Kapitel 5

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KAPITEL 5 - STRANDTAG MIT FOLGEN

Dawson

Als ich die Kühlbox abgestellt hatte, breitete ich die Decke aus und setzte mich. Colter grinste breit und gesellte sich zu mir.
„Hast du die Ladies gesehen?", fragte er strahlend und schnappte sich eine Dose Cola aus der Kühlbox.
Leicht nickte ich und sah auf das Meer. Gerade waren mir noch zu viele Menschen im Wasser, doch in spätestens einer Stunde würde sich das ändern. Die Meisten würden irgendwo Mittag essen gehen. So war es fast jeden Samstag. Also schnappte ich mir mein Buch und fing an zu lesen.

Gegen Mittag sollte ich recht behalten: die Leute verschwanden langsam. Also legte ich mein Buch weg und zog mein Shirt aus. Kurz tippte ich Colter an, zeigte auf das Meer. Er nickte und beobachtete wieder eine kleine Gruppe Mädels. Amüsiert schüttelte ich meinen Kopf und lief geradewegs auf den Ozean zu. Das Wasser war angenehm und so schwamm ich einige Runden. Der Ozean ließ mich abschalten, es flogen einige Vögel über meinem Kopf vorbei. Ich liebte Vögel aller Art.

Nachdem ich mich ausgepowert hatte, schwamm ich zurück an den Strand und ließ mich neben Colter auf die Decke fallen. Aus der Kühlbox schnappte ich mir eine Flasche Wasser und trank einige kräftige Schlucke. Noch immer beobachtete Colter eine Gruppe mit vier Mädels. Ohne genauer hinzuschauen erkannte ich eine Blonde, zwei Brünette und eine mit pinken Haaren.
„Dawson, ich bin verliebt", erwiderte Colter und sah mich an.
„Und in welche der Chicas?" Wir zuckten total zusammen und sahen hinter uns.
Hayes.
Sofort wandte ich meinen Blick ab. Was wollte er hier?
„Die mit den pinken Haaren", erwiderte Colter seufzend.
Nein, Colter! Nicht antworten, du Vollidiot!
„Hm, gute Wahl." Hayes machte sich auf den Weg zu den vier Mädels.
„Was tut er denn da?! Sie ist doch mein Fang!"
Traurig sah er mich an und es brach mein Herz. Ich hasste es, wenn Colter traurig war.
Doch im Hintergrund sah ich, wie Hayes zu uns zeigte. Alle vier Frauen sahen nun in unsere Richtung, ehe die mit den pinken Haaren aufstand und zusammen mit Hayes zu uns kam.
„Du mit den blauen Haaren, dessen Name ich vergessen habe, das ist Faye. Faye, das ist der Schlumpf."
Colter stand ruckartig auf.
„H-hey!", quiekte er unmännlich, weshalb Faye, mit den wahrscheinlich hellblauesten Augen der Welt, kicherte.
„Hey. Du hast uns schon ziemlich lange beobachtet", grinste sie.
Erst jetzt fiel mir auf, dass Hayes eine Badeshorts mit Dinosauriern trug.
Dinosaurier? Wirklich?
Hayes setzte sich neben mich.
„Ich bin Colter! Willst du schwimmen gehen?!" Nervös sah mein bester Freund das Mädel namens Faye an.
„Schwimmen klingt gut."
Sie nahm seine Hand und lief mit Colter in Richtung Meer.
„Ach ja, junge Liebe." Genervt drehte ich meinen Kopf zu Hayes. Grinsend sah er mich an.
„Du warst gestern so schnell verschwunden." Als er über meinen Arm strich, zog ich ihn weg.
Was sollte das?!
„Du stehst nicht so auf Berührungen, was?"
Stumm nahm ich mein Buch in die Hand und schlug die aktuelle Seite auf.
„Du liest gern? Dann kannst du dich ja mit meiner Schwester zusammentun."
Ignorieren, Dawson. Einfach ignorieren.

Etwas später kamen Colter und Faye zu uns zurück. Sie waren außer Atem, die Wangen gerötet und die Haare waren von beiden zerzaust, jedoch nicht nass. Die Lippen der beiden waren geschwollen und gerötet. Leicht grinste ich.
Ferkel.
Auch Hayes neben mir grinste und schüttelte seinen Kopf.
„Ich treibe es ja auch gerne, aber am Strand hab selbst ich es noch nicht getan", murmelte er grinsend neben mir.
„Zu viel Sand in Öffnungen, wo ich keinen Sand haben möchte", flüsterte er zu mir, weshalb ich meine Augen verdrehte.
„Kannst du Dawson nicht einfach in Ruhe lassen?" Ich sah zu Colter, der Hayes wütend anfunkelte.
„Ich meine, ich habe nichts dagegen, dass du offensichtlich auf Kerle stehst, aber Dawson hat kein Interesse und das ist mehr als offensichtlich!" Das Colter wütend wurde, war eine echte Seltenheit.
„Woher willst du das wissen? Er redet ja immerhin nicht."
„Er ist mein bester Freund, also halt die Klappe. Sei froh, dass eine Frau anwesend ist, sonst würde ich dir deine Fresse polieren!"
„Jungs, hört auf." Faye stellte sich zwischen die beiden, da Hayes mittlerweile aufgestanden war.
Mir wurde es zu blöd, weshalb ich aufstand und Colter ansah.
„Treffen uns später zu Hause", zeigte ich in Gebärdensprache. Ich konnte es nicht fließend, doch durch Colter konnte ich einige Dinge zeigen, wenn es nötig war.
Schnell packte ich einige Sachen zusammen und verließ die Streithähne.

Als ich an meinem Auto angekommen war, zuckte ich zusammen, als mir jemand seine Hand auf die Schulter legte. Ich drehte mich blitzschnell um und blickte in Hayes' grüne Augen.
„Es tut mir leid. Ich weiß, dass ich ein Arsch bin, aber-" Ein Hupen unterbrach Hayes, dann knallte es und ich lag plötzlich auf dem Boden und spürte einen schrecklichen Schmerz in meinem ganzen Körper.
„Scheiße! Dawson? Hörst du mich?!" Hayes beugte sich über mich, er blutete an der Stirn.
„DAWSON!" Ich hörte Colter schreien, Menschen versammelten sich um uns, dann hörte ich die ersten Sirenen. Ich hustete und meine Sicht verschwamm.
„Dawson! Bleib bei mir!" Hayes strich über meine Wange, dann wurde alles schwarz.

HOPE | manxmanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt