Kapitel 7 ✔

83 5 0
                                    

Grübelt liege ich auf meinem Bett und überlege, was ich tun könnte. Damit ist gemeint, wie ich Reed los werden könnte. Er ist anstregend, mein Schultag ist anstregend, wegen ihm. Am Wochenende oder in der Freizeit behandelt er mich, als wäre ich jemand wertvolles und in der Schule, als wäre ich Hundescheiße an seinem Schuh, so als müsse er mich abwischen.

Cher ist heute zu mir gekommen, als ich kurz in der Bäckerei war, was mir meine Laune nicht noch schlechter machen konnte. Sie sagte ich solle mich von Stiles fernhalten und mich aus seinem Leben raus halten - liebend gern, leider sind unsere Eltern befreundet, und bleiben es auch. Nervtötend

Langsam drehe ich mich auf mein Bauch und starre in den Laptop. Wir hatten uns für ein Thema entschieden - Thor, der Donner Gott. Ohja, dass wird ein Referat. An der Tür klopft es und ich zucke zusammen und brumme ein herein. Ich schaue kurz auf, dann weg und geschockt starre ich dann auf Stiles' angeschwollene Lippe und auf ein leicht lila gefärbtes Auge.

,,Was ist passiert?'' Langsam stehe ich auf und gehe langsam auf ihn zu, dieser sich aufs Sofa fallen gelassen hat. ,,Jemal.'' Ich fluche laut auf. ,,Er hat es wegen dir getan.'' Ich höre schlagartig auf zu fluchen, bewege mich kein Zentimeter, nicht mal ein Millimeter weiter. Mein Herzschlag pupt laut in meinen Ohren.

,,Wieso?'', hauche ich. ,,Er sagte du bist zu gut für mich. Er will seine neuen Freunde beschützen, so hatte er es gesagt. Meron ist dazwischen gegangen.'' Ich stelle mich vor ihm hin, setze mich dann neben ihm und streiche über seine Wunde am Auge und dann an der Lippe.

,,Du hättest absagen müssen Stiles. Du musst hier nicht auftauchen, ich schaffe das auch alleine.'' Er nimmt meine Hand und legt sie in seine, aber ich ziehe sie weg. Ich falte meine Hände im Schoß zusammen und schaue zu Boden. ,,Nein, hast du Eis zum Kühlen da?'' Ich nicke.

,,Geh dein Gesicht waschen, da ist noch Blut an deiner Lippe.'' Er nickt. Wieso, ich bin zu gut für ihn? Jemal, du.. Nein es war Nett gemeint, es war Gentleman Like. Ich krame im Gefrierfach nach einem Kühlakku, wickle es dann in ein Tuch und laufe damit nach oben. Stiles steht vor dem Spiegel und tastet an seiner Wunde, oberhalb des linkes Auges. ,,Hier, setz dich.'' Ich zeige auf mein Bett. Er kommt auf mich zu, nimmt das Kühlakku und guckt mir zu wie ich etwas am Laptop eintippe.

,,Referate sind scheiße.'' Ich nicke Gedanken verloren und tippe etwas am Laptop ein. Stiles steht auf, geht zum Rucksack den er auf das Sofa hatte fallen lassen und ich gucke nicht mal auf. Er kommt zurück und lehnt sich gegen die Wand. Er macht die Notizen.

S P Ä T E R A M A B E N D

Erschöpft lehne ich mich gegen die Wand, wir hatten nun ganz viele Notizen und ich hatte eindeutig Hunger. ,,Willst du was Essen?'' Er nickt. Als wir beide in der Küche stehen, klopft es gewaltsam an der Türe. Fragend gucke ich ihn an. Ich laufe zur Türe und mache sie vorsichtig auf.

,,Cher? Was willst du hier?'' Verwirrt guckt sie mich an. ,,Du wohnst in diesem großem Haus? Kann doch gar nicht wahr sein.'' Sie kneift sich in den Arm und ich grinse. ,,Was willst du jetzt hier?'' Fragend beobachte ich den gefärbten Blondschopf. ,,Stiles' Mutter hatte gesagt, ich würde ihn hier finden.'' Ich nicke. ,,Stiles! Besuch für dich!'' Er kommt in den Flur getrödelt und im Schlepptau mit Waffel, diese dann auf die offene Türe zu rennt und im Vorgarten herum trollt.

Stiles Schwellung am Auge und Lippen sind besser geworden, das Lila am Augen wurde heller und es passt sich leicht dem Hautton an, seine Lippe ist noch dick, aber es geht. ,,Stiles Schatz, was hast du bei dem Freak zu suchen?'' Ich verdrehe meine Augen und rufe Waffel rein. ,,Wir machen ein Projekt zusammen.'', sagt er Monoton. ,,Ah, hast du meine Nachricht nicht bekommen?'',fragt Cher genervt. Er nickt. Ich grinse.

,,Ja doch, aber wie du siehst hatte ich keine Zeit, was ich immer noch nicht habe. Also bitte ich dich, geh jetzt vom Grundstück runter.'' Ein kleiner Lacher entweicht meinem Mund und ich halt die Hand vor meinen Mund. ,,Das wirst du bereuen Paxton!'' ,,Soll ich jetzt heulen gehen, zu Daddy auf den Schoss kriechen und kreischend von dir erzählen?'' Sie wirft ihr Platin Blondes Haar zurück und marschiert mit einem wackelnden Arsch davon.

