Kapitel 18 ✔

57 6 2
                                    

Ich hatte mich von meinen Eltern verabschiedet und winke ihnen zum Abschied. ,,Ist gut Ma! Ich komme nicht zu spät!'', rufe ich hinter her, da sie mich besorgt anschaut. ,,Hab jetzt ein wenig Spaß.'', flüstert mir Shawn zu. Ich atme tief durch und laufe mit Shawn, dieser sich dann aber von mir trennt, in die Turnhalle rein. Sie ist hellblau dekoriert, alle im einen sieht die Turnhalle toll aus. Mir kommt sofort Musik entgegen und ich bin froh, das der DJ Musik Geschmack hat. Ich gucke mich nach meinen Freunden um, entschließe mich aber dazu, mir heute einen guten Cocktail zu gönnen und laufe auf die große Bar zu.

Ich dränge mich an ein paar tanzenden Leuten vorbei und stehe jetzt an der Bar. Meine Augen brennen ein wenig, vom Farbwechsel im Raum, auch weil ich Kontaktlinsen trage. ,,Was kann ich dir bringen Schönheit?'', fragt mich der Barkeeper. Ich lächle und sage:,, Ein Tequila Sunrise.'' Er zieht eine Augenbraue hoch und macht sich dann an die Arbeit. Ein paar Minuten später stellt er das Glas ab und ich drücke ihm Geld in die Hand. Die Getränke hier sind nicht Teuer, aber bezahlen ist auch nicht unbedingt das was ich heute vorhatte. Ich dränge mir weiter nach vorne und komme an eine kleine Ecke, wo sich ein Sofa befindet. Es ist nicht besetzt, weshalb ich mich drauf setze und ich setze das Glas an meine Lippen und nippe kurz daran.

Ich trinke nur zu großen Feierlichkeiten etwas mit Alkohol. Eine Zeit später gesellen sich meine Freunde, und ihre Partner zu mir und ich hatte fast das ganze Glas ausgetrunken. Aus der Anlage des DJs dröhnt ein Lied von The Neighbourhood, dieses noch ziemlich neu ist. Ich hatte es vor kurzem auf Spotify drauf gemacht und in eine Playlist gesteckt. ,,Fällt dir nichts auf Bea?'', ruft mir Larisa herüber. Mit krausen Augenbrauen schaue ich sie an. Sie guckt mich belustig an und mir geht ein Licht auf. ,,Das sind meine Playlisten!'', schreie ich ihr rüber und sie grinst zu frieden. Wenn das auf jeder Party so wäre, dann wäre es ziemlich gut. Dann würde ich öfter auf Partys gehen, aber nur herum sitzen. Ich gucke grinsend in der Gegend herum, bis ich auf Shawn, Stiles, Cher und ihre Anhänger treffe. ,,Ich muss mal kurz was erledigen.'', rufe ich und alle nicken mir zu.

Es dröhnt ein neues Lied aus der Anlage Easy Love von Sigala. Ich grinse und laufe auf die kleine Gruppe zu. Shawn bemerkt mich als erstes und kommt mir mit offenen Armen entgegen. Wir Umarmung uns kurz und ich grinse ihn breit an. ,,Das ist deine Liste von Spotify mh?'' Ich nicke und er lacht. ,,Ach nö. Nicht diese Bitch.'', faucht Cher mich von der Seite an. ,,Cher ich denke wir müssen reden. Und das bitte draußen.'' Ich gehe vor und quetsche mich durch die Menge. Als ich an die Frische Luft komme, atme ich tief ein und aus. Ich bin ein wenig nervös, aber was soll's. Draußen waren kaum Leute, nur ein paar Rauchen eine Zigarette. ,,Was willst du von mir?'' ,,Mir reicht es Cher. Was hab ich dir getan? Warum bin ich ein Freak, Nerd, eine Bitch und weiß Gott wie du mich hinter meinen Rücken nennst!'', fauche ich wütend.

,,Ich hab dir nie was getan! Du kennst mich Gott verdammt nicht! Du weißt nichts aus meinen Leben!'' Erschrocken weicht mit Cher zurück. ,,Was du mir an getan hast Beatrice Paxton?'', schreit sich mich an. ,,Ja raus mit der Sprache!'' Wütend schnaube ich auf. Ich bin kein Stück mehr nervös. Ich bin wütend. Sehr. Meine Hände zittern und mein Brustkorb geht ziemlich schnell rauf und runter. Shawn steht neben mir und legt eine Hand auf meine Schultern. ,,Du machst mir alles Kaputt! Alles wofür ich leben wollte! Alles was ich hatte!'', schreit sie mich an und schubst mich ein wenig. Ich fange mich und grüble über ihre Worte nach. ,,Ich verdammte scheiße, habe dein Leben verdient und nicht du kleine verlogene Hure! Dein Leben ist Perfekt und du hast Freunde die sich um dich Sorgen!'', schrie sie und kippt ihr Getränkt, was sie die ganze Zeit in der Hand hatte, über mich. Ich schreie los. ,,Du hast gar nichts verdient! Du hast mein Leben zur Hölle gemacht und machst es immer noch! Du solltest erwachsen werden und du Haufen Dreck bezahlst die Reinigung vom Kleid!'', schreie ich und streife die Schuhe von den Füßen und renne los.

Darf doch nicht wahr sein. Was denkt sie wer sie ist. ,,Beatrice!'', höre ich Shawn rufen und ich renne noch schneller. Ich komme am Parkplatz vorbei und fluche laut auf als ich spüre wie sich etwas scharfes in meine Haut bohrt. ,,Heilige Scheiße!'' Ich fahre herum und suche nach einen Platz wo ich mich hinsetzen kann. Das Kleid klebt ein wenig an meiner Haut und ich will einfach nur schreien. Was ich tue. Ich schreie mir die Seele aus dem Leib und dann spüre ich den dicken Klos im Hals und wie mir die Tränen über die Wagen fließen.

,,Beatrice?'', ich kenne diese Stimme. ,,Geh weg!'', schluchze ich. Ich habe mich an eine Wand angelehnt, die Knie angewinkelt und meine Hände auf mein Gesicht gedrückt. Ein schmerz durch zuckt mein Fuß und ich weiche noch näher an die Wand. ,,Kacke verdammt! Was machst du bloß immer?'', sagt er wütend. Er nimmt mich in seine Arme, als er sich zu mir setzt, immer noch leicht gereizt. ,,Ich bring dich jetzt nach Hause okay?'', sagt er ruhig. ,,Ich fahre mit dem Auto von einem Freund, da er eh besoffen nach Hause kommt.'' Unter dem Tränenschleier gucke ich Stiles an und bringe ein kleines lächeln zu stande. Er grinst mich nun glücklich an und er hilft mir hoch, was nichts nützt, da ich wie ein Haufen Elend zusammen falle und mit einem Plumps auf dem Boden lande.

Mein Fuß tut höllisch weh und ich bereue es, barfuß durch die Gegend zu rennen. Auf einmal werde ich hoch gehoben und ich lächle darüber. Ich wische mir über meine Wangen, mein Make-Up muss ziemlich beschissen aussehen. Ich krame in meiner Kleinen Tasche herum, die ich den ganzen Abend bei mir trage und wechsel die Kontaktlinsen, mit meiner Brille. Ich reibe mir ein letztes mal über die Augen und schon sind wir an einem schönen Ford angekommen. Stiles lässt mich ruhig nach unten und ich höre ihn leicht schnaufen.

Toll, ich sollte echt abnehmen. Immer hin hab ich ein wenig zu genommen. Ich lächle und bedanke mich trotzdem leise, während ich mich setze. ,,Du kommst jetzt zu mir okay? Wir machen uns einen schönen Abend.'', sagt Stiles rechthaberisch und bleibt wenige Minuten später vor dem Haus stehen und ich hole mein Handy aus der Tasche und schreibe Ma, dass ich bei Stiles bin. Ich humpele ins Haus von Stiles und dann sehe ich es schon kommen, immer wenn ich zu Stiles gehe, bin ich fucking verletzt. Ich werde die Treppen hoch geschleift, ja wortwörtlich, da ich kaum laufen kann. Oben angekommen, ist Stiles dabei alles für ein gute Verarztung zu besorgen.

20 Minuten später hatte ich einen Verband um den Fuß und jetzt bin ich in dem Bad um mich um zu ziehen. Stiles hat mir eine Jogginghose und ein T-Shirt gegeben. Ich schaue mich im Spiegel an und sehe, dass das Make-Up fast vollständig weg ist und ich nur noch ein paar Reste abmachen muss. Ich wasche mir das Gesicht und binde mir mein Haar zu einem Zopf, da ich die andere Frisur zu ordentlich finde. Ich komme aus dem Bad raus und ich spüre wie ich an die Wand gedrückt werde und weiche Lippen auf meine treffen. Wie lange habe ich das gewollt?

Ironie des Schicksals. ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt