21.// Der Engel des Himmels

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„Nun ja, die Elben wollen ein Begräbnis für Mithrandir abhalten und ..." „Du willst dabei sein!" beendete ich seinen Satz. Aragorn nickte zögerlich. „Wenn es dir nichts ausmacht?" „Nein. Geh, Aragorn. Verabschiede dich von ihm. Richte den anderen meine Grüße aus!", sagte ich, als Aragorn aus dem Zimmer eilte.


Einerseits war ich traurig, dass Aragorn gehen musste und ich nicht bei dem „Begräbnis" dabei sein konnte, andererseits war ich auch froh darüber. Ich hasste den Tod und die dazugehörenden Begräbnisse. 

Bald schallten vereinzelte, klagende Elbenstimmen zu mir durchs Fenster und meine Laune trübte sich. „Warum musstest du ziehen, grauer Wanderer?" „Warum segeln zum grauen Ufer?" Mit jeder Zeile, die die Elben sangen, tropften mehr und mehr meiner Tränen auf den Boden. 

Schließlich hielt ich es nicht mehr aus und stand auf. Erst jetzt merkte ich, dass ich nichts weiter trug, außer einem langen weißen Gewand, das wie die Vorhänge im leichten Wind flatterte. Ich nahm meine Kraft zusammen und trat auf den Balkon. 

Viele Elben, darunter auch die Gefährten, hatten allesamt weiße Gewänder an und sangen ein Trauerlied für den gefallenen Zauberer. Die Worte waren traurig, so unendlich traurig, dass ich merkte, wie mir heiße Tränen über die Wangen liefen. Ich beschloss, nun endlich für meinen Bruder zu trauern, ihn auf meine Art zu verabschieden. Ich hatte noch keine Zeit dazu gehabt und trotzdem wusste ich, dass ich es tun musste. Ich konnte nicht ewig davonlaufen! Leise nahm ich die Melodie der Elben auf.

Der Schatten, er lastet schwer über mir.

Meine Seele, sie kann es nicht glauben!

Der Schatten wird niemals vergehen.

Verzeih mir, Eluréd!

Ich konnte dich nicht retten.

Ich sah, wie du in die Dunkelheit triebst,

Und konnte dich nicht retten.

Als du, wie ein glühender Stern,

Am Horizont vergingst,

Da versank meine Welt in drückender Finsternis.

Ich konnte dich nicht retten!

Ich sehe kein Licht mehr am Horizont.

Keine Hoffnung.

Verzeih mir, Eluréd,

Wenn ich versage.

Ich ertrage es nicht länger ...

Dich gehen zu sehen.

Eluréd ... verzeihe mir ...

Ich brach ab. Dieses Lied, es hatte mir den Rest der Hoffnung genommen. Die letzten Strahlen am Horizont waren verschwunden. Traurigkeit erfüllte mich. So tiefe Traurigkeit, dass ich dachte, ich würde an ihr ersticken. 

„Eluréd ...", murmelte ich und spürte, wie mir die Tränen in Sturzbächen über die Wangen liefen. Ich sah meinen Weg nicht mehr. Ich sah überhaupt nichts mehr. Die Dunkelheit hatte mich befallen. 

„Ithil?", sagte eine leise Stimme neben mir. Ich wandte den Kopf. Eluréd? War das Erste, was mir durch den Kopf schoss. „Ithil, was ist mit dir?", fragte die in Weiß und Silber gekleidete Gestalt. Sie war so schön, dass sie mir wie ein leuchtender Engel erschien. Er vertrieb die Dunkelheit ein wenig und ich sah wieder klarer. Nun erkannte ich den vermeintlichen Engel. Er sah Eluréd ziemlich ähnlich, doch er war es nicht. Es war Legolas.


Verzeiht mir bitte meinen fiesen Cut, aber das musste sein. 

Wie wird es wohl weitergehen? Wird Ithil den anderen die Wahrheit erzählen? Und wie verdaut Legolas das traurige Bild von Ithil? 

Wenn dieses Kapitel euch gefallen hat, dann schenkt mir doch ein kleines Sternchen oder/und lasst einen Kommentar da! Eure Meinung ist mir sehr wichtig und ich freue mich über eure Rückmeldungen.

 Lg, Lúthy

Túre í maranwe - Schatten der VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt