16. Drei Tage

40 12 36
                                    

Louis:

Bevor ich mich beschweren kann, kommt er wieder zurück und mit Erleichterung stelle ich fest, dass er nur ein Kondom geholt hat. Er packt mich an der Hüfte und drückt mich mit dem Oberkörper gegen die Fliesen, ehe er sich langsam in mir versenkt.

Er verweilt kurz in mir, bevor er schnell und kontrolliert in mich stößt. Unser Stöhnen hallt durch den kleinen Raum und ich bin mir sicher, dass man es im ganzen Stock hören kann, doch dass ist mir gerade so etwas von egal.

Harrys eine Hand schlingt sich um meinen Bauch, während die andere zu meinem Hals wandert und leicht zudrückt. Seine Stöße werden härter und ich schreie auf, als er meinen Punkt trifft. Mein Höhepunkt kommt immer näher, was auch Harry zu merken scheint.

Er beschleunigt seine Bewegungen und seine Hand an meinem Hals drückt noch fester zu und das gibt mir den Rest. Mit einem abgeschwächten 'Harry' ergieße ich mich gegen die Wand. Nur wenige Stöße später, erreicht auch er seinen Höhepunkt und beißt mir in meine Schulter.

Mein Atem geht stoßweise und ich bewege mich keinen Zentimeter, als Harry sich das Duschgel schnappt und mich sauber macht. Der Sex war einfach großartig. Kaum zu glauben, dass ich noch vor einer Weile der Meinung war, wir sollten keinen Sex haben.

Nachdem Harry auch sich sauber gemacht hat, steigen wir aus der Dusche. Meine Beine fühlen sich an wie Wackelpudding, doch ich möchte mir vor Harry nichts anmerken lassen, weshalb ich so konzentriert wie möglich versuche, mich ohne umzufallen abzutrocknen. Harrys Schmunzeln im Gesicht lässt mich jedoch vermuten, dass er genau weiß, wie schwach meine Beine gerade sind.

Er kommt auf mich zu und hebt mich hoch. Ich schlinge sofort meine Arme und zitternden Beine um ihn, während er mich ins Schlafzimmer trägt und dort auf dem Bett ablegt. Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn und geht zum Kleiderschrank, um sich eine Briefs von mir zu leihen. Für mich holt er auch eine und schmeißt sie mir aufs Bett, ehe er wieder zu mir kommt und sich neben mich setzt.

Einen Moment lang sehen wir uns nur in die Augen. Ich weiß, ich muss jetzt endlich das Thema ansprechen, vor dem ich mich so sehr fürchte, doch jetzt ist meine Chance.

"Wie geht es jetzt weiter mit uns?" Ich bin angespannt und spiele nervös mit meinen Fingern, während ich versuche Harrys Blick auf mir zu meiden.

"Ich kann nicht ohne dich, Lou. Das habe ich die letzten Wochen gemerkt." Er legt seine Hand auf meinen Oberschenkel und drückt leicht zu, weshalb ich meinen Kopf hebe und ihn ansehe.

"Und Naomi, was ist mit ihr? Ich kann das so nicht mehr." Mein Herz pocht wie wild in meiner Brust. Jetzt entscheidet sich unsere Zukunft.

"Lou, wieso stört es dich jetzt, dass wir noch andere Partner haben? Ich dachte das wäre unser Ding. Was ist passiert? Warum hast du jetzt ein Problem damit?" Das ist die Frage, vor der ich mich am meisten gefürchtet habe. Ihm meine Gefühle zu offenbaren, ist nicht unbedingt das was ich geplant habe, jedoch muss ich ehrlich sein, damit ich weiterleben kann, egal ob mit oder ohne Harry.

"Als du mich verlassen hast, habe ich gemerkt, dass ich dich-", tief atme ich durch, ehe ich endlich mit der Wahrheit herausrücke. "Ich liebe dich, Harry.", flüstere ich.

Stille. Ohrenbetäubende Stille. Ich will ihn nicht ansehen, doch ich muss. Langsam hebe ich den Kopf und er sieht mich mit einem undefinierbaren Blick an. Ich schlucke und hauche ein 'Harry', jedoch kommt auch Sekunden später kein Wort aus seinem Mund.

Minuten, die sich anfühlen wie Stunden vergehen, ohne dass Harry auch nur einen Mucks von sich gibt und das macht mich verrückt. Er soll mir sagen, dass er mich nicht liebt oder mich anschreien, oder sonst etwas, aber nichts sagen ist definitiv die schlimmere Variante.

Plötzlich steht er auf und sammelt seine Klamotten zusammen, die er gleich darauf anzieht. Nein, nein, nein, hau jetzt bloß nicht ab. Ich springe vom Bett und laufe auf ihn zu, was mit meinen schwachen Beinen eine echte Herausforderung ist.

"Harry, lauf jetzt nicht weg! Rede mit mir!", schreie ich ihn an und stelle mich vor die Tür, bevor er auch nur in die Nähe von dieser kommt.

"Verdammt Lou, was soll ich den sagen? So war das alles nicht geplant." Aufgebracht fährt er sich mit der Hand durch seine Locken und stößt hörbar die Luft aus seiner Lunge.

"Fühlst du den gar nichts für mich?" Meine Stimme zittert verräterisch und ich spüre schon, wie meine Augen zu brennen beginnen. Harry sieht mich an und auch seine grünen Augen schimmern verdächtig.

"Doch Lou.", gibt er zu. "Aber das wird nicht gut gehen, wir sind beide berühmt und der Druck würde zu hoch werden. Außerdem habe ich noch Naomi, für die ich mich mehr oder weniger entschieden habe." Seine Worte treffen mich, jedoch bleibt ein kleiner Lichtblick, da er mir gestanden hat, dass er etwas für mich fühlt, obwohl ich nicht einschätzen kann, was genau das ist.

"Wenn wir es nicht versuchen, werden wir es nie erfahren." Mein letzter verzweifelter Versuch ihn umzustimmen, bevor hier alles in die Brüche geht.

"Wie lange bist du noch in LA?", fragt er und ignoriert somit meinen Vorschlag.

"Drei Tage, warum?" Meine Stimmung ist im Keller und ich seufze, als er wieder ewig braucht, um mir zu antworten.

"Ich muss das alles verdauen und darüber nachdenken. Ich komme in drei Tagen wieder und dann kann ich dir eine Antwort geben.", sagt er schlussendlich und das ist für mich schon einmal ein Anfang, jedoch stört mich der Gedanke, dass er darüber erst nachdenken muss. Entweder empfindet er mehr für mich als für Naomi, oder eben nicht.

"Na schön, aber bitte denk daran Harry, ich will dich ganz oder gar nicht. Mein Herz macht dieses Versteckspiel nicht mit." Er nickt und deutet auf die Tür. Ich mache ihm platz und er öffnet diese.

Im Flur dreht er sich nochmal um und sieht mir eindringlich in die Augen, ehe er nochmal zu mir zurück kommt und mich in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelt, der mir fast den Boden unter den Füßen wegzieht. Ich lächle ihn an, als er sich von mir löst.

"Ich liebe dich.", hauche ich, bevor er wieder aus der Tür geht und ich diese hinter ihm schließe.

I just keep on coming back to you (Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt