5. Alles ist wie immer

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Louis:

Wie erwartet, stehen Liam und Zayn schon vor dem Club, neben ihnen ein Bodyguard. Wir betreten den Club und werden sogleich von dem Besitzer höchstpersönlich in eine abgeschirmte VIP-Lounge gebracht. Diese verfügt über eine kleine Tanzfläche und ist nur für exklusive Gäste.

Durch ein Geländer kann man nach unten zu dem eigentlichen Bereich des Clubs sehen und das Treiben etwas beobachten. Manchmal wünsche ich mir ich könnte wieder so unbeschwert feiern, wie die Leute da unten. Doch meine Bekanntheit bringt auch Schattenseiten mit sich. Viel zu gefährlich wäre es, wenn ich dort alleine wäre. Ich würde meinen Fans niemals zutrauen, dass sie übergriffig werden, doch man kann nie wissen.

"Hier, zum warm werden." Liam hält mir ein Getränk mit einer durchsichtigen Flüssigkeit unter die Nase. Ohne groß darüber nachzudenken, nehme ich einen großen Schluck, muss aber gleich darauf husten.

"Was ist das? Wodka?", frage ich entsetzt, da das Zeug in meiner Kehle brennt.

"Jap, pur.", bestätigt Liam und grinst mich schelmisch an. Ich schüttle den Kopf und nehme noch einen Schluck, diesmal jedoch nicht mehr ganz so viel auf einmal.

Wir setzen uns auf das Sofa und reden und trinken. Je später der Abend wird um so beschwipster werde ich. Die VIP-Lounge hat sich schon gut gefüllt und weitere, mehr oder weniger bekannte Gesichter, haben sich zu uns gesellt.

Liam und Zayn haben nur Augen für sich, weshalb ich wie das fünfte Rad am Wagen neben ihnen sitze. Ich müsste genervt sein, doch einerseits freue ich mich sehr für die Beiden und andererseits bin ich zu besoffen um mir darüber Gedanken zu machen.

"Hey, Louis oder?", spricht mich eine blonde Frau mit grünen Augen an. Ich kenne sie irgendwoher, doch genau kann ich sie nicht zuordnen. Ein Model vielleicht.

"Ja genau und du bist?" Sie sieht mich mit einem niedlichen Lächeln an.

"Kelly.", stellt sie sich vor und ich deute ihr, sich zu mir zu gesellen. Sie kommt meiner Aufforderung nach und setzt sich neben mich.

Wir quatschen sehr viel. Sie ist, wie ich vermutet habe, Model und hat hier ein paar Jobs. Ursprünglich kommt sie aus New York. Sie ist 25 Jahre alt und hört gerne meine Musik. Das freut mich natürlich sehr und da wir auch wieder etwas zu trinken bestellt haben, steigt mein Pegel immer mehr.

Ich merke wie sich alles dreht, als ich nach einer Weile auf die Toilette verschwunden bin, da meine Blase gedrückt hat und ich mich frisch machen wollte. Zurück bei den Jungs, gebe ich ihnen bescheid, dass ich für heute genug habe. Es ist sowieso schon lange nach Mitternacht und für meine Verhältnisse habe ich wirklich lange durchgehalten.

"Was dagegen, wenn ich dich begleite?", fragt mich Kelly, die ich schon fast vergessen habe. Ich nicke langsam, da ich zu mehr nicht mehr im Stande bin und grinsend folgt sie mir nach Draußen.

Schweigend gehen wir den kurzen Weg zu meinem Loft. Vor dem Aufzug überlege ich, ob ich sie mit zu mir nehmen soll. Ich gebe mir einen Ruck und lade sie ein, was womöglich an dem Alkoholpegel liegt, da ich eigentlich nicht Lust auf etwas belangloses habe.

Kaum fällt die Tür ins Schloss macht sich Kelly an mich ran. Sie küsst meinen Hals und dann meine Lippen. Ich lasse mich darauf ein, wohlwissend, dass ich es Morgen bereuen werde.

Ich führe sie ins Schlafzimmer, wo wir uns bis auf die Unterwäsche ausziehen. Sie schubst mich aufs Bett und macht sich an meiner Briefs zu schaffen. Kurz darauf, nimmt sie meinen Penis in den Mund und ich keuche auf.

Genüsslich schließe ich die Augen, doch anstatt Kelly sehe ich Harry vor mir. Ich muss grinsen und gebe mich dem Gefühl hin. Ich stelle mir vor, wie seine Lippen mich verwöhnen. Kelly kommt an Harry niemals ran, doch das gelang bis jetzt keinem.

Voller Ekstase stöhne ich ein raues 'Harry' und augenblicklich lösen sich die Lippen von meiner Mitte. Verwirrt reiße ich die Augen auf und Kelly sieht mich geschockt an.

"Wer zur Hölle ist Harry?", fragt sie aufgebracht, während sie vom Bett aufsteht und sich ihre Klamotten wieder anzieht.

Ich vergrabe mein Gesicht in meinen Händen und atme tief durch. "Mein Sexpartner.", antworte ich nur. Sie sieht mich mit einem undefinierbaren Blick an.

"Das ist doch ein Witz." Wütend stürmt sie aus meinem Zimmer und ich sollte ihr vielleicht nach, doch um ehrlich zu sein, hatte ich eigentlich keine Lust auf Sex mit ihr. Ich höre noch wie die Tür ins Schloss fällt und schon bin ich wieder alleine.

In der Dusche beende ich das was Kelly angefangen hat. Immer wenn ich meine Augen schließe, sehe ich Harry. Seine Hände, die mich um den Verstand bringen. Seine Zunge, seine Lippen, einfach alles und es macht mich wahnsinnig. Was ist nur mit mir los?

Noch nie ist mir etwas derartiges passiert. Ich hatte viele One Night Stands während Harry und kein einziges Mal durchkreuzte er meine Gedanken. Es hat sich doch nichts geändert. Alles ist wie immer.

Kurz kommt der Gedanke in mir auf, ob ich vielleicht Gefühle für ihn entwickle, doch den verwerfe ich augenblicklich. Das wäre doch Schwachsinn. 10 Jahre hat sich nichts aufgebaut, daran wird sich in diesen kurzen drei Tagen auch nichts geändert haben.

Frustriert, aber befriedigt, steige ich aus der Dusche und putze mir die Zähne. Statt ins Bett zu gehen, setzte ich mich auf die Couch und schalte den Fernseher ein. Ich suche mir einen Film aus, um meine Gedanken abzuschalten und mich zu entspannen.

Mit dröhnendem Kopf und schrecklichen Rückenschmerzen, wache ich am nächsten Morgen auf der Couch auf. Der Fernseher hat sich von selbst ausgeschaltet, denn es ist schon drei Uhr  Nachmittags.

Ich stehe auf und alles dreht sich. Meine Knochen geben ein ekliges Knacken von sich, als ich mich ausgiebig strecke. Ich bin eindeutig zu alt zum Feiern. Ich schlürfe in die Küche und hole mir eine Tablette, die ich gleich mit einem Glas Wasser hinunterschlucke. Bevor die Tablette nicht ihre Wirkung zeigt, rühre ich mich keinen Zentimeter.

Das Pochen wird immer weniger und langsam komme ich wieder in Bewegung. Ich setze mich wieder auf die Couch und plötzlich sehe ich die Bilder von letzter Nacht vor meinen Augen. Ich muss unbedingt rausfinden was mit mir los ist, bevor ich Harry in zwei Wochen wieder treffe.

I just keep on coming back to you (Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt