Harry:
Mit einem grinsen verlasse ich das Hotel. Er liebt mich und ich könnte nicht glücklicher sein. Jetzt habe ich drei Tage zeit um alles mit Naomi zu besprechen und mir über meine Gefühle im klaren zu werden. Dass ich für Louis mehr als Freundschaft empfinde, war mir schon klar, als ich mich damals von ihm verabschiedet habe, doch so richtig begreifen wollte ich es nicht.
Ich fahre zu meinem Haus und parke den Wagen in der Einfahrt. Bei der Haustüre angekommen, versuche ich den Schlüssel so leise wie möglich umzudrehen, darauf bedacht nicht die Aufmerksamkeit von Naomi auf mich zu lenken, denn gerade habe ich nicht die Kraft um mit ihr zu reden.
Doch als ich sie öffne erwartet mich Naomi schon mit verschränkten Armen und wütenden Blick im Flur. "Wo warst du?", fragt sie.
"Bei Louis.", antworte ich leise und senke den Blick, da sie mich verletzt ansieht.
"Ich verstehe das nicht. Wir hatten doch besprochen, dass du dich nicht mehr mit ihm triffst. Wir wollen doch jetzt eine Familie sein." Ich hebe meinen Blick und sie streicht zur Verdeutlichung über ihren Bauch, der schon leicht zu erkennen ist.
Tief atme ich durch. "Ich kann nicht ohne ihn. Er hat mir gesagt, dass er mich liebt." Einen Moment herrscht stille, ehe sie mich fragt, ob ich ihn den auch liebe.
"Ich denke schon.", gebe ich ehrlich zu.
"Hör mir jetzt genau zu. Du kannst dich entscheiden, entweder wir, deine neue Familie, oder Louis. Du kannst nicht beides haben und denk doch mal an die Presse, sie werden euch vernichten, vor allem wenn sie wissen, dass du einen Mann deinem ungeborenen Kind vorziehst." Sie grinst mich siegessicher an und wendet sich von mir ab um in die Küche zu gehen.
"Du weißt genau, dass es nicht so ist. Ich will das Kind und würde es nie vernachlässigen.", schrei ich ihr wütend nach und Tränen sammeln sich in meinen Augen.
"Dann ist ja alles geklärt.", kommt es von der Küche und ich drehe mich genervt um und verschwinde wieder aus dem Haus. Ich brauche dringend frische Luft.
Stundenlang irre ich durch die Stadt und denke nach. Ich habe eigentlich keine andere Wahl. Ich liebe mein ungeborenes Kind, auch wenn es nicht geplant war. Ich bin kein Mensch dem sein eigen Fleisch und Blut egal ist.
Je länger ich über Louis nachdenke, muss ich jedoch zu dem Entschluss kommen, dass ich ihn liebe und zwar deutlich mehr als Naomi. Ich wollte immer die Illusion von einer perfekten Beziehung bewahren. Eine Frau und Kinder, weshalb für mich Louis nie eine Option war.
Wie dumm das alles war, wird mir jetzt bewusst und der Schmerz der damit verbunden ist, ist die Hölle. Ich kann nicht ohne ihn, dass wurde mir auf Nialls Party klar. Ich könnte nie meine Finger von ihm lassen und will es auch gar nicht.
Doch ein Szenario mit Louis und meinem Kind wird es nicht geben. Naomi wird mich nicht zu dem Kind lassen, wenn ich mich für Louis entscheide und wenn ich mich für das Kind entscheide und somit auch für Naomi, wird sie Louis nicht zu uns lassen. So oder so werde ich ihn verlieren.
Das Schlimmste an der ganzen Sache ist, dass ich ihm erneut das Herz brechen werde. Ich hoffe natürlich, dass er Verständnis zeigt, doch wenn man jemanden liebt, kann eine solche Abweisung auch nach hinten los gehen.
Ich werde mein Leben lang unglücklich sein, der einzige Lichtblick ist mein ungeborenes Kind, doch Naomi werde ich nie die liebe schenken können, die sie sich erhofft. Einzig wegen dem Kind bleibe ich bei ihr und nicht wegen ihr selber.
Als ich wieder zuhause ankomme, ist das Haus leer. Ich steige die Treppen nach oben und lasse mich in mein Bett fallen. Die Tränen laufen mir über die Wangen und ich schluchze in mein Kissen. Warum muss nur alles so scheiße sein? Hätte ich mich doch nur früher auf Louis eingelassen und wäre nicht so ängstlich gewesen.
Ich weine mich in den Schlaf. Meine Gedanken stets bei Louis und selbst im Traum verfolgt mich sein trauriges Gesicht, was ich in ein paar Tagen zu sehen bekommen werde.
Die restlichen Tage verkrieche ich mich im Gästezimmer oder in meinem Arbeitszimmer, sehr darauf bedacht, Naomi nicht über den Weg zu laufen. Der Schmerz sitzt immer noch tief und ob dieser jemals vorbeigeht, wage ich zu bezweifeln.
Immer wieder sitze ich an meinem Tisch und versuche aufzuschreiben, was ich Louis alles sagen möchte, doch nie ist es gut genug, weshalb sich die Papierknäul in meinen Papierkorb schon häufen.
Es klopft an der Tür und als ich den Kopf hebe, steht Niall im Zimmer. Er sieht mich mitleidig an und setzt sich auf den Stuhl gegenüber meines Schreibtisches.
"Du wirst dich also gegen ihn entscheiden?", fragt er vorsichtig und ich kann nur nicken. Er seufzt und setzt an etwas zu sagen, jedoch stoppe ich ihn.
"Sie ist schwanger, Niall. Ich kann mein Kind nicht im stich lassen."
Mit weit aufgerissen Augen sieht er mich an. "Sie ist was?"
"Schwanger. Mensch Niall, ich wollte das doch alles nicht. Es ist einfach passiert." Tränen sammeln sich in meinen Augen und mein bester Freund kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. Ich vergrabe mein Gesicht an seiner Brust und schluchze auf. "Ich liebe ihn doch."
Ich liege eine Ewigkeit einfach in seinen Armen und heule mich aus. Nachdem ich ihm offenbart habe, dass ich Louis liebe, hat er mich nur noch fester an sich gedrückt. Er versucht mir beruhigende Worte zuzuflüstern, denen ich keine Beachtung schenke.
"Er wird es verstehen, nur braucht er etwas Zeit. Wir werden eine Lösung finden.", sagt Niall schließlich und ich löse mich etwas von ihm. Womöglich hat er recht, doch der Gedanke, dass er weitermacht schnürt mir die Brust zu. Ich kann und will ihn nicht mit jemand anderen sehen, doch es wäre egoistisch von mir das zu verlangen.
"Ich weiß, er ist zu gut für diese Welt.", hauche ich.
Der nächste Morgen kommt viel zu schnell und ich stehe mit einem Brief in der Hand, an dem ich die ganze Nacht geschrieben habe, vor seinem Hotelzimmer. Vorsichtig klopfe ich an und als er mir die Tür öffnet, würde ich ihn am liebsten einfach nur umarmen und dieses Zimmer nie mehr verlassen, doch das ist leider nicht möglich.
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I just keep on coming back to you (Larry)
FanfictionHarry und Louis, zwei Freunde die die Finger nicht voneinander lassen können. Doch was passiert, wenn sich alles ändert? Werden sie wieder zueinander finden? Die Geschichte ist frei erfunden und von den Personen wurden lediglich Vornamen und Aussehe...