Teil 31: Ich will es wieder gut machen....

895 27 3
                                    

Lia's Sicht
Ich war erschöpft, als ich schließlich in mein Zimmer ging. Der Tag hatte mich fertig gemacht, emotional und körperlich. Nachdem wir endlich alles mit Anna und Robert besprochen hatten, fühlte ich mich zwar etwas erleichtert, aber die Last der letzten Wochen war immer noch schwer auf meinen Schultern. Gavi und ich hatten immer noch nicht wirklich miteinander gesprochen und obwohl er im selben Haus war, fühlte sich die Distanz zwischen uns unüberwindbar an. Als ich mich ins Bett legte, rollte ich mich zusammen und zog die Decke bis zu meinem Kinn hoch. Mein Kopf war voller Gedanken und Sorgen, aber irgendwann übernahm mich die Müdigkeit und ich fiel in einen unruhigen Schlaf.

Der nächste Morgen kam leider viel zu früh. Ich fühlte mich genauso erschöpft, wie ich mich am Abend zuvor gefühlt hatte. Mein Körper war schwer, mein Kopf schmerzte und die Übelkeit meldete sich sofort wieder. Mit viel Mühe schaffte ich es, mich aus dem Bett zu quälen und ins Bad zu gehen. Mein Spiegelbild sah genauso müde aus, wie ich mich fühlte. Ich wusch mein Gesicht und versuchte, mich etwas zu erfrischen, aber es half nur wenig.

Mit zittrigen Beinen ging ich schließlich nach unten und setzte mich auf die Terrasse. Die frische Morgenluft tat gut, aber die Übelkeit blieb hartnäckig. Während ich dort saß, kamen Klara und Laura auf mich zu. Ihre kleinen Gesichter waren voller Neugier und Unsicherheit. Sie hatten offensichtlich das Gespräch am Abend zuvor mitbekommen und wollten jetzt wissen, was los war. Mit großen Neugierigen Augen fragte Klara ,,Lia stimmt das, was Papa gesagt hat?". Ich schluckte schwer, versuchte zu lächeln und fragte „Was genau meinst du Klara?". Nun sagte Laura ,,Papa hat gesagt, dass du ein Baby bekommst? Stimmt das?". Ich spürte, wie die Tränen in meine Augen stiegen. Die Unschuld und das Vertrauen in den Augen der beiden Mädchen waren fast zu viel für mich. Ich nickte langsam und sagte ,,Ja das stimmt. Ich bekomme ein Baby". Klara und Laura sahen sich an, dann wieder mich und dann fragte Klara neugierig ,,Ist das Baby schon in deinem Bauch?". Ich legte eine Hand auf meinen Bauch, nickte und sagte dann ,,Ja das Baby ist schon in meinem Bauch". Laura trat näher, legte ihre kleine Hand auf meinen Bauch und sie fragte ,,Kann das Baby uns hören?". Ich lächelte sanft, legte meine Hand auf ihre und sagte ,,Ja, ich denke schon, dass das Baby euch hören kann". Klara setzte sich neben mich, legte ihren Kopf an meine Schulter und sagte ,,Wir werden auf das Baby aufpassen, oder Laura?". Laura nickte eifrig und sagte ,,Ja, wir werden das Baby beschützen und ihm alles beibringen". Die Liebe und Unschuld der beiden Mädchen berührte mich tief. Trotz all der Schwierigkeiten und der Unsicherheiten fühlte ich einen Funken Hoffnung. Wir würden das gemeinsam schaffen, auch wenn der Weg steinig war. Ich nahm beide in den Arm und sagte ,,Das Baby wird so viel Glück haben, euch zu haben". Wir saßen noch eine Weile so da, bis die Sonne höher stieg und der Tag langsam begann. Die Mädchen erzählten mir von ihren Plänen und ihren Träumen und für einen Moment fühlte ich mich fast normal. Fast glücklich. Doch die Realität holte mich schnell wieder ein. Gavi und ich hatten immer noch einen langen Weg vor uns und ich wusste nicht, wie wir das alles schaffen sollten. Aber in diesem Moment, mit Klara und Laura an meiner Seite, fühlte ich mich stark genug, um es zumindest zu versuchen.

