17. Pass bitte auf dich auf

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Louis:

Mit einem gemischten Gefühl will ich mich auf die Couch setzen, als es plötzlich an der Tür klopft. Ich gehe zurück und öffne sie.

"Hast du was vergessen?", frage ich, doch anstatt Harry, wie ich vermutet habe, steht ein wütender Liam vor meiner Tür. Oh nein.

"Bist du völlig bescheuert. Gestern weinst du noch wegen ihm und hast einen halben Nervenzusammenbruch und jetzt stehst du hier grinsend, während er gerade dein Zimmer verlassen hat?", schreit er mich an und ich hebe entschuldigend die Hände.

"Wir haben geredet und es lief eigentlich nicht so schlecht.", antworte ich kleinlaut, da ich ihn nicht noch mehr aufwühlen will. Liam ist sehr sensibel was das angeht, er will mich um jeden Preis beschützen und diese Art schätze ich sehr an ihm, nur gerade wäre es mir lieber es wäre nicht so.

"Louis, du bist mein bester Freund und du weißt ich liebe dich, aber ich habe keine Lust mehr. Ich versuche dich immer wieder aufzubauen und dir zu helfen, damit du nicht leidest und du läufst ihm wieder in die Arme, als wäre nichts gewesen."

"Ich liebe ihn, da muss ich jede Chance ergreifen, die sich mir bietet.", flüstere ich und Liams Blick wird etwas sanfter. Er kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm.

"Pass bitte auf dich auf, ich will nicht dass er dich nochmal verletzt.", nuschelt er in meine Haare und ich nicke.

Wir setzen uns auf die Couch und ich erzähle ihm davon, was alles passiert ist, als Zayn und er mein Zimmer gestern verlassen haben. Ich habe ihm von meinem Geständnis erzählt und Liam ist sehr stolz auf mich, jedoch beteuert er, dass ich, wenn sich Harry gegen mich entscheiden sollte, ihn vergessen soll und weitermachen.

Der Gedanke ist unvorstellbar, doch ich weiß, dass Liam recht hat und für mich wäre es auch von Vorteil. Ich kann ihm nicht ewig hinterher trauern und jetzt wo er weiß wie ich zu ihm stehe, kann ich mich auch auf nichts mehr rausreden.

Wenn er mich auch nur ein bisschen mehr liebt als er Naomi liebt, habe ich schon gewonnen. Das Problem mit unserem Berühmtheitsgrad bekommen wir auch so hin, denn ich denke dass sowohl meine, als auch seine Fans mehr als tolerant dem gegenüber sind und wenn nicht, würde ich sie nicht wirklich als Fans bezeichnen.

Ich will Harry ganz haben, mit allem drum und dran und mir ist egal, was andere über uns denken. Wichtig ist, dass wir uns gegenseitig lieben und unsere Familien und Freunde zu uns halten und bei meiner Familie weiß ich, dass sie damit kein Problem haben.

Wir sehen uns einen Film an und kurze Zeit später stößt auch Zayn dazu, den ich ebenfalls auf dem laufenden halte. Jetzt heißt es die drei Tage irgendwie zu überstehen und nicht durchzudrehen, doch ich bin mir sicher, dass ich mit meinen Freunden die Zeit schon rum kriege.

Zufrieden kuschle ich mich unter die Decke und lehne meinen Kopf an Liams Schulter, während Zayn auf der anderen Seite das gleiche macht. Liam verdreht die Augen, grinst aber wie blöd.

Die drei Tage arbeite ich weiter an meinen Songs. Ich habe einen neuen geschrieben, der auf Harrys und meine Beziehung beruht. Der Text schreibt sich wie von selbst, denn auf einer Seite liebe ich ihn und auf der anderen hasse ich es, da er mich nicht so sehr mag wie ich ihn. Doch auch wenn es weh tut, ich würde ihn immer wieder wählen.

So entsteht im laufe dieser Tage der Song 'Back to you'. Stolz präsentiere ich ihn Liam, der sich sofort an die musikalische Untermalung macht. Es ist etwas kurzfristig noch einen komplett unfertigen Song auf ein fast fertiges Album zu setzen, doch dieser muss unbedingt noch darauf, denn egal wie sich Harry entscheidet, soll er wissen wie ich fühle und dass ich immer zu ihm zurück kehre.

Mit Liam und Zayn sehe ich mir die Stadt an und Niall begleitet uns auch ab und zu. Manchmal verhält er sich etwas komisch, was mich sehr verunsichert, da er im regelmäßigen Austausch mit Harry ist und dies nichts gutes heißen kann, doch ich versuche positiv zu denken und mir nichts anmerken zu lassen. Ich will es hier genießen, über den Rest kann ich mir später noch genug Gedanken machen.

Am letzten Abend sitzen wir zu viert in einer Bar, die Niall empfohlen hat und trinken ein Bier. Ich bin sehr nervös vor dem morgigen Tag, was auch alle anderen bemerken und mich immer wieder bestärken, mir nicht all zu viele Gedanken zu machen. Alle bis auf Niall, der einfach nur stumm auf sein Bier schaut und sein Lächeln, was er immer auf den Lippen trägt, eher aufgesetzt wirkt. Unruhe macht sich in mir breit.

"Was ist los, Niall?", frage ich ihn vorsichtig, doch er winkt nur ab und spricht von einem anstrengenden Tag. Ich erkenne genau, dass er nicht die Wahrheit sagt, frage aber nicht weiter nach. Morgen werde ich schon erfahren was es damit auf sich hat, denn ich bin mir sicher es hat mit Harry und mir zu tun.

Der nächste Morgen kommt schnell und auch wenn ich nicht viel getrunken habe, fühle ich mich als würde ich mich gleich übergeben müssen. Ich stehe vor dem Spiegel und richte meine Haare. Danach ziehe ich mir eine schwarze Shorts und ein einfaches weißes Shirt an und laufe nervös in meinem Hotelzimmer herum.

Der Koffer ist schon gepackt und nur noch das Nötigste befindet sich auf dem Bett, was ich kurz vor der Abfahrt noch in meinen Rucksack werfen werde. Immer wieder sehe ich auf die Uhr. Harry hat mir vor kurzem geschrieben, dass er in einer halben Stunde bei mir sein wird.

Ich bin sehr angespannt und knete meine Hände, während ich vor der Tür stehe und auf das ersehnte Klopfen warte, das auch nicht lange auf sich warten lässt. Tief atme ich noch einmal durch, ehe ich die Tür öffne und was ich da sehe, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren.

Harry lächelt mich schief an, doch seine Augen sprechen Bände. Sie sind rot unterlaufen und sein Gesichtsausdruck wirkt eher gequält. Ich öffne die Tür weiter und bitte ihn herein.

Ich hoffe es geht ihm so schlecht, weil er sich von Naomi getrennt hat.

I just keep on coming back to you (Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt