(Erinnerung)
Auch Eluréd blieb stehen und genoss einen Augenblick das wunderschöne Bild, das sich uns bot, dann lief er weiter. Schnell rannte ich ihm hinterher und wusste, dass sich diese Erinnerung soeben in meinen Kopf eingebrannt hatte.
POV Aragorn:
Ich stand noch immer in Ithils Zimmer und blickte zu Legolas. Nachdem mir irgendwann im Laufe der Trauerfeier aufgefallen war, dass nicht nur Ithil, sondern auch Legolas gefehlt hatte, hatte ich mich auf den Weg zu Ithils Zimmer gemacht, einfach, weil es die erste Idee gewesen war, wo der Elb sein könnte. Nun saß besagter Elb auf ihrem Bett und raufte sich die blonden Haare.
„Was ist los, Legolas? Was war mit Ithil?" Sie war vor etwa fünf Minuten einfach an mir vorbeigerannt, doch ich war zu perplex gewesen, um sie aufzuhalten. Legolas, der eingesehen hatte, dass sie anscheinend nicht hatte reden wollen, hatte sich auf ihr Bett gesetzt und war für etwa fünf Minuten in Schweigen verfallen.
„Sag doch, Legolas. Was hat sie?", fragte ich erneut, bevor ich mich neben ihn setzte. Irgendetwas schien den Elben zu beschäftigen. Aber was?
„Aragorn, mit Ithil ..." Der Elb verstummte. Das sah ihm gar nicht ähnlich. Was war nur passiert?
„Ja, was ist mit ihr, Legolas?" Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen, jedes Wort auf diese Weise aus ihm herauspressen zu müssen, doch ich musste wissen, warum Ithil so durch den Wind war.
„Ich weiß es nicht genau, Aragorn. Doch ich habe für eine Moment hinter ihre Fassade geschaut, Aragorn." Legolas wandte sich ab, wahrscheinlich um den Schrecken zu verbergen, der über sein Gesicht huschte und das machte mich noch unruhiger. Ich war besorgt – um Legolas und um Ithil. Wenn Legolas mit seinem feinen Gespür und seinen elbischen Fähigkeiten besorgt um Ithil war, dann musste etwas Schlimmes passiert sein.
Schnell trat ich zu ihm und legte ihm meine Hand auf die Schulter. „Es ist nicht deine Schuld, Mellon. Erzählst du mir, was dich bedrückt? Ich kann dir helfen, Legolas.", sagte ich und meinte es ernst. Wenn er mir erzählen würde, was ihn bedrückte, würden wir Ithil vielleicht helfen können.
„Ich habe es gesehen, Aragorn. Zwar nur für einen Moment, aber ... ich habe es gesehen!" seine Worte verwirrten mich. Was hatte er gesehen? Doch der Elb redete schnell weiter, als hätte er geahnt, dass ich mir aus seinen Worten keinen Reim machen konnte.
POV Legolas:
Ich war noch immer ganz durch den Wind über meine Entdeckung. Ithil ... Ithil ... ich hatte Mitleid mit ihr. Sie ... Ich riss mich zusammen und begann meinem besorgten Freund zu erzählen, was passiert war.
Kurz nachdem die Elben erste Trauerlieder angestimmt hatten, war ich auf eine weiße Gestalt aufmerksam geworden, die auf einem der Balkone stand. Zuerst hatte ich gedacht, es wäre die hohe Frau Galadriel, doch die war hier unten unter den Trauernden. Also gab es nur noch eine Möglichkeit, wer diese Gestalt sein konnte. Nämlich Ithil. Sie war die Einzige, die aufgrund ihrer Verletzung nicht an der Trauerfeier hatte teilnehmen können und ... ich musste zu ihr! Ich kämpfte mich regelrecht durch die silber- und weißgekleideten Elben bis zur Tür und spurtete die Treppen hinauf bis zu ihrem Zimmer.
Als ich durch die Tür trat, fand ich die Tür zum Balkon offen vor, die weißen Vorhänge wehten im Wind. Ich ging behutsam zu ihr auf den Balkon, trat neben sie ... Bei den Valar ... ich kann ... nicht weiter ... erzählen ...
POV Aragorn:
„Trat neben sie ..." Legolas setzte noch ein paar Mal neu an, aber es kamen einfach keine Worte mehr heraus. Ihn schien das auch zu beunruhigen, dass sah ich ihm an. Verdammt, was war nur weiter passiert? Das waren zu wenige Informationen ...
„Wo ist E -, äh Ithil?", fragte eine bekannte Stimme. Haldir trat neben mich und Legolas. „Sie ist ... weg", brachte Legolas nach einem bedrückten Schweigen heraus.
„Wie weg?", fragte Haldir und obwohl er ruhig blieb, sah ich eine gewisse Panik in seinen Augen. Rasch berichtete ich ihm alles, was Legolas bisher gesagt hatte. Haldirs Blick wurde besorgt.
„Wisst Ihr, wo sie jetzt ist?", fragte er an mich und Legolas gerichtet. Da der blonde Elbenprinz immer noch schwieg, antwortete ich für ihn.
„Nein. Wegen ihrer Wunde sollte Ithil eigentlich nicht so weit gekommen sein ..." „Ich gehe mit den anderen Wachen los, sie suchen", meinte Haldir immer noch besorgt.
"Ja, tut das, Haldir. Wir werden gleich mitkommen, wartet aber nicht auf uns!", sagte ich, da Legolas sich immer noch nicht in das Gespräch eingemischt hatte. Der Angesprochene nickte nur knapp, bevor er aus Ithils Zimmer eilte.
DU LIEST GERADE
Túre í maranwe - Schatten der Vergangenheit
Fanfic„Das ist kein Feind für Euch! Flieht!", sagte er und ich hörte Verzweiflung aus seinen Worten heraus. „Ich weiß, was ich kann. Ich werde ihn besiegen. Geht nur!", erwiderte ich und blickte ihn mit meiner gesamten Entschlossenheit an. „Ich zweifle ni...