Nachdem ich eine Weile mit Klara und Laura auf der Terrasse gesessen und über das Baby gesprochen hatte, spürte ich, wie ein wenig Last von meinen Schultern fiel. Die Unschuld und das Vertrauen der beiden Mädchen gaben mir Hoffnung und ein Gefühl von Unterstützung, das ich dringend brauchte. Die Morgensonne war inzwischen warm auf meiner Haut und ich beschloss, noch ein wenig draußen zu bleiben, um die frische Luft zu genießen. Klara und Laura liefen lachend zurück ins Haus, um weiterzuspielen und ich lehnte mich zurück, schloss die Augen und ließ den Moment auf mich wirken.

Plötzlich hörte ich Schritte auf dem Kiesweg neben der Terrasse. Ich öffnete die Augen und sah Gavi und Pedri, die aus Richtung des Gartens auf mich zukamen. Gavi sah aus, als hätte er eine schwere Nacht hinter sich, seine Augen waren müde und seine Schultern hingen schlaff herab. Pedri hingegen wirkte wach und besorgt. Als sie näher kamen, sagte Pedri ,,Hey". Gavi nickte mir nur zu und setzte sich auf den freien Stuhl neben mir. Ich versuchte meine Gefühle zu verbergen und sagte einfach nur kurz und leise ,,Hey". Wir hatten seit unserer Trennung vor drei Tagen kaum gesprochen und die Spannung zwischen uns war fast greifbar. Pedri räusperte sich und versuchte, die Stille zu durchbrechen und sagte ,,Ähm Lia, wir wollten nur nach dir sehen. Gavi hat mir erzählt, was passiert ist und... naja, wir wollten sicherstellen, dass es dir gut geht". Ich nickte langsam und sagte ,,Danke, Pedri. Mir geht es... okay, denke ich". Pedri setzte sich schließlich auf den anderen freien Stuhl und sah mich an. Gavi wiederum sagte „Lia, es tut mir leid. Ich weiß, ich habe alles vermasselt. Aber ich will versuchen, es wieder gutzumachen. Für dich und das Baby". Ich spürte, wie die Tränen in meine Augen stiegen, aber ich blinzelte sie weg und sagte „Es ist nicht so einfach, Gavi. Du kannst nicht einfach alles wieder in Ordnung bringen, indem du es nur sagst. Du musst es beweisen". Leise sagte er ,,ich weiß....und ich will es beweisen. Aber ich brauche eine Chance dazu". Pedri legte eine Hand auf Gavís Schulter und sagte ,,Wir wissen, dass es schwer ist, Lia. Aber Gavi meint es ernst. Er will sich ändern". Ich sah beiden an und spürte, wie ein Funken Hoffnung in mir aufkeimte. Vielleicht war es möglich, dass sich alles wieder zum Besseren wendete. Aber es würde Zeit brauchen und viel Arbeit, weshalb ich sagte ,,Ich brauche Zeit, Gavi. Und ich brauche, dass du mir wirklich zeigst, dass du es ernst meinst". Gavi nickte und sagte voller Entschlossenheit ,,Ich werde alles tun, was nötig ist".  Wir saßen noch eine Weile zusammen und redeten, während die Sonne immer höher stieg. Pedri half dabei, die Stimmung etwas zu lockern, indem er von ihrem Training und den kommenden Spielen erzählte. Es war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber es war ein Schritt.

———————————————————
Ich hoffe es hat euch gefallen :)
Falls ihr Ideen oder Wünsche habt, wie es weiter gehen soll, schreibt es in die Kommentare 🫶🏻

Neues Leben in Barcelona||Pablo Gavi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt