Teil 40: Fehler über Fehler

591 23 6
                                    

Gavi's Sicht
Ich sah Lia nach, wie sie mit Amelie das Restaurant verließ, ihre Tränen glitzerten im schwachen Licht. Die Schuldgefühle begannen in mir zu nagen, doch ich versuchte, sie beiseite zu schieben. Fermin starrte mich an, seine Augen funkelten vor Wut und Enttäuschung. Nun begann Fermín mit schafer stimme zu sagen ,,Mann, was war das denn gerade? Warum musst du immer alles kaputt machen? Lia hat genug durchgemacht und du machst Witze auf meine Kosten? Das war echt das Letzte". Ich rollte mit den Augen und versuchte, mich zu verteidigen, indem ich sagte ,,Es war nur ein Scherz, Fermin. Wir hatten doch eine gute Zeit". Direkt sagte Fermín ,,Eine gute Zeit? Siehst du nicht, wie schwer das für sie ist? Sie ist schwanger, Gavi. Und du benimmst dich wie ein Vollidiot". Ich konnte spüren, wie mein Ärger aufstieg und mit schafer stimme sagte ,,Du verstehst nicht, wie schwer das für mich ist. Ich versuche, damit klarzukommen, okay?". Fermín schüttelte den Kopf und sagte nun ,,Du versuchst es nicht genug. Du machst es nur schlimmer. Du musst aufwachen, Gavi. Du bist bald Vater. Es ist Zeit, erwachsen zu werden. Was soll das dann werden wenn das Baby da ist". Ich biss die Zähne zusammen und versuchte, meine Wut zu unterdrücken und sagte ,,Es ist nicht so einfach, Fermin. Du weißt nicht, wie es ist. Du wirst ja auch nicht Vater". Scharf erwiderte Fermín ,,Nein, das weiß ich nicht. Aber ich sehe, wie sehr du Lia verletzt. Du solltest bei ihr sein und sie unterstützen, nicht sie noch mehr belasten".

In diesem Moment kam Amelie zurück ins Restaurant. Ihre Augen funkelten vor Zorn und ich wusste sofort, dass ich mir eine weitere Standpauke anhören musste. Mit zitternder stimme vor Wut begann sie ,,Gavi, was ist dein Problem? Lia ist am Boden zerstört und du machst dich über Fermin lustig? Was ist nur los mit dir?". Ich starrte auf den Tisch und sagte nichts, weshalb Amelie fortfuhr ,,Du bist so egoistisch, Gavi. Du denkst nur an dich und nicht daran, wie sich andere fühlen. Lia braucht dich jetzt mehr denn je, und du lässt sie im Stich". Direkt murmelte ich ,,Ich lasse sie nicht im Stich. Ich versuche, es richtig zu machen". Nun sagte Amelie ,,Richtig zu machen? Du musst endlich Verantwortung übernehmen. Hör auf, dich wie ein Kind zu benehmen und fang an, dich um deine Ex Freundin und dein ungeborenes Kind zu kümmern". Fermin nickte zustimmend und sagte ,,Amelie hat recht, Gavi. Es ist Zeit, dass du erwachsen wirst". Die Worte trafen mich hart. Ich spürte, wie meine Wut und Frustration sich in mir aufstauten, aber ich wusste, dass sie irgendwo Recht hatten. Trotzdem konnte ich in diesem Moment nicht damit umgehen, weshalb ich schließlich aufstand und sagte ,,Ich hab auf das alles hier keinen Bock mehr. Ich geh nach Hause" Amelie rief mir noch hinterher ,,Denk mal über dein Verhalten nach, Gavi. Du wirst das bereuen".

Ich ignorierte sie und machte mich auf den Weg zu meinen Eltern. Der Weg nach Hause fühlte sich länger an als sonst und meine Gedanken wirbelten durcheinander. Wie konnte alles so schnell auseinanderfallen? Ich wusste, dass ich Fehler gemacht hatte, aber es fühlte sich an, als ob die ganze Welt gegen mich war. Als ich schließlich das Haus meiner Eltern erreichte, schloss ich die Tür leise hinter mir und schlich mich ins Wohnzimmer. Meine Eltern saßen auf dem Sofa und sahen fernsehen, doch als sie mich sahen, schalteten sie den Fernseher aus. Besorgt fragte meine Mutter ,,Pablo? Was ist los? Warum bist du so spät noch hier?". Ich seufzte, setzte mich auf einen Stuhl und sagte ,,Es ist alles zu viel, Mama. Lia, das Baby, die Verantwortung... ich weiß einfach nicht mehr weiter....kann ich bitte erstmal hier bleiben?". Mein Vater sah mich streng an und sagte ,,Du musst Verantwortung übernehmen, Pablo. Du hast dich in diese Situation gebracht und jetzt musst du damit klarkommen. Aber ja du kannst hier bleiben". Ich nickte stumm und spürte, wie die Tränen in meine Augen stiegen. Meine Mutter kam zu mir, nahm mich in den Arm und sagte ,,Wir sind hier, um dir zu helfen, Pablo. Aber du musst auch deinen Teil dazu beitragen". Die Worte meiner Eltern drangen tief in mein Herz und ich wusste, dass sie Recht hatten. Es war an der Zeit, erwachsen zu werden und die Verantwortung zu übernehmen, die mit meiner Situation einherging. Doch in diesem Moment fühlte sich die Last überwältigend an und ich wusste nicht, wo ich anfangen sollte.

———————————————————
Ich hoffe es hat euch gefallen :)

Neues Leben in Barcelona||Pablo Gavi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt