm ins Auge. Es ließ Frodo los. Ich rannte zu ihm, fing ihn auf und rannte zum Eingang. „Kommt", sagte ich zu den verdutzten Gefährten. Wir traten hinein und ich bekam gerade noch mit, wie hinter uns der Eingang einstürzte. „Nun müssen wir wohl drei Tage durch ewige Dunkelheit laufen", stöhnte Frodo. Auch die anderen (alle bis auf Gimli und Gandalf) stöhnten auf. Es war zwar dunkel, aber meine Augen begannen sich langsam an die Dunkelheit zu gewöhnen. „Nun werdet ihr die Gastfreundschaft der Zwerge kennenlernen. Feiert nun, denn wir sind in einer einzigartigen Mine!", sagte Gimli und ich verschluckte mich. Hustend und Prustend versuchte ich zu atmen. „Ithilwen, was ist?", fragte mich Legolas. Wegen der Dunkelheit konnte er mich wohl nicht sehen. Ich fing mich langsam wieder und sagte, genau in dem Moment, in dem Gandalf seinen Stab anmachte: „Das ist keine Mine, das ist ein Grab!" Gimli und auch alle anderen keuchten erschrocken auf. Legolas hob einen Pfeil vom Boden auf und bestätigte, was ich sowieso schon wusste: „Orks!"
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Túre í maranwe - Schatten der Vergangenheit
Fanfiction„Das ist kein Feind für Euch! Flieht!", sagte er und ich hörte Verzweiflung aus seinen Worten heraus. „Ich weiß, was ich kann. Ich werde ihn besiegen. Geht nur!", erwiderte ich und blickte ihn mit meiner gesamten Entschlossenheit an. „Ich zweifle ni...