Sie knickt leicht um und ich beginne schallend zu lachen. Nicht mal laufen in den Hohen Schuhen, aber anziehen, this logic. Maulend, das ich hunger habe, laufen wir zurück in die Küche.

,,Hast du nicht immer Hunger?", lacht Stiles hinter mir. Ich schaue ihn böse an und gucke im Schrank, ob wir essbares da haben. ,,Hallo Beatrice, deine Mutter wird es wohl nicht zu Abend schaffen, genau so wenig wie ich. Nudel Auflauf befindet sich im Schrank. Lass was für Natalie übrig. Küsschen Pa.'', liest Stiles hinter mir laut vor.

Ich mache einen Satz auf in zu und nehme ihm dem kleinen Zettel aus der Hand. Ich schmeiße den Zettel weg, hole den Auflauf aus dem Kühlschrank und mache einen Teil für Stiles und mich in der Mikrowelle warm. ,,Andere Mädchen schämen sich nur vor mir zu stehen, aber erst recht vor mir zu essen.'' Ich lache. ,,Ich verzichte doch nicht wegen einem Dummdöddel aufs Essen.'' Er zieht eine Augenbraue hoch. ,,Dummdöddel ja? Nerd, du weißt nicht wozu ich fähig bin.''

Ich bin an der Kücheninsel angelehnt, und Stiles kommt auf mich zu und stützt seine Hände auf jeweils beide Seiten und stellt ein Bein zwischen meine. Ich bin eingesperrt. Ich kaue auf meiner Unterlippe herum und schaue ihm auf seine Brust. ,,Darf doch nicht wahr sein Stiles. Du hast eine Freundin", flüstere ich. ,,Cher? Meine Freundin? Das ich nicht lache.''

Er schmunzelt mich an und ich will ihn angewidert zurück drücken, gut das ich so stark bin wie eine Packung Müsli. Stiles nährt sich meinem Kopf und ich spüre wie sich unser Atem vermischt. Mein Puls geht viel zu schnell, nein nein Stiles geh zurück. Tu das richtige. Das Bing der Mikrowelle holt ihn zurück in die Gegenwart und er weicht einen Schritt zurück.

Ich laufe zur Mikrowelle und beschämt schiebe ich meine Brille weiter auf meine Nase. Ein lose Strähne fällt in mein Gesicht und entnervt streiche ich sie zurück. Ich verteile das Essen auf zwei Teller und schleppe sie ins Wohnzimmer. Stiles hält ein Getränk wie zwei Gläser fest und stellt sie ab. Ich lächle ihn an, wir haben noch kein Wort gesprochen nach dem was gerade passiert war.

,,Na? Hattest du schon mal eine Beziehung?'' Überrascht sehe ich zu Stiles, dieser schon angefangen hatte zu essen. Ich nicke. Er schaut auf und guckt mich an. ,,Eine, ich war 15 Jahre alt oder so. Das war dieses Klischee Beziehung ding. Ich liebe es, aber ich brauche es in Filmen und nicht im Wahrem Leben. Er hieß Liam. Von ihm hatte ich meinen ersten Kuss bekommen.'' Er nickt.

,,Ich war 15 Jahre, Stella war ihr Name. Diese Beziehung hatte Ein Jahr gedauert und dann hab ich sie mit meinem alten besten Freund erwischt.'' Ich nicke, es war erst vor drei Jahren. ,,Jason, ich erinnere mich. Er wurde nicht versetzt, weshalb er erst jetzt in der 11. Klasse ist.'' Er nickt. ,,Wieso habt ihr Schluss gemacht?'', seine Augen zeigen wie neugierig er ist. ,,Er hatte gesagt, er hätte nur eine Beziehung mit mir geführt, weil er bei meinem Vater gut da stehen wollte. Er hatte mich nie geliebt, trotzdem hatte er alles so romantisch wie möglich gemacht.'' Er nickt. ,,Wie lange hielt die Beziehung?'' Er setzte das Wort Beziehung mit vier erhobenen Finger da, die er knickt.

,, Ein Monat höchstens.'' Er nickt wieder. ,,Ich glaub Liam ist geflogen, weil er sich geprügelt hat. Er geht jetzt auf ein Internat.'', ich nicke, das wusste ich nicht. ,,Wir sollten immer so gut mit einander reden können.'' ,,Wieso machst du es dann so schwer, ich werde sowie so in Moment nur angestarrt, wegen meinen Freunden. Also hau raus was du willst. Wir sind Freunde geworden durch unsere Eltern. Mehr nicht. Freunde.'' Er nickt lächelnd, aber sein lächeln erreicht nicht seine Augen. Ich sehe Trauer darin.

A/N: Ich habe euch Shawn Mendes - Stitches verlinkt, damit ihr euch ungefähr vorstellen könnt wie Stiles aussieht, als er geschlagen wurde. :-) Außerdem mag ich das Lied. :D

xx Regina.

Ironie des Schicksals. ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt