Teil 20: Lauf nicht weg!

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Weinend saß ich hier, hier in meinem Zimmer ganz alleine, nur mit dem Ultraschallbild meines Babys. Das Baby was Gavi nicht haben möchten. Das Baby was wir gezeugt hatten. Das Baby, wegen dem alles zur Brüche ging. Aber ich war fest entschlossen. Ich werde das Baby, liebe und ich werde alles versuchen, um ein gutes Leben für das kleine Wunder aufzubauen. Es hat es einfach nicht verdient, weder nicht geliebt zu werden oder ein schlechtes Leben zu haben, nur wegen meiner Dummheit. Klar hoffe ich das Gavi zur Vernunft kommt und für sein Kind da ist, aber auch wenn nicht, dann werde ich es irgendwie schaffen. Ich hoffe das Gavi einfach nur vielleicht mal seine Zeit braucht um damit klar zu kommen, aber ich hoffe auch das er nicht Schluss macht. Auch wenn er gesagt hat, dass ich aus seinem Leben verschwinden soll und mich mit dem Baby fern von ihm halten soll, glaube ich tief in meinem inneren das er es nicht so meint.

Gavi's Sicht
Als ich aus dem Zimmer stürmte, spürte ich wie mein Herz gegen meine Brust hämmerte. Mein Kopf war ein einziges Chaos, meine Gedanken kreisten um die Worte, die Lia gerade ausgesprochen hatte. Schwanger, sie war schwanger. Es war, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Ich war noch nicht bereit für so eine Verantwortung. Wie sollte ich das nur schaffen? Mit schnellen Schritten lief ich den Flur entlang, die Wut und Verzweiflung in mir brodelte. Plötzlich als ich grade an Pedri's Zimmer vorbei lief, kam er raus und fragte ,,Gavi was ist los? Ich hab euch streiten gehört". Ich blieb stehen, sah Pedri mit Tränen an und sagte dann schon fast nur murmelnd ,,Lia....sie...ist...Schwanger". Pedri's Augen weiteten sich und er sagte geschockt ,,Was?! Wie....". Verzweifelt unterbrach ich ihn und sagte ,,Ich weiß es nicht! Sie hat es mir grade eben gesagt und sie ist schon in der sechsten oder siebten Woche". Mitfühlend sah mich Pedri an, zog mich in eine Umarmung und sagte ,,Das ist etwas überraschend, aber Gavi ihr müsst das zusammen durchstehen". Ich schüttelte den Kopf, löste mich aus der Umarmung und sagte ,,Ich kann das nicht, Pedri. Ich bin nicht bereit, Vater zu werden. Ich hatte Pläne, Träume... Das alles zerstört doch mein Leben und meine Fußball Karriere". Pedri sah mich mitfühlend an und sagte ,,Gavi ich verstehe, dass das hart ist. Aber es ist jetzt passiert und du musst einen Weg finden, damit umzugehen. Du liebst Lia doch oder?". Sofort sagte ich mit brüchiger Stimme ,,Natürlich liebe ich sie! Aber das ist einfach zu viel. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich bin noch so jung. Wir sind beide noch so jung". Pedri nickte leicht und sagte ,,Ich weiß Gavi, aber du muss jetzt stark sein....für sie und für das Baby". Verzweifelt rieb ich mir die Augen und sagte dann ,,Pedri sie hat mich angelogen! Sie wusste es schon auf den Malediven, weil sie als so komische Andeutungen gemacht hatte und trotzdem hat sie nichts gesagt!". Mit ruhiger stimme sagte Pedri nun ,,Vielleicht hatte sie Angst vor deiner Reaktion". Direkt sagte ich sauer ,,Ja und das hat sie jetzt davon! Ich kann das nicht einfach so akzeptieren und ich bin auch nicht bereit Vater zu werden". Direkt sagte Pedri ,,Du musst aber einen Weg finden damit umzugehen, du hast keine andere Wahl". Ich schüttelte verzweifelt den Kopf und sagte ,,Nein Pedri! Ich kann das einfach nicht. Ich brauche Zeit um das zu verarbeiten. Ich....ich...muss hier weg....ich gehe zu meinen Eltern!". Pedri sah mich fassungslos an und sagte ,,Was redest du da, Gavi? Du kannst sie jetzt nicht alleine lassen!". Ich spürte wie die Wut wieder in mir ausstiegt und sagte mit lauter Stimme ,,Ich brauche Zeit zum Nachdenken! Ich kann das nicht!". Pedri wurde nun auch wütend und sagte ,,Was ist mit Lia und mit EUREM BABY! Du willst sie einfach so alleine lassen!?". Direkt sagte ich ,,Sie schafft das erstmal alleine! Ich muss erstmal einen klaren Kopf bekommen". Geschockt sah Pedri mich an und sagte sauer ,,Gavi das ist feige! Du läufst vor deiner Verantwortung davon! Das ist nicht der Gavi, den ich kenne". Ich schrie schon fast ,,Vielleicht kennst du mich nicht so gut, wie du denkst! Vielleicht bin ich einfach nicht so stark, wie alle denken". Fest entschlossen sagte Pedri ,,Du bist stärker als du glaubst! Glaub mir du machst den größten Fehler deines Lebens, wenn du jetzt gehst". Ich ballte die Hände zu Fäusten, drehte mich um, um wegzugehen und sagte stur ,,Das ist meine Entscheidung! Ich brauche Zeit". Direkt rief Pedri ,,UND LIA? Was ist mir ihr? Denkst du sie braucht keine Zeit? Denkst du sie kann das alleine". Ich blieb stehen, aber ich konnte mich nicht umdrehen. Die Tränen liefen mir über die Wangen, mein Herz schmerzte und ich flüsterte ,,Ich weiß es nicht....ich weiß es einfach nicht". Pedri sagte nun ,,Gavi, du liebst sie und sie liebt dich! Und sie braucht dich jetzt mehr als je zuvor! Denk an das Baby....euer Baby! Lauf nicht weg".

Als Pedri das sagte, stand ich da und lief dann einfach ohne etwas zu sagen aus dem Haus. Ich wollte alles hinter mir lassen. Lia, das ungeborene Baby und meine Verantwortung. Ich wusste, dass ich feige war, aber die Angst überwältigte mich. Ich musste raus aus diesem Albtraum, wenigstens für eine Weile. Während ich zur Tür ging, fühlte ich mich schuldig, als hätte ich nicht nur Lia, sondern auch mich selbst im Stich gelassen. Aber ich konnte nicht anders. Ich musste zu meinen Eltern, irgendwohin, wo ich die Realität ignorieren konnte, auch wenn es nur für einen Moment war. Das Klingeln meines Handys riss mich allerdings aus meinen Gedanken. Es war Pedri. Ich wusste, dass er mich zur Vernunft bringen wollte, aber ich konnte einfach nicht mehr. Ich schaltete es aus und steckte es in die Tasche. Jetzt waren es nur noch ich und meine Verzweiflung.

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Hoffe es hat euch gefallen :)

Neues Leben in Barcelona||Pablo Gavi